Offene Systeme im Smart Home

Im Jahr 2017 wurden mit Smart-Home-Lösungen 71 Milliarden Euro umgesetzt – ein Anstieg von 16 Prozent gegenüber 2016. Laut "2018 Global Smart Home Market Forecast" werden die weltweiten Ausgaben 2023 bereits 130 Milliarden Euro betragen. [...]

Um Smart Home richtig nutzen zu können, braucht es Lösungen, die miteinander kommunizieren. (c) QIVICON
Um Smart Home richtig nutzen zu können, braucht es Lösungen, die miteinander kommunizieren. (c) QIVICON

Laut einem von Strategy Analytics veröffentlichten Bericht treiben neue Angebote von Technologieunternehmen wie Amazon, Google und Samsung die Nutzung von Smart-Home-Lösungen in Nordamerika voran. Unter anderem tragen die auch in Österreich immer populärer werdenden intelligenten Lautsprecher von Amazon und Google zu diesem Boom bei. In Europa beleben unter anderem Centrica mit Hive (Großbritannien), Eneco mit Toon (Niederlande) sowie EQ-3 und die Deutsche Telekom mit ihrem Magenta Home die Marktnachfrage. Im asiatisch-pazifischen Raum wiederum sind Xiaomi aus China, der koreanische Serviceanbieter LG U+, die japanischen Unternehmen Panasonic und iTSCOM sowie Origin und Telstra in Australien die treibenden Kräfte. In Österreich liegt der Umsatz in diesem Bereich laut dem Statistik-Portal Statista 2018 bei rund 235 Millionen Euro. Laut Prognose wird im Jahr 2022 ein Marktvolumen von 506 Millionen Euro erreicht; dies entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 21,2 Prozent.

Damit Unternehmen das Marktpotenzial ausschöpfen können, müssten sie laut einer Studie des deutschen Verbands der Internetwirtschaft ECO und Arthur D. Little jedoch Teil eines funktionierenden Ökosystems werden. Die Verantwortlichen sollten daher offen sein für eine Integration und Kooperation mit Lösungen aus anderen Branchen und Technologien. Als Erfolgsrezept identifiziert die Studie einen hohen Grad des Daten- und Informationsaustausches zwischen den unterschiedlichen Geräten sowie mit einer nutzerfreundlichen Smart-Home-Lösung.

Offene Lösungen sind gefragt

Immer mehr Anwender suchen daher nach Lösungen, die sie nicht auf Produkte eines einzigen Anbieters einschränken. Vor allem in Europa sind deshalb Lösungen auf Basis des drahtlosen Standards Ultra-Low-Energy (ULE) auf dem Vormarsch. Unter anderem unterstützen Unternehmen wie AVM, Panasonic wie auch die Deutsche Telekom mit ihren Smart-Home-Lösungen das sogenannte HAN-FUN-Protokoll des ULE-Standards. Für Kunden bedeutet das, dass sie ihre ULE-basierten Smart-Home-Produkte leicht mit Lösungen anderer Hersteller kombinieren können. Beispielsweise lassen sich dabei entsprechende Bewegungsmelder oder Tür- und Fensterkontakte der Deutschen Telekom mit einer FRITZ!Box von AVM kombinieren und steuern.

ULE und DECT

Zusätzlich zu ULE wird zudem klassischer DECT-Funk für die Vernetzung genutzt. Beispielsweise lässt sich die neue Türsprechstelle DoorLine Slim DECT von Telegärtner Elektronik kabellos mit DECT-GAP-fähigen Telefonanlagen verschiedener Hersteller kombinieren und verknüpft so die Türklingel mit dem Telefon oder auch Handy. Wer bereits über einen Router mit integrierter DECT-Basis verfügt, kann die Türsprechanlage einfach wie ein Schnurlostelefon mit dem Router verbinden.

Kunden wollen gute Usability

Leicht zu installierende und zu steuernde Smart-Home-Lösungen wie Amazons Echo, die DoorLines von Telegärtner sowie die ULE-Produkte von AVM, Panasonic und der Deutschen Telekom kommen bei den Verbrauchern gut an und sorgen für einen kräftigen Anstieg des Markts. Laut Bill Ablondi von Strategy Analytics ist der Kampf um die Marktanteile allerdings noch nicht entschieden: „Der Markt entwickelt sich weiter. Das Verbraucherbewusstsein steigt, die Preise sinken und die Technologie wird intuitiver“, betont Ablondi, und: „Dennoch gibt es immer noch einen hohen Grad an Fragmentierung. Zahlreiche Firmen stehen im Konkurrenzkampf um die Smart-Home-Konsumenten. Wer es am Ende schaffen wird, in diesem Markt dauerhaft zu wachsen, ist weiterhin unklar“, so der Experte.


Mehr Artikel

News

Große Sprachmodelle und Data Security: Sicherheitsfragen rund um LLMs

Bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Datensicherheit in KI-Workloads ist es entscheidend, die Perspektive zu ändern und KI als eine Person zu betrachten, die anfällig für Social-Engineering-Angriffe ist. Diese Analogie kann Unternehmen helfen, die Schwachstellen und Bedrohungen, denen KI-Systeme ausgesetzt sind, besser zu verstehen und robustere Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*