Die Geschäftswelt dreht sich schneller denn je. Oracle reagiert auf den Trend u.a. mit einem rasch wachsenden Cloud-Portfolio. Allein bei der letzten OpenWorld wurden 173 neue SaaS-Lösungen vorgestellt. Österreich-Chef Martin Winkler im Interview. [...]
Der Oracle-Austria-Chef Martin Winkler unter anderem über die Highlights der diesjährigen Oracle OpenWorld, die im Oktober in San Francisco über die Bühne gegangen ist. Das ausführliche Interview finden Sie unter www.itwelt.at.
Larry Ellison hat seinen CEO-Posten bei Oracle zurückgelegt. Ist damit die Pionier-Zeit mit Steve Jobs, Bill Gates und Ellison vorüber?
Martin Winkler: Nein, der Pioniergeist ist noch da, siehe Facebook oder Google. Was sich geändert hat, ist die Geschwindigkeit. Es ist beeindruckend, wie schnell die genannten Unternehmen gewachsen sind.
Selbst große Firmen können auch sehr schnell wieder weg sein, siehe Nokia.
Ein Trend, der sich weiter beschleunigen wird. Geschwindigkeit wird zum dominierenden Faktor. Beispiel: Digitalisierung. Wir glauben immer, dass die Geschäftsprozesse alle digitalisiert und Software-gestützt sind. Das stimmt etwa für den Back-Office-Bereich. Unternehmen sind damit agiler, schneller, automatisierter. Was wir jetzt sehen ist, dass die Prozesse nach außen zu den Partnern, Lieferanten aber auch zu den Endkunden direkt digitalisiert werden – siehe Social Media. Die Gefahr, dass es bergab geht, beschleunigt sich nochmals um einen Faktor. Wenn ein Produkt nicht funktioniert, spricht sich das in Windeseile herum. Früher konnte das der Distributionskanal abfedern, indem er die Kunden beruhigte.
Was waren für Sie die Highlights der OpenWorld?
Wir haben nochmals den SPARC M7-Prozessor präsentiert, ein wichtiger Meilenstein, weil wir glauben, damit einen deutlichen Wettbewerbsvorteil zu generieren. Stichwort: Software in Silicon. Hier werden wichtige Software-Funktionen in den Prozessor integriert, um die Geschwindigkeit zu steigern, etwa bei Datenbank-Abfragen. Die Kombination aus Software und Hardware ist eine der großen Stärken von Oracle. Zweites Highlight waren die Cloud Services. 173 neue SaaS-Angebote sind unvorstellbar in gewisser Hinsicht. Auch unsere PaaS-Angebote sind bemerkenswert. Durch die vielen Technologien, die wir im Haus haben, und durch die intelligente Verbindung dieser Technologien, sind wir überzeugt, das beste PaaS-Angebot auf dem Markt zu haben, unter anderem auch dadurch, dass es stärker automatisiert ist. Stärkere Automatisierung heißt weniger Risiko, höhere Performance und weniger Kosten im Betrieb.
In welchen Cloud-Bereichen ist die Nachfrage in Österreich am größten?
SaaS als Public Cloud, sehr stark im HR-Bereich und in allem, was in Richtung Kommunikation zum Kunden geht. Bei klar abgrenzbaren Bereichen wie HR, Marketing, Social Media oder Big Data stellt sich die Frage, ob man diese als internes IT-Projekt realisiert oder als Service beziehen soll. Der Trend ist klar: Die Mehrzahl der Entscheidung gehen in Richtung Public-Cloud-Ansatz.
Das Gespräch führte Wolfgang Franz.
Martin Winkler:
Martin Winkler ist seit 2009 Managing Director von Oracle Austria. Seine Karriere begann der Absolvent der Montanuniversität Leoben bei IBM, wo er über einen Zeitraum von 15 Jahren die verschiedensten Positionen innehatte. Nach einem zweijährigen Zwischenstopp bei Xerox Austria, zuletzt als Direktor Xerox Global Services Austria + Switzerland, wechselte er zu Oracle.
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