Post-Corona: Wer wagt, gewinnt

Derzeit würden es lediglich 25 Prozent der europäischen Unternehmen schaffen, erfolgreich ins digital geprägte Post-COVID-Zeitalter zu starten. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle "New Era In Experience Report" von Adobe und der London School of Economics (LSE). Vor allem Unternehmen, die während der Pandemie in Digitalisierung investieren, haben sehr gute Chancen. [...]

"Thriver", also Unternehmen, die handeln, werden nach der Krise eine bessere Marktposition innehaben (c) Pixabay
"Thriver", also Unternehmen, die handeln, werden nach der Krise eine bessere Marktposition innehaben (c) Pixabay

Basierend auf den Erkenntnissen von 300 CIO in Großbritannien, Frankreich und Deutschland, Interviews mit europäischen Geschäftsführern und einer KMU-Manager-Studie identifiziert Adobe drei zentrale Unternehmenstypen, die sich in ihrer Reaktion auf die Pandemie und ihrer Herangehensweise an die digitale Transformation und Technologieinvestitionen während COVID-19 unterscheiden: die erfolgreichen „Thriver“, die sparsamen „Hider“ und die extrem vorsichtigen „Survivor“. „Die finanziellen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie waren und sind einschneidend und weit verbreitet“, so Alexander Grous von der London School of Economics. „Mit einem proaktiveren digitalen Ansatz als direkte Reaktion auf die Pandemie und fortschrittliche Führungseigenschaften sind Unternehmen des Typs Thriver in der Lage, den Abwärtsdruck auf den Umsatz auszugleichen und sich dabei in die bestmögliche Position für zukünftige Geschäftserfolge zu bringen.“

Erfolgreiche „Thriver“

Thriver (25 Prozent der Marken) sind laut der Studie der erfolgreichste Unternehmenstyp. Während der Pandemie erhöhen sie ihre Investitionen in digitale Technologien, ändern ihre Organisationsstrukturen und passen ihre Geschäftsprozesse an, um Produkte und Dienstleistungen schneller auf den Markt zu bringen. Gleichzeitig verzeichnen sie eine 20-prozentige Steigerung der Mitarbeiterproduktivität. Als Schüsselfaktoren für dieses Wachstum geben sie einen verstärkten Fokus auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter sowie die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, an. Dies führt dazu, dass Thriver im Vergleich zu den Survivor und Hider geringere Umsatzeinbußen während der Pandemie melden: Nur 45 Prozent von ihnen müssen einen eher moderaten Umsatzrückgang von durchschnittlich -15 Prozent hinnehmen.

„Die Zeiten des Nur-auf-Sicht-Fahrens sind vorbei. Unternehmen müssen schon jetzt in der Krise anfangen, wieder mit Weitsicht und auf Basis einer zumindest mittelfristigen Strategie zu agieren. Die Thriver-Unternehmen machen es vor: Gefragt ist ein Dreiklang aus performanter Technologie, der richtigen prozessualen Aufstellung und einer tiefgreifenden kundenzentrischen Unternehmenskultur. Wer diesen Change erfolgreich meistert, wird mittel- und langfristig von einer neuen Qualität in den Kundenbeziehungen profitieren und damit stärker als der Wettbewerb aus der Krise hervorgehen“, ist Christoph Kull, Vice President und Managing Director Adobe Central Europe, überzeugt.

Hider (40 Prozent der Marken) haben ihre Ausgaben für Technologien und Innovationen während der Pandemie 2020 reduziert. Sie behalten aber genügend Investitionen bei, um kurzfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Survivor (35 Prozent der Marken) haben dagegen drastische Ausgabenkürzungen vorgenommen und werden die größten finanziellen Einbußen verzeichnen: 70 Prozent beklagen einen Umsatzrückgang von durchschnittlich 50 Prozent.

Schuld an negativer Entwicklung oft bei Unternehmensführung

Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der befragten Unternehmen sehen laut der Studie in der Entscheidungsfindung der Geschäftsleitung, dem Buy-In und der digitalen Strategie die größten Hindernisse für die digitale Transformation während der Pandemie. Als weitere Hürden folgen erhöhte Sicherheitsbedenken in Bezug auf Cybersecurity (45 Prozent) und Sorgen über die Komplexität und Kompatibilität von Altsystemen (40 Prozent). 90 Prozent sind der festen Überzeugung, dass die Cloud der wichtigste Treiber für die digitale Transformation ist.

„Die Welt hat sich verändert und Digital ist zur grundlegenden Basis geworden, wie Menschen kommunizieren, arbeiten und lernen“, sagt Paul Robson, President International bei Adobe. „Führungskräfte müssen sich Transparenz, Vertrauen und Agilität zu eigen machen, um in der New Era in Experience erfolgreich zu sein, in der das Digitale eine Wettbewerbsvoraussetzung darstellt.“


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