Was haben Hahnenkamm und Business gemein? Erfolgreich ist nur der, der vorausschauend agiert. Dazu braucht es Erfahrung und die Fähigkeit, die Situation in Echtzeit zu analysieren. Oracle über die Voraussetzungen, um erfolgreiche Voraussagen machen zu können. [...]
Am Rande des legendären Hahnenkamm-Wochenendes gab Andrew Sutherland, Senior Vice President Systems & Technology bei Oracle EMEA, Einblicke in die Big Data-Strategie des Datenbankspezialisten.
Was die Innovation rund um die Strukturierung von Massendaten bedeuten kann, zeigte der 34. America’s Cup. Der Katamaran des Oracle-Teams lag bereits 1:8 zurück, der Konkurrent aus Neuseeland benötigte nur mehr einen Sieg. Was folgte, war eine beispiellose Aufholjagd, die das US-Team mit dem Sieg belohnte. Am märchenhaften Erfolg maßgeblich beteiligt waren rund 300 Sensoren, die am Oracle-Katamaran verteilt 3.000 Daten pro Sekunde lieferten. Daraus wurden 150 Schlüsselparameter generiert, die via 4G an das Begleitboot geschickt und dort einer Echtzeit-Analyse unterzogen wurden. Damit waren Voraussagen im Sekunden-, Minuten- und Stundentakt möglich, die dem Team halfen, die Racing Machine optimal den rasch wechselnden Windbedingungen der San Francisco Bay anzupassen.
Die Boot-Analogie macht in der Wirtschaft mit ihren wechselnden Bedingungen natürlich eine gute Figur. „Der Erfolg eines Unternehmens hängt davon ab, wie gut es Voraussagen treffen kann“, sagt Sutherland, der in seinen zahlreichen Kundengesprächen zu dem Schluss kommt, dass Enterprises im Schnitt nur 30 Prozent ihrer Möglichkeiten in reale Projekte umsetzen. „Es gibt Indikatoren, die auf diese Möglichkeiten hinweisen, allerdings sind diese oft versteckt. Daher braucht es Big Data Analytics.“
Um das Gold, das im Boden schlummert, heben zu können – eine weitere Analogie, die der Technikchef gerne bemüht –, sind einige Voraussetzungen zu schaffen, die Oracle folgendermaßen definiert: Als die Grundlage für die Verwaltung des Inputs der Massendaten – Stichwort Internet of Things – sieht Sutherland Java, das sich leicht in M2M-Devices implementieren und portieren lässt, hoch standardisiert ist, was den zahlreichen heutigen Insellösungen ein Ende bereiten würde, und clevere Logiken definieren lässt. Auf den Einwand der COMPUTERWELT, dass Java nicht gerade den Ruf eines pflegeleichten Systems genieße, entgegnet Sutherland, dass bereits ein hoher Reifegrad erreicht und die Anzahl der Patches im Abnehmen begriffen seien.
Die zweite Voraussetzung, die Teil der Oracle-Strategie ist, ist ein Themenkomplex, den der Technik-Chef unter der Bezeichnung „Complex Event Processing“ subsumiert. Hier geht es darum, hereinkommende Daten möglichst zeitnah verarbeiten zu können. „Die Daten, die bereits gespeichert sind, setzen die Rahmenbedingungen für die neuen Daten, damit ist Realtime-Verarbeitung möglich“, bringt er es auf den Punkt. Als dritten Bereich nennt Sutherland, der unter anderem Oracles Business-Strategien in der EMEA-Region entwickelt, „Integrate & Secure“: Hier ist die Problematik angesprochen, die Daten für das Business möglichst zeitnah verfügbar zu machen, allerdings seien viele aktuelle Rechenzentren für diese Aufgabe zu komplex: „Die meisten Kunden sind derzeit mit Information Management und der notwendigen Vereinfachung der Infrastruktur sowie Beschleunigung der Prozesse beschäftigt.“ Die perfekte Lösung seien hier integrierte Systeme, wo Hard- und Software optimal aufeinander abgestimmt sind.
Die Krönung und gleichzeitig der eigentliche Startpunkt für Voraussagen ist „Analyse & Act“. Es ist auch gleichsam das Glasperlenspiel des Magister Ludi, der Branchenwissen mitbringt und es versteht, die richtigen Fragen an das System zu stellen – gemeint ist der Data Scientist. Denn eines ist klar: Big Data Analytics verschafft nur im Zusammenspiel mit dem Team Erfolg. Das gilt für jedes Unternehmen wie auch für das Oracle-Boot, das in San Francisco Sportgeschichte schrieb. (wf)
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