Routerfreiheit: Heimische Verbraucher haben das Nachsehen

In Österreich werden viele Endkunden von ihren Internetanbietern weiterhin daran gehindert, das Endgerät ihrer Wahl zu nutzen. [...]

In Österreich müssen Endkunden weiterhin das von ihren Internet­anbietern gestellte Endgerät nutzen – trotz anderslautender EU-Richtlinie. Und so bleibt vor allen vielen Glasfaser- und Kabelkunden keine andere Wahl, als die Produkte des jeweiligen Anbieters zu nutzen, selbst wenn diese für die eigenen Bedürfnisse und Ansprüche ungeeignet sind.
Laut EU hat jeder Endanwender ein Recht darauf, das Breitbandgerät seiner Wahl zu nutzen. Eine Routerfreiheit, wie es sie in Deutschland bereits seit einem Jahr gibt, ist in Österreich dennoch weiterhin nicht in Sicht. Vor allem Glasfaser- und Kabelanbieter geben die notwendigen Informationen nicht preis, die man als Kunde benötigt, um ein anderes Endgerät wie beispielsweise einen besseren Router daheim anzuschließen. Dass es auch anders geht, zeigt ein Blick über die Grenze. In Deutschland können Verbraucher seit August 2016 frei entscheiden, welches Endgerät sie einsetzen wollen. Das ist im TK-Endgerätegesetz fest verankert. Genügt einem das Standardgerät des Anbieters, kann man dieses weiterhin verwenden. Doch in Zeiten von Smart Home werden für das Heimnetzwerk immer leistungsstärkere Geräte benötigt und das Standardprodukt des Providers reicht hierfür häufig nicht aus.
Zahlreiche Vorteile durch eigene Routerwahl
In Deutschland ist durch das neue Gesetz klar geregelt, dass das öffentliche Telekommunikationsnetz nur bis zur Anschlussdose an der Wand reicht. Damit ist das Endgerät wie der Router ausdrücklich nicht Teil des Providernