IT-Freiberufler leben von ihrer Qualifikation. Ein großes IT-Projekt ohne freiberufliche IT-Mitarbeiter ist kaum mehr denkbar. [...]
Ein großes IT-Projekt ohne Freiberufler ist heute eher die Ausnahme als die Regel. So schätzt der deutsche Branchenverband Bitkom ihre Zahl auf rund 100.000. Für Österreich gibt es keine gesicherten Zahlen, von den heimischen registrierten 24.883 IT-Dienstleistern mit einer aktiven WKO-Mitgliedschaft kann ein Großteil allerdings ebenfalls zu dieser Gruppe gezählt werden.
Klar ist laut der Schwesternpublikation Computerwoche, dass die Bedeutung der externen Experten in den kommenden Jahren zunehmen wird. Das ist eine zentrale Aussage der aktuellen „IT-Freiberufler-Studie 2015“, in der CIO und IT-Verantwortliche sowie Einkäufer befragt wurden.
Demnach wird die Rolle der Freiberufler im Sourcing-Mix der kommenden zwei Jahre gestärkt. Knapp 45 Prozent der Befragten messen heutzutage Freiberuflern im Mitarbeiter-Mix eine überwiegend große bis sehr große Bedeutung für ihr Unternehmen bei.
INTERNATIONALE GESCHÄFTE
Derzeit sind rund 31 Prozent der IT-Projekte international ausgerichtet und jeder zweite Umfrageteilnehmer erwartet, dass es in den kommenden Jahren zu einer stärkeren internationalen Ausrichtung kommen wird. Auch sogenannte Mixed Teams liegen im Trend. Über die Hälfte der Befragten strebt sie bei IT-Projekten „grundsätzlich“ beziehungsweise „häufig“ an und 39 Prozent sind der Ansicht, dass sich der Anteil externer Mitarbeiter in Mixed Teams noch erhöhen wird.
Gewandelt hat sich auch die „Lieferantenlandschaft“ für IT-Freiberufler. Der direkte Vergleich mit einer Studie aus dem Jahr 2011 zeigt, dass Personaldienstleister und Vermittler die klassischen IT-Beratungsunternehmen vom zweiten Rang der Rekrutierungswege verdrängt haben. Die Agenturen konnten ihren Anteil steigern, während IT-Beratungshäuser als Rekrutierungsweg zurückfielen. Der wichtigste Rekrutierungsweg für Unternehmen bleibt mit rund 45 Prozent jedoch die direkte Beauftragung aus dem persönlichen Netzwerk.
Zur Bedeutung der IT-Freiberufler hat die grundsätzliche Zufriedenheit der Auftraggeber beigetragen. Dies bezieht sich in erster Linie auf die Qualität der Projektergebnisse. Die Leistung der Freiberufler in den Projekten wurde als relativ hoch bewertet und landete auf dem zweiten Rang. Dies betrifft das Knowhow der freiberuflichen Mitarbeiter, aber auch das Arbeitsergebnis beziehungsweise ihr Beitrag zum Projekterfolg. Allerdings überprüfen nur 40 Prozent der Befragten die Arbeitsqualität und Leistung der eingesetzten IT-Freiberufler zum Projektende mit einem standardisierten Verfahren. Ihre hohe Zufriedenheit resultiert vermutlich zum Teil aus einem Bauchgefühl – oft scheint die Chemie zwischen Auftraggeber und Freelancer einfach zu stimmen. Zu wünschen übrig ließen indes die Kommunikation zwischen den Teams sowie der Knowhow-Transfer vom freiberuflichen Experten zu den internen Mitarbeitern.
Eines steht jedenfalls fest: Für Entscheider ist die Qualität der vorgestellten Freelancer-Profile das wichtigste Entscheidungskriterium. Fast genauso bedeutend ist es, wenn der Freelancer in anderen Projekten des Unternehmens mitgearbeitet hat. (idg/mi)
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