Der IT-Dienstleister Osiatis hat sich bei der Wahl eines neuen ERP-Systems für die Cloud-Software Emasos IQ entschieden. Wichtigster Grund dafür war die hohe Benutzerfreundlichkeit bei mobilen Zugriffen über Tablets mit Touchscreen. [...]
„Wir haben keine eigene IT-Abteilung“, erklärt Robert Musil, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Econocom Osiatis, im Gespräch mit der COMPUTERWELT. Die Schwerpunkte liegen in der Wartung sowie im Management und in der Integration von vernetzten IT-Infrastrukturen und Systemen verschiedener Hersteller. Und da Osiatis unter anderem auch den IT-Betrieb für Kunden übernimmt, „ist in Wahrheit die ganze Firma eine IT-Abteilung, und wir sind selber einer unserer Kunden.“
Das mag auch einer der Gründe sein, warum sich Osiatis bei der Einführung einer neuen ERP-Software für eine Cloud-Lösung entschieden hat. „Cloud schreckt mich nicht ab“, sagt Musil. „Ich habe keine Cloud-Angst.“ Ganz im Gegenteil: „Ob Cloud oder nicht, war für mich kein Entscheidungskriterium. Wenn die beste Lösung ein Cloud-Service ist, dann ist es halt Cloud. Für mich ist das eine natürliche Sache, genauso wie ich nicht gegen die Erdanziehung arbeiten kann.“
GUT AUF TABLETS
Gute Voraussetzungen also für den Wiener Cloud-ERP-Anbieter Emasos, der sich letztendlich mit seiner Software Emasos IQ gegen eine Reihe von Mitbewerbern durchsetzen konnte. „Emasos IQ ist ein sehr modernes Produkt, ist extrem User-freundlich und läuft sehr gut auf Tablets beziehungsweise auf Touchscreen-Geräten“, begründet Musil die Wahl. „Die anderen ERP-Systeme sind, was das betrifft, in Wahrheit sehr, sehr sperrig.“ Der französische Mutterkonzern von Osiatis verwendet zwar SAP, aber „zum Beispiel SAP auf einem Touchscreen zu bedienen, ist eine Katastrophe.“
Vor allem die Stärken von Emasos im Bereich mobiler Zugriff spielen für das Geschäft von Osiatis eine entscheidende Rolle. Das Unternehmen betreut österreichweit und dezentral verteilt zum Beispiel Server, PC oder Kassensysteme, und die rund 40 Techniker im Bereich Wartungsservices müssen daher oft bei Kunden vor Ort Probleme lösen. „Eines der wichtigsten und erfolgskritischen Dinge für uns ist, dass wir eine möglichst intelligente Wege- und Routenoptimierung schaffen, damit wir keine Zeit verlieren“, erklärt Musil. „Das klappt mit der Emasos-Software fantastisch.“
Alle Techniker sind nun mit Android-Tablets ausgerüstet, die direkt mit dem ERP-System verbunden sind. Zentral erfasste Einsätze werden automatisch auf die Tablets der Techniker verteilt, und die Arbeit der Techniker bei Kunden wird vor Ort auf dem Tablet erfasst und steht damit sofort wieder im ERP-System zur Verfügung. „So gewinnen wir extrem viel Zeit und wissen sofort, welcher Techniker wieder frei ist“, sagt Musil. Zudem können sich die Servicetechniker auch einfach und schnell selber Aufträge aus dem System holen und bekommen für die verschiedenen Arbeitseinsätze Arbeitsanleitungen auf dem Tablet hinterlegt. „Dadurch sind wir noch schneller beim Erfüllen unserer Antwortzeiten und schaffen pro Techniker mehr Fahrten.“
Auch die Unterschrift von Kunden, mit der diese erledigte Arbeit bestätigen, erfolgt direkt auf den Tablets. Entsprechende Arbeitsscheine können auf diese Weise automatisch in das ERP-System zurückgeschickt und je nach Vertrag des Kunden weiterbearbeitet werden. „Mit Emasos lässt sich das alles schön abbilden und entsprechend weiterrouten“, sagt Musil. „Das alles zu steuern, war früher viel, viel schwieriger und zum Beispiel mit etlichen mühsamen Telefonaten verbunden, um zu wissen, wo welcher Techniker gerade ist. Das geht nun auf Knopfdruck, und wir können die Leute über die mobilen Geräte sogar orten.“
