Geht es nach dem Projekt Plantoid, werden in Zukunft Roboter wie Pflanzen in die Erde wachsen. Das Team um Barbara Mazzolai vom Italian Institute of Technology arbeitet an einem System, das das Verhalten von Wurzeln nachahmt und sich so immer weiter in den Boden Graben kann. [...]
Die wohl offensichtlichste Anwendung in Verbindung mit geeigneten Sensoren für Wasser und Nährstoffe ist die Bodenüberwachung. Die Roboter-Wurzeln sollen aber beispielsweise auch neuartige medizinische Geräte ermöglichen und vielleicht neue Möglichkeiten für die robotische Raumfahrt eröffnen.
WURZEL-PROTOTYPEN
Noch befindet sich das zu Monatsbeginn im Rahmen der Konferenz Living Machines gezeigte System in einem frühen Entwicklungsstadium. Denn eine Wurzel nachzuahmen, ist nicht leicht. Sie wächst in Länge und reagiert auf diverse physikalische und chemische Stimuli und ordnet diesen Prioritäten zu. Wie genau das funktioniert, verstehen die Wissenschaflter noch nicht. »Die Modelle und Prototypen, die wir entwickelt haben, sollen einige Funktionen und Featurues von Wurzeln validieren«, erklärt Mazzolai.
Das Potenzial künstlicher Wurzeln erachtet das Team jedenfalls als groß. Denn es könnte energieeffiziente Roboter ermöglichen, die sich ihrer Umgebung anpassen. Mit Sensoren unter anderem für Wasser, Temperatur, pH-Wert und Nitrat- sowie Phosphatgehalt wären diese ideal, um die Bodenbeschaffenheit zu überwachen. Zudem will das Team nicht nur einzelne Wurzeln nachahmen, sondern befasst sich auch damit, wie ganze Wurzelgeflechte funktionieren. Das könn Mazzolai zufolge die Grundlage für eine neue Form der Schwarmintelligenz bilden.
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