Von den Anwendern getriebene Maßnahmen wie BYOD oder App-Verantwortlichkeit für Fachabteilungen treiben die Komplexität des IT-Managements in die Höhe, was sich auch auf die Kosten auswirkt. Standardisierung spielt damit wieder eine größere Rolle. [...]
Die Konsumerisierung der Unternehmens-IT krempelt gewohnte Abläufe auf vielen Ebenen um. Konzepte wie Bring Your Own Device (BYOD) lassen sich jedoch nicht endlos weit treiben, weshalb Ansätze wie Zentralisierung, Standardisierung und Governance wieder in den Vordergrund rücken. Saugatuck-Analyst Bruce Guptill hat die Auswirkungen von Consumer-Trends analysiert.
Im Tablet-Markt kann bisher Apple niemand das Wasser reichen. Für Unternehmen bedeutet das: Mehr Tablets bei den Mitarbeitern heißt mehr iPads im Unternehmen. Dieser Umstand erleichtert es, auf Basis einer iPad-Standardisierung die User-Governance zu vereinfachen und zu verschlanken – vor allen Dingen in BYOD-Umwelten. Gute Absatzchancen ergeben sich daraus für Middleware.
Traditionelle aufklappbare PC-Formate wie Notebooks bleiben der Unternehmens-IT laut Saugatuck noch einige Jahre erhalten, weil Geräte zum Auf- und Zuklappen praktisch und Nutzern, IT-Abteilungen und Anbietern vertraut sind. Guptill erwartet hier eine neue, verlässlichere Geräte-Generation. Das senke die Service- und Support-Anforderungen aus Sicht der IT-Abteilungen und ebne den Weg für mehr Apps und Storage-Kapazitäten auf Cloud-Basis. So entpuppt sich das traditionelle PC-Format letztlich als Treiber für neue Wege jenseits der klassischen On-Premise-Lösungen.
TOUCH ERSETZT MAUS
Touch-Ära: Input auf Basis von Berührung oder Bewegungssensoren gewinnt nach Einschätzung von Saugatuck an Gewicht und verändert Betriebssysteme und deren Umgebung signifikant. Touch und Gesten sollen Keyboards und Mäuse bald überflüssig machen. Bis 2014 werde den Entwicklern von Betriebssystemen und Benutzerschnittstellen ein Durchbruch in diese Richtung gelungen sein, prophezeit Saugatuck. Betriebssysteme und ihre Entwicklung geraten deshalb immer komplexer, weshalb die Provider die langfristige Zusammenarbeit mit unabhängigen Softwarehäusern suchen. Für die IT-Abteilungen bedeutet das steigenden Governance-Bedarf. Wachsamkeit sei geboten – vor allen in Firmen, die den BYOD-Ansatz umsetzen.
IT-Ubiquität: Mobile IT ist in aller Munde. Nach Ansicht von Saugatuck geht es im Kern aber weniger um Mobilität als um Ubiquität. Unabhängig von Ort und Nutzer sollen gleiche Technologien, Services und Funktionen überall und stets verfügbar sein. Derzeit führe das zu Fragmentierung und einem Auseinanderdriften von IT auf der einen, Business und Business-Nutzern auf der anderen Seite. In diesem Zusammenhang rechnet Saugatuck mit der Rückkehr traditioneller, zentral ausgerichteter Management-Praktiken. Verbessertes IT-Asset-Management und konsolidiertes IT-Provider-Management stehen auf dem Programm.
Rein kostenorientierte und taktische Praktiken wie BYOD, App-Verantwortlichkeit für Fachabteilungen sowie User-zentriertes Netzwerken und Messaging steigern schnell und erkennbar die Komplexität strategischen IT-Managements und die Unternehmen spüren, dass das auch die Kosten in die Höhe treibt. (idg/oli)
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