Auch die unterschiedlichen Skills der Techniker sind nun im System hinterlegt, was ebenfalls die Routenplanung erleichtert. Für komplexe Server- und Storage-Systeme braucht Osiatis hochqualifizierte Techniker während „ein Fehler bei einer Zielpunkt-Kassa eher eine Turnschuharbeit ist“. Daher gilt, es zu vermeiden, hochqualifizierte Techniker, zu Turnschuharbeiten zu schicken, da diese wesentlich mehr kosten. „Auch diese Anforderungen können wir mit Emasos nun wesentlich effizienter abbilden und wesentlich genauer steuern.“
Die deutlich bessere Effizienz bei der Routenplanung der Servicetechniker wirkt sich direkt auf den Geschäftserfolg von Osiatis aus und lässt sich auch mit Zahlen belegen. Die Time-to-repair bei Kunden konnte um ein Drittel gesenkt werden, und auch die Auslastung der personellen Ressourcen hat sich deutlich verbessert, da die Mitarbeiter nun mehr Aufgaben erledigen können: „Wir schaffen nun 15 Prozent mehr Fahrten, das heißt, wir können in der gleichen Zeit 15 Prozent mehr Aufträge abwickeln.“
ZUFRIEDENE KUNDEN
Dank der schnelleren Antwortzeiten kann Osiatis seinen Kunden nun noch besseres Service bieten, was sich Musil zufolge extrem positiv auf Kundenbindung und Mundpropaganda auswirkt. „Es gibt den Kunden zudem ein Gefühl der Sicherheit, wenn unsere Techniker mit Tablets kommen, weil sie dann sehen, dass wir modern sind.“ Und es bedeutet direkte Einsparungen für die Bottomline: „Das merken wir vor allem dann, wenn wir neue Kunden dazugewinnen. Da muss ich dann nicht mehr sofort neue Leute dafür einstellen, sondern kann das mit der bestehenden Mannschaft machen.“ Und sollte das bestehende Team überfordert sein, kann man immer noch neue Mitarbeiter engagieren.
Auch das Feedback der betroffenen Osiatis-Mitarbeiter ist durchwegs positiv, vor allem aufgrund der einfachen Usability des neuen Systems. Die Performance auf den über UMTS angebundenen Tablets „passt ebenfalls perfekt. Es gibt keine Probleme in diese Richtung.“ Die Mitarbeiter sind dementsprechend „sehr happy mit der neuen Lösung. Das sind natürlich sehr technikaffine Menschen, die sich darüber freuen, ein modernes Gerät in den Händen zu halten und haben dadurch auch mehr Spaß bei der Arbeit.“ Und nicht nur bei der Arbeit: Die Mitarbeiter dürfen die von Osiatis zur Verfügung gestellten Tablets auch privat verwenden und beurteilen das Unternehmen nicht zuletzt deshalb als „coolen Arbeitgeber“, was laut Musil „besser ist als jede Werbung“. Ein positiver Nebeneffekt sei beispielsweise die höhere Qualität von Bewerbern.
Knapp drei Monate hat die Umsetzung der für die mobilen Mitarbeiter relevanten Prozesse in Emasos IQ gedauert, und aufgrund der positiven Erfahrung stehen bereits die nächsten Unternehmensbereiche an. „Wir verwenden nur noch Emasos beziehungsweise sind dabei, alles auf Emasos umzustellen“, erklärt Musil. „Als nächstes wird der Finanzteil abgebildet: Buchhaltung, FICO, Controlling etc.“
KEINE ANGST VOR CLOUD
Angst um seine Daten in der Cloud hat der Osiatis-Geschäftsführer nicht: „Wir haben kaum Daten, die für den Mitbewerb Millionen wert wären und die man mit aller Gewalt schützen muss. Wir glänzen durch Effizienz und durch hohe Servicequalität.“ Bei Osiatis geht es darum, schneller und besser zu sein als der Mitbewerb und nicht um wichtige Geschäftsgeheimnisse. „Die Usability und der Effizienzgewinn sind mit dieser Cloud-Lösung so hoch, dass das in Kombination mit unseren wenig kritischen Daten auf jeden Fall die beste Lösung ist.“ Nachsatz: „Außerdem tun sich potenzielle Angreifer viel schwerer, in ein professionelles Rechenzentrum einzudringen, als in unser Serverkammerl.“ (oli)
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