QlikView löst OLAP-Cubes ab

OLAP-Cubes konnten aufgrund der langen Ladezeiten der Daten dem Wunsch des Softwareabieters Vizrt nach tagesaktuellen Auswertungen nicht mehr gerecht werden. Die neue BI-Lösung sollte daher mehr Flexibilität und bessere Performance bieten. [...]

Vizrt entwickelt und vertreibt Softwarelösungen, vorwiegend für die Rundfunk- und Fernsehindustrie. Kerngeschäft ist die Entwicklung von Echtzeitgrafiksoftware. In über hundert Ländern bereiten 3.500 TV-Kanäle Sport- und Wahlergebnisse, Finanz- und Wetterdaten mit Vizrt-Softwarelösungen virtuell und in Echtzeit auf. Weltweit verfügt Vizrt über rund 40 Niederlassungen und beschäftigt 600 Mitarbeiter.

Im Jahr 2012 begann Vizrt sich nach einer neuen Business-Intelligence-Software umzusehen. Das Auswertungstool sollte sowohl hinsichtlich Entwicklung als auch Auswertungsmöglichkeiten höchste Flexibilität bieten und eine signifikante Performancesteigerung und höhere Ausfallsicherheit mit sich bringen. Abfragen sollten mit minimalem Zeitaufwand erfolgen und das neue BI-Tool sollte den Wissenstransfer und die Zusammenarbeit in den Teams verbessern. Insgesamt standen drei BI-Lösungen auf der Wunschliste von Vizrt. Sowohl technisch als auch optisch hat schlussendlich QlikView überzeugt und schließlich beauftragte Vizrt die Firma terna mit der Implementierung.

OLAP-CUBES ZU LANGSAM
Im Bereich Unternehmenssoftware setzt Vizrt seit einigen Jahren Microsoft Dynamics NAV ein. Die Auswertung der Daten aus dem ERP-System sowie die Erstellung von Reports erfolgten mit einem BI-Tool auf OLAP-Basis. „Die Komplexität von OLAP-Cubes und die aufwändigen Entwicklungs­zyklen für neue Berichte und Analysen machten uns von Anfang an zu schaffen“, schildert Carola Kofler, ERP- und BI-Projektleiterin bei Vizrt. „Die Cubes sind sehr gut für die Analyse von Zahlen geeignet, haben jedoch Schwierigkeiten bei der Auswertung von Textinformationen.“ Schwierigkeiten bereiteten auch die extrem langen Ladezeiten der Daten. Verstärkt wurde dieses Problem durch häufige Internet- und Stromausfälle im asiatischen Raum. Das Management konnte teilweise nicht auf tagesaktuelle, konzernweite Daten zugreifen.

In einer ersten Projektphase wurden weltweit 85 Anwender, vorwiegend Führungskräfte und Key User, mit dem neuen BI-Tool QlikView ausgestattet. Die Implementierung dauerte nur knapp zwei Monate. „Die Zeitersparnis ist gigantisch. Der Datenimport, der früher über zwei Stunden an Rechnerleistung erforderte und daher nur ein Mal über Nacht durchgeführt werden konnte, erfolgt heute mit QlikView innerhalb von zehn Minuten, womit stündlich aktuelle Werte zur Verfügung stehen. Änderungsanfragen vom Management, die mit OLAP bis zu eine Woche dauerten, können wir heute innerhalb eines halben Tages umsetzen“, sagt Carola Kofler.

Am umfangreichsten nutzt Vizrt die Möglichkeiten von QlikView im Bereich Projektcontrolling. Sowohl Finanzbuchhaltung und Management als auch Projektleitung verschaffen sich jederzeit per Mausklick einen Überblick über Ist- und Sollstatus sämtlicher Projekte, die sehr komplex sind und mitunter mehrere Jahre dauern.

Konzernberichte können dank QlikView schneller erstellt werden, da es nun möglich ist, Informationen aus sechs verschiedenen Datenbanken schnell zusammenzufassen und auszuwerten. „Da unser Dynamics NAV aufgrund der weltweiten Niederlassungen über keine zentrale Datenbank verfügt, haben wir die Datenbankanbindungen komplett durch QlikView abgelöst und kommen so schneller zu aktuelleren Ergebnissen“, erklärt Kofler.

AUF KNOPFDRUCK
Auch wenn eine der Datenbanken nicht erreichbar sein sollte, liefert QlikView laut Kofler trotzdem aktuelle Zahlen aus allen übrigen Datenbanken, was vorher nicht möglich war. „Mit QlikView haben wir erstmals einen konstanten Überblick über alle Supportfälle in einem beliebigen Zeitraum inklusive Status (offen oder erledigt) – und das Ganze auf Knopfdruck.“ Nachdem der Einsatz von QlikView das gesamte Reporting sowie die Zusammenarbeit zwischen den Niederlassungen und innerhalb der einzelnen Teams in kurzer Zeit deutlich verbessert hat, werden nun in einer zweiten Projektphase zusätzliche PC-Arbeitsplätze bei 270 Mitarbeitern mit dem BI-Tool ausgestattet. (pi/oli)


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