Privatfinanzierte Datenautobahn

Kürzlich wurde der erste Teilabschnitt der privaten Bad Zeller Datenautobahn in Betrieb genommen. Ziel der Initiative ist es, 90 Prozent aller Häuser in Bad Zell einen Glasfaseranschluss zu ermöglichen. [...]

Im September 2013 wurde in Bad Zell eine Privatinitiative gestartet, um ein flächendeckendes, nachhaltiges Breitband-Netzwerk für Internet, Telefon und TV aufzubauen. Motiviert wurden die drei Gründer der Initiative Hans Furtlehner, Stefan Hölzl und Robert Wurm vom „Waldviertler Glasfasernetzwerk“, bei dem sich vier Gemeinden bereits vor Jahren zu einem solchen Schritt entschlossen haben. Ziel der Initiative ist es, dass 90 Prozent aller Häuser in Bad Zell innerhalb von etwa 15 Jahren eine Glasfaseranschlußmöglichkeit zu leistbaren Preisen haben. „Das leistungs- und ausbaufähige Netzwerk kennt durch die zukunftsorientierte Technologie nahezu keine Grenzen“, heißt es in den Informationen. Es biete Bandbreitenreserven bis in den Gigabit-Bereich für die nächsten 50 Jahre und hat das Erweiterungspotenzial für die Nachbargemeinden Tragwein, Allerheiligen, Pierbach und Schönau.

Kürzlich wurden mit der Neuen Mittelschule, Lebensquell Bad Zell und Bad Zeller Bau weitere Unternehmen ans Glasfasernetz der CellaFiberNet angebunden. „Durch dieses großartige Projekt, das gut ins Dorf- und Stadterneuerungskonzept der Gemeinde passt,  erhoffen wir uns attraktive Betriebsansiedlungen, höheres regionales Bewusstsein und aktiven Umweltschutz aufgrund verstärkter Telearbeit“, sagt Bürgermeister Hubert Tischler. Schuldirektor Manfred Scheuchenpflug freut sich hingegen auf eine höhere Motivation bei Lehrern und Schülern durch die schnelle Abrufbarkeit von Lehrmitteln aus dem Internet: „Lernen spielt sich bereits jetzt in Fachgegenständen wie Englisch, Geografie und Mathematik sehr viel im Internet ab und dieser Trend wird stetig mehr. Da sind solche Breitbandzugänge einfach ein Muss und ich freue mich sehr, dass wir jetzt von dieser Bad Zeller Initiative profitieren.“

„Wir beauftragen hauptsächlich Unternehmen aus der Region, um möglichst viel Wertschöpfung hier zu belassen. Und es ist erstaunlich, welche Spezialisten da zum Vorschein kommen,“ sagt der Projektverantwortliche Hans Furtlehner.

OHNE FÖRDERGELDER
Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass dieses nachhaltige Projekt bisher ohne jegliche Fördermittel mit privaten Mitteln finanziert wurde. „Wir haben in vielen Gesprächen vor allem das Land Oberösterreich zu überzeugen versucht, dass diese Vorgangsweise viel mehr bringt als die letzten zögerlichen Breitbandförderungs-Initiativen. Außer vielen Worten wurden wir in Bezug auf Fördermittel jedoch auf den St. Nimmerleinstag vertröstet“, so Furtlehner. Dabei hätte der Breitbandausbau in ländlichen Regionen langfristig äußerst positive Auswirkungen. (pi/cb)


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