Das neue Matching-System OntoJob spart nicht nur Zeit und Geld bei der Personalrekrutierung, es stellt auch eine Grundlage zur Bewältigung von vielen anderen HR-Herausforderungen dar. [...]
Gesucht: Ein Mitarbeiter im Controlling, etwa 30 Jahre alt, Absolvent der JKU, mindestens fünf Jahre Berufserfahrung in einem internationalen Chemie-Konzern mit diesen und jenen Persönlichkeitskriterien, der die Bereitschaft zum Wohnungswechsel mitbringt. Um für solche Anforderungen den geeignetsten Bewerber per Mausklick ermitteln zu können, bedarf es eines Matching-Systems mit ausgeklügelter Intelligenz.
Mehr als zwei Jahre forschten wissenschaftliche Institute und Unternehmen aus dem Personal- und Bildungswesen am Projekt eines ontologie-basierten Matching-Systems, das aus allen Bewerbungseingängen per Mausklick die geeignetsten Kandidaten ermittelt und entsprechend ihrer Eignung für die vakante Stelle reiht. Um qualitativ hochwertige Matchingergebnisse und ein passendes Ranking zu erhalten, wurde für jede Ontologie auf nationale und internationale Standard-Klassifikationen zurückgegriffen.
Im Rahmen des von der FFG geförderten Projekts wird also die webbasierte Zusammenführung von arbeitssuchenden Personen und personalsuchenden Unternehmen optimiert. Durch die Verwendung semantischer Technologien kann der quantitative Vergleich des jeweils von den Bewerbern eingebrachten Angebots mit den Anforderungen der Jobanzeige maßgeblich verbessert werden, z.B. dadurch, dass aus im Lebenslauf angegebenen Kompetenzen automatisch auf weitere Fähigkeiten des Bewerbers geschlossen werden kann bzw. in der Jobanzeige und im Lebenslauf unterschiedlich beschriebene, aber gleich gemeinte, Kompetenzen eben als dieselbe Kompetenz identifiziert und damit vergleichbar gemacht werden können.
In einer ähnlichen Form kann dieser auf der semantischen Repräsentation von HR- und Ausbildungswissen basierende Ansatz zur Identifizierung von fehlenden Ausbildungen eines Bewerbers verwendet werden. Durch die Beschreibung von Bildungsangeboten ist es möglich, passgenaue Angebote zu identifizieren. Diese sind vor allem zur Ermittlung der Bildungskosten für die optimale Ausübung der zu besetzenden Stelle, oder für die Ermittlung der gesamten Bildungskosten für den firmeninternen Karriereweg von Bedeutung.
Rekrutierung und Bildungsübersicht sind zwei Vorteile des Systems, es bietet aber auch weitere Lösungen für gängige HR-Herausforderungen, wie die Überprüfung, ob alle Mitarbeiter genau jenen Job ausüben, der am besten zu ihnen passt oder die Rekrutierung der relevantesten High Potentials. Es ermöglichst auch die Durchführung einer langfristigen Personalressourcen-Planung unter Berücksichtigung der strategischen Unternehmensziele. (pi/mi)
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