Österreichische Bergretter testen Datenbrille

Nach Testläufen im Freizeitbereich will evolaris im kommenden Winter nun auch die Nützlichkeit seiner Daten-Skibrille in Ernstfällen untersuchen. Mit insgesamt fünf Geräten ausgestattet sollen Bergretter die Brille auf Energiemanagement und Temperaturtolerenz testen. [...]

Nach den Testläufen mit „Smart Ski Goggles“ in der vergangenen Wintersaison in Schladming, bringt nun Ski amadé das digitale Erlebnis mit einer weiterentwickelten App auf die Piste. Gemeinsam mit den Bergrettungsstellen Mürzzuschlag und Schladming wird in der aktuellen Wintersaison deshalb erstmalig ein Feldversuch mit Datenbrillen durchgeführt.

Ziel ist es, Erkenntnisse über die generelle Verwendbarkeit von Datenbrillen bei Bergrettungseinsätzen zu gewinnen. Dazu wurde nun in einem ersten Schritt eine Software-Anwendung für die Daten-Skibrille entwickelt, welche die GPS-Koordinaten in den bei der Bergrettung verwendeten Formaten anzeigt.

Der Bergretter hat somit seine eigene Position stets im Blickfeld und kann diese ohne Zeitverlust weiter melden.  „Gerade in Extremsituationen, in denen die Hände frei bleiben und trotzdem die wichtigsten Daten über die Gesamtsituation im Blickfeld bleiben sollen, könnten Datenbrillen helfen. Je besser wir die Bedürfnisse der Nutzer verstehen, umso gezielter können wir dafür Assistenz-Systeme entwickeln“, so Gerald Binder, Datenbrillen-Experte bei evolaris.

Insgesamt werden fünf Skibrillen mit der von evolaris vorinstallierten Software an die zwei steirischen Bergrettungsstellen vergeben und von den Mitgliedern getestet. In einer anschließenden Befragung unter den Nutzern soll festgestellt werden, ob die Verwendung von Datenbrillen im Zuge von Einsätzen als sinnvoll erachtet wird und welche zusätzlichen Informationen (Standort der Kollegen, Wetter- und Schneeverhältnisse, Lawinenwarnung etc.) Mehrwert schaffen könnten.

FÜNF TESTBRILLEN
Andreas Wiltschnigg, Einsatzleiter der Ortsstelle Mürzzuschlag und GPS-Landesreferent, zeigte sich von Beginn an am Projekt interessiert. „Wenn uns neue Technologien bei Einsätzen unterstützen können, dann sehen wir uns diese gerne näher an. Optimale Orientierung und Informationen, vor allem unter heiklen Bedingungen, sind bei Bergrettungseinsätzen natürlich immer ein Thema. Inwieweit sich die Daten-Skibrille tatsächlich als hilfreiches Assistenz-Tool erweist, wird man nach den Tests sehen, bei denen auch Energiemanagement und Temperaturtoleranz eine Rolle spielen“, so Wiltschnigg.

Basierend auf den Erkenntnissen, die aus dem Feldversuch gezogen werden, strebt evolaris mit Schladming 2030 eine mögliche Erweiterung der Anwendung durch die Implementierung von Zusatzinformationen im nächsten Winter an. „Wir sehen es als unseren Auftrag, Innovationen voranzutreiben und uns für gesellschaftlich relevante Projekte zu engagieren. Da wir auch weiter im Rahmen der EU-Initiative Experimedia als Venue-Partner gelistet sind, haben wir künftig Zugang zu qualitativ hochwertigen Forschungsprojekten,“ so Hans Miller, GF der Schladming 2030 GmbH. (pi/aw)


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