Viele Vorstände würden niemals Lösegeld für Daten bezahlen. Bis sie Opfer einer Ransomware-Attacke geworden sind. [...]
Unter keinen Umständen würden sie Lösegelder bezahlen, um Cyberangriffe zu verhindern, sagen 84 Prozent der Vorstände von Unternehmen, die noch nicht Ziel einer Ransomware-Attacke geworden sind. Unter denen, die bereits angegriffen wurden, haben 43 Prozent gezahlt. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage, die Merrill Research im Auftrag von Radware, Lösungsanbieter im Bereich Anwendungsbereitstellung und Cybersicherheit, durchgeführt hat.
Die Vielzahl erfolgreicher Attacken mit teilweise hohen Schäden hat zudem dafür gesorgt, dass Cybersicherheit zum Vorstandsthema geworden ist. 80 Prozent aller Befragten gaben an, dass Vorstand und Aufsichtsrat sich mit Sicherheitsfragen beschäftigen und die IT-Sicherheit inzwischen eine sehr hohe Priorität genießt.
»Es ist immer leicht zu sagen, dass man niemals Lösegeld zahlen würde, wenn man noch nicht vor der Wahl stand«, kommentiert Carl Herberger, Vice President of Security Solutions bei Radware. »Wenn dann aber das eigene Netzwerk und die Anwendungen nicht zugänglich sind, sieht die Sache plötzlich ganz anders aus. Deshalb ist es so wichtig, sich präventiv vor solchen Angriffen zu schützen, damit man diese Entscheidung gar nicht erst treffen muss.«
»Zwar war die DACH-Region nicht Teil dieser Umfrage, doch aus unserer Erfahrung können wir sagen, dass die Unternehmen hier deutlich zurückhaltender sind als in den USA und eher dazu tendieren, kein Lösegeld zu zahlen«, sagt Georgeta Toth, Regional Director DACH bei Radware. »Sie investieren eher in vorbeugende Maßnahmen, wobei aber nicht jedes Unternehmen die umfassende Expertise besitzt, die man im Kampf gegen die immer ausgefeilteren Attacken benötigt.« Auch dass Vorstände die IT-Sicherheit immer ernster nehmen, kann Georgeta Toth bestätigen. »Die meisten Unternehmen befürchten gravierende Imageschäden durch einen erfolgreichen Angriff, und das Image bzw. die eigenen Marken sind für viele das wertvollste Gut und daher definitiv Vorstandsangelegenheit. Oft werden Imageschäden daher höher bewertet als die unmittelbaren finanziellen Verluste, die mit einem Angriff einhergehen.«
Laut der Umfrage sehen die Vorstände vor allem die Heimarbeit und das Internet of Things als große Risikofaktoren. Sowohl Sicherheitsrichtlinien als auch technische Schutzmaßnahmen müssen daher alle Geräte und Systeme umfassen, die stationär oder mobil Zugriff auf das Unternehmensnetz ermöglichen.
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