Nur wenige Frauen in der Cybersecurity

Die Zahl der offenen Stellen in der Cybersicherheit übersteigt weltweit vier Millionen. Setzt man den Fachkräftemangel mit Statistiken zur Geschlechterverteilung in Beziehung, wird deutlich, dass ein massiver Mangel an Frauen herrscht, die in diesem Sektor arbeiten. [...]

Aufgrund des steigenden Fachkräftemangels muss die Cybersicherheit mehr tun, um ihre Attraktivität für ein breiteres Spektrum an Kandidaten, insbesondere Frauen, zu erhöhen. (c) Pixabay
Aufgrund des steigenden Fachkräftemangels muss die Cybersicherheit mehr tun, um ihre Attraktivität für ein breiteres Spektrum an Kandidaten, insbesondere Frauen, zu erhöhen. (c) Pixabay

Die Cybersecurity-Branche hat sich in zahlreichen Schlüsselbereichen massiv weiterentwickelt, doch der Mangel an Diversität hält sich weiterhin hartnäckig. Das Thema des diesjährigen Internationalen Frauentags „#ChooseToChallenge“ war ein Handlungsaufruf, geschlechtsspezifische Vorurteile und Ungleichheit zu bekämpfen. Doch wie kann man mehr Frauen dazu ermutigen, sich für eine Karriere in der Cybersicherheit zu entscheiden?

Veraltete Branchenstereotypen

Zunächst ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass sich die Dinge in die richtige Richtung entwickeln: Jüngste Untersuchungen zeigen, dass der Frauenanteil in der weltweiten Cybersecurity-Belegschaft in den letzten Jahren von nur 11 Prozent auf etwa 24 Prozent gestiegen ist, was ein deutlicher Sprung ist.

Aktuell ist die überwiegende Mehrheit der weltweiten Belegschaft im Bereich Cybersicherheit weiß und männlich. Diese Bevölkerungsgruppe soll keinesfalls herabgesetzt werden, jedoch ist Diversität aus Gründen wichtig, die über eine einfache Repräsentation hinausgehen: Eine vielfältige Belegschaft bringt ein wesentlich breiteres Spektrum an Ansichten und Erfahrungen mit, was unter anderem zu einer höheren Produktivität und schnelleren, kreativeren Problemlösungen führen kann. Weshalb also entscheiden sich nicht mehr Frauen für eine Karriere in der Cybersicherheit? Langjährige Stereotypen, die Branche sei eine Bastion für Außenseiter und unsoziale Introvertierte, herrschen immer noch vor. Ebenso wie die Vorstellung, Cybersecurity sei ein Refugium für eine toxische männliche Arbeitskultur, in der die Möglichkeiten für Frauen, ihre Karriere voranzutreiben, begrenzt oder sogar nicht vorhanden seien.

Viele dieser Stereotypen sind völlig veraltet und weit entfernt von professionellen und einladenden Umgebungen. Solange sie jedoch nicht endgültig ausgeräumt werden können, stellen sie weiterhin eine große Hürde für den Einstieg von Frauen dar. Deshalb bedarf es zielgerichteter Aktionen, um dauerhafte Veränderungen herbeizuführen, nicht nur in der Art, wie sich die Branche präsentiert, sondern auch wie und wann sie mit potenziellen zukünftigen Talenten in Kontakt tritt.

Aufbau eines neuen Images

Dieser Wandel muss an der Basis beginnen: Mit inklusiveren außerschulischen Clubs, die von Männern und Frauen geleitet werden und Mädchen zeigen, wie großartig eine Laufbahn in der IT sein kann. Aktuell gibt es viel zu wenige Initiativen, die dazu beitragen, Mädchen bereits in jungem Alter auf den Weg einer Cybersecurity-Karriere zu führen.

Zudem muss deutlicher gemacht werden, wie vielfältig die Cybersecurity ist und wie wertvoll unterschiedlichste Skillsets sein können. Leider gibt es eine große Zahl an Frauen, die eine Karriere in der Cybersicherheit bereits vor langer Zeit abgeschrieben haben, weil sie dachten, dass sie nicht die „richtigen“ Erfahrungen oder Fähigkeiten mitbrächten. In Wirklichkeit gibt es kein einheitliches Profil, und nur weil jemand keinen Hintergrund in der Programmierung hat, bedeutet dies nicht, dass es keinen Platz für sie oder ihn in diesem Sektor gibt.

Viele der effektivsten Cybersicherheitsprogramme sind gemeinschaftliche Bemühungen von Teams, die alle eine Reihe unterschiedlicher Fähigkeiten mitbringen – von Kommunikation und Planung bis hin zu strategischem Denken, Design und mehr. Eine einfache Möglichkeit, hier eine Veränderung herbeizuführen, ist die Neuformulierung oder Auffrischung von Stellenbeschreibungen, die weniger einschüchternd und inklusiver sind, sowie die Nutzung einer breiteren Palette an Kanälen, um offene Stellen bekannt zu machen, damit mehr unterschiedliche Zielgruppen erreicht werden.

Schließlich müsse all den erfolgreichen Frauen, die bereits heute im Bereich der Cybersicherheit arbeiten, eine größere Plattform geboten werden. Dies würde dazu beitragen, der Branche ein freundlicheres, sympathischeres Gesicht zu verleihen, die immer noch damit zu kämpfen hat, ihr veraltetes, unattraktives Image abzuschütteln.

Aufgrund des steigenden Fachkräftemangels muss die Cybersicherheit mehr tun, um ihre Attraktivität für ein breiteres Spektrum an Kandidaten, insbesondere Frauen, zu erhöhen. Auf diese Weise kann die Branche eine reichhaltige Ader an zukünftigen Talenten anzapfen.

*Debra Danielson ist von Digital Guardian.


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