OÖ: ITC will digitale Basis schaffen

Seit 1. September steht Viktoria Hauder an der Spitze des IT-Clusters (ITC) der oö. Standortagentur Business Upper Austria. Der ITC ist erste Anlaufstelle für die oberösterreichische Industrie, wenn es um Digitalisierung geht. Welche Schwerpunkte die Managerin in Oberösterreich in Sachen Digitalisierung und Security setzen will, erzählt sie im Interview mit der COMPUTERWELT. [...]

Viktoria Hauder will mit dem ITC Orientierung im "Digtalisierungsdschungel" bieten. (c) ITC
Viktoria Hauder will mit dem ITC Orientierung im "Digtalisierungsdschungel" bieten. (c) ITC

Was macht den ITC in Ihren Augen aus? Welche Bedeutung hat er für den Standort Oberösterreich?

Der IT-Cluster ist ein Verbund aus in der IT- bzw. Software-Branche tätigen Unternehmen. Das heißt, wir verfügen gemeinsam mit und durch unsere IT-Partnerunternehmen über starkes Branchen-Knowhow. Durch dieses Knowhow haben wir die Möglichkeit, Unternehmen aus anderen Branchen in ihrem digitalen Transformationsprozess zu unterstützen. Und genau das macht uns aus und stärkt unseren Standort: wir vernetzen Unternehmen aus der IT-Branche mit Unternehmen, die sich Unterstützung bei der Digitalisierung wünschen.

Welche Schwerpunkte und Trends wird der ITC in Zukunft verstärkt ins Visier nehmen?

Unser Leitmotto ist die „Digitale Transformation für OÖ“, welche in der oö. Wirtschafts- und Forschungsstrategie #upperVISION2030 klar verankert ist. Um hier unseren Beitrag zu leisten, ist unser Schwerpunkt, unsere Partnerunternehmen zu servicieren und dadurch gleichzeitig die digitale Transformation in die breite Masse zu tragen. Wir wollen KMU beraten, damit sie Orientierung im vorhandenen Digitalisierungs-dschungel erhalten. Hierzu definieren wir (alphabetisch sortiert) inhaltliche Themenfelder: AI, Daten & Analytics; Digitale Geschäftsmodelle & Produktentwicklung; Enterprise Business Platforms; Security. Und wir setzen auch bei der Auslotung von Trends auf unsere ITC-Partner und die Zusammenarbeit mit der oö. Forschungslandschaft. Es ist oft die digitale Basis, zu der Beratung notwendig ist und die geschaffen werden muss, angefangen von funktionierenden ERP-Systemen und was mit solchen prozesstechnisch möglich ist, bis hin zu Datenkonsistenz und -kohärenz und welche Vorteile dies birgt.

Die Pandemie hat der digitalen Transformation einen Boost verliehen. Wie kann man diesen sinnvoll weiterführen?

Hier stellt sich meines Erachtens die Grundsatzfrage, was man unter digitaler Transformation versteht, womit wir wieder bei der vorhin angesprochenen Basisberatung wären. Grundsätzlich haben wir – nicht zuletzt in Oberösterreich – ein wesentlich weitreichenderes und inhaltlich innovatives Portfolio. Etwa Organisationen, die KI-Fragestellungen innovativ lösen und auch in die Praxis bringen. Daher ist meiner Ansicht nach Hard- oder Software für sich alleine noch kein umfangreicher Digitalisierungs-Boost. Das Wissen darum, wie man diese oder andere Mittel sinnvoll und zielführend einsetzt, schon.

Welche Bedeutung hat IT-Security im digitalen Wandel?

Ganz klar ist die Bedeutung von Sicherheit eine sehr hohe. IT-Security schafft es immer wieder in die verschiedensten Medien und erreicht damit viele Mediennutzerschichten. Sicherheit ist aber teilweise trotzdem noch nicht so in den Köpfen verankert, wie es sein sollte. Jedem ist klar, dass man seine von der Post übermittelten Briefe nicht öffnet und auf die Haustüre zur Einsichtnahme klebt. Demgegenüber gibt es aber digitale Daten, die per E-Mail übermittelt werden, obwohl die Sicherheitsstandards teils nicht hoch genug sind. Es ist dann relativ leicht für Angreifer Firmendaten öffentlich zu machen. Deshalb ist unser KMU Security Quickcheck „hack’aware“ so wichtig. Dieser wurde vom IT-Cluster initiiert und ist Teil unserer Beratungsleistung. Jeder, der persönliche Beratung dazu braucht, kann sich an uns wenden, denn Digitalisierung heißt letztlich nicht, dass man nicht mehr persönlich miteinander redet.

Wie gut ist Oberösterreich generell in Sachen Digitalisierung aufgestellt?

Es gibt viele oberösterreichische Betriebe, die zeigen, wie es geht und wie Digitalisierung funktioniert. Dies sind in unserem Bundesland nicht nur die Großen, sondern auch kleinere bzw. mittelständische Unternehmen, die die Digitalisierung sehr gut nutzen, in dem sie dadurch Vorteile für ihre Kunden schaffen und ihre eigene Prozesseffizienz steigern. Gleichzeitig gibt es auch Unternehmen, bei denen im Bereich der digitalen Transformation noch Potenziale vorhanden sind. Unser Ziel ist es daher, aufzuzeigen, wie oberösterreichische Unternehmen die digitale Transformation für sich nützen können und daraus Vorteile generieren können – für ihre Kunden, ihre Belegschaft, ihre Prozesseffizienz.


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