Herbert Bürger, Geschäftsführer von Cegeka Solutions in Österreich, erklärt im Gespräch mit der COMPUTERWELT, warum die Digitale Transformation ohne die Nutzung von Cloud-Services nicht funktionieren kann. [...]
Was bietet Cegeka im Bereich Cloud an?
Wir bieten Kunden Unterstützung in allen Cloud-Belangen und begleiten sie auf ihrem Weg in die Cloud. Mit unserer Virtualisierungsplattform in den Cegeka-Rechenzentren können wir Private-Cloud-Lösungen realisieren, bei denen Kunden die Preisvorteile einer geteilten Infrastruktur nutzen, die Sicherheit eines Rechenzentrums und den Vorteil, dass die Daten in einem lokalen Rechenzentrum gespeichert sind. Auch Public-Cloud-Lösungen wie Microsoft Azure haben wir im Programm. Unsere größte Expertise sind jedoch Hybrid-Cloud-Lösungen, also auf spezifische Kundenanforderungen zugeschnittene Kombinationen verschiedener Technologien.
Wie stehen denn die heimischen Unternehmen zum Thema Cloud?
Da gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Zum Beispiel Kunden mit wenig Cloud-Erfahrung, die es bisher gewohnt waren, alle Services on Premise im eigenen Rechenzentrum abzubilden. Hier existiert nach wie vor die Herausforderung zu definieren, welche Services wie und an welchen Partner ausgelagert werden können. Cegeka bietet für solche Kunden einen Cloud-Readiness-Workshop an. Das ist ein zweitägiger Workshop, in dem wir gemeinsam mit dem Kunden herausfinden, wo er beim Thema Cloud steht und welche Services sinnvoll ausgelagert werden könnten, unabhängig davon mit welchem Service-Provider dies umgesetzt werden soll. Darüber hinaus gibt es Kunden, die ihre Services zumindest in Teilbereichen schon ausgelagert haben. Diese Kunden haben den ersten Schritt gemacht und sind am Überlegen, welche weiteren Bereiche ausgelagert werden können und wie man auf diese Weise weitere Einsparungen erzielen sowie die Service-Qualität erhöhen kann.
Was sollten Unternehmen in der Cloud beachten?
Wichtig ist eine Klassifizierung der Daten: welche sind sensibel, welche nicht? Es ist zudem essenziell, dass man weiß, welche Daten wo liegen und welche Daten wohin übertragen oder eben nicht übertragen werden dürfen. Es ist also ein gewisses Ausmaß an juristischem Wissen erforderlich, um richtige Entscheidungen treffen zu können. Wenn ein Unternehmen heute erst beginnt, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, ist einer der wichtigsten Aspekte ein zuverlässiger Partner. Es gibt einige Stolpersteine und Herausforderungen und nicht jeder muss das Rad immer neu erfinden. Mit dem richtigen Partner ist das für jedes Unternehmen zu schaffen.
Alle reden derzeit über das Thema Digitalisierung. Kann Digitalisierung ohne Cloud funktionieren?
Aus meiner Sicht nicht. Die Digitale Transformation setzt nicht unbedingt voraus, dass sich alle Daten in der Cloud befinden. Allerdings tendieren immer mehr Unternehmen dazu, für neue Services nicht ein eigenes Rechenzentrum und die dazugehörige Mannschaft aufzubauen, sondern diese Dienste von einem geeigneten Anbieter zuzukaufen. Das hat den Vorteil, notwendige Service Level Agreements zu bekommen ohne enorme Aufwände treiben zu müssen, die per se wenig bis nichts mit dem eigentlichen Kerngeschäft zu tun haben. Ich denke, es geht immer mehr in Richtung Services und Dienstleistungen durch professionelle Provider.
Viele Kunden wollen keine Ressourcen mehr in Hardware und Betriebssysteme bzw. deren Wartung investieren oder sie benötigen 7×24-Services. Mit eigener Hardware unterliegt ein Unternehmen den Einschränkungen der verfügbaren Ressourcen. Einfache und rasche Skalierbarkeit, und zwar in beide Richtungen, ist bei Cloud-Lösungen hingegen Standard. Über kurz oder lang werden sich nur mehr die großen Unternehmen ein eigenes Rechenzentrum leisten können und wollen. Die mittelständischen Unternehmen, deren Kerngeschäft außerhalb der IT liegt, werden sich darauf konzentrieren müssen, in ihrem Business kosteneffizient und konkurrenzfähig zu bleiben.
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