Revolution bei ERP

Nicht die Geschäftsprozesse sollten in den Mittelpunkt der Softwarearchitektur gestellt werden, sondern die Anforderungen der mündigen und verantwortungsvollen Mitarbeiter. [...]

Oliver Weiss
Oliver Weiss ist Chefredakteur der Computerwelt

Klassische ERP-Systeme haben lange Zeit gute Dienste geleistet. Sie hatten jedoch immer schon einen gravierenden Nachteil, der im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung immer stärker ins Gewicht fällt: Sie orientieren sich nicht an den Bedürfnissen der Mitarbeiter, den Menschen, die im alltäglichen Geschäft wertschaffende Entscheidungen treffen müssen. Diese Mitarbeiter müssen sich oft mit Kompromissen begnügen, die sie viel Zeit und Aufwand kosten.

Im Grunde genommen sollten die alten ERP-Systeme daher über Bord geworfen werden. Moderne ERP-Systeme sollten neu aus der Mitarbeiterperspektive und der Perspektive der Bewältigung ihrer Arbeit konzipiert und entwickelt werden. Das wäre eine echte Revolution: nicht die Geschäftsprozesse in den Mittelpunkt der Softwarearchitektur stellen, sondern die Anforderungen der mündigen und verantwortungsvollen Mitarbeiter. Für eine derartige Revolution fehlt den großen, etablierten ERP-Anbietern jedoch vielfach der Mut. Zu gemütlich ist es in der Komfortzone und zu groß ist ihre Machtbasis in Anwenderunternehmen für wirklich große Veränderungen. Die Folge: Je mehr Unternehmen begreifen, dass ihre Mitarbeiter diejenigen sind, die den größten Einfluss auf die Wertschöpfung haben, desto stärker werden sich diese Unternehmen von klassischen ERP-Anwendungen abwenden.


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