Unternehmen, die wichtige Lieferanten in Südostasien oder Südeuropa haben, könnten schon bald vor leeren Lagerhallen stehen. [...]
Denn lediglich 55 Prozent der Unternehmen mit einem Umsatz von über 1 Mrd. Euro erfassen und bewerten Risiken systematisch. Von den kleineren und mittelständischen Unternehmen tun dies lediglich 29 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Risikomanagement-Studie von INVERTO. »Basis für den Einsatz ausgefeilter Strategien ist die systematische Erfassung von Risiken«, sagt Philipp Mall, Principal bei INVERTO und verantwortlich für die Risikomanagementstudie. »Hier haben die Unternehmen definitiv Nachholbedarf.«
Erstmals gaben dieses Jahr 16 Prozent der Studienteilnehmer an, dass sie künstliche Intelligenz (KI) und Big Data zum Lieferantenmonitoring verwenden. Der Einsatz digitaler Lösungen kann helfen, Ausfallrisiken zu minimieren. Auch vordefinierte Notfallpläne und ein professionelles Risiko-Früherkennungssystem sind sinnvoll. »Ziel eines intelligenten Risikomanagements ist es, zu jeder Zeit handlungsfähig zu bleiben«, betont Mall. Befragt nach den allgemeinen Geschäftsrisiken, geben 56 Prozent der Studienteilnehmer die Konjunkturschwäche an, die damit an oberster Stelle der Bedrohungen genannt wird. Während Handelsbarrieren und Brexit als Risiken mit 52 und 48 Prozent nahezu gleich stark bewertet werden wie im Vorjahr, ist der Abschwung neu auf der Liste – ein Beleg dafür, dass die Unternehmen ihn nun konkret spüren. Mit 35 Prozent immer noch stark vertreten, aber von deutlich weniger Befragten als im Vorjahr benannt wird eine unzureichende Digitalisierung. Offenkundig erkennen Unternehmen hier nicht mehr nur den Handlungsbedarf, sondern setzen inzwischen Maßnahmen um.
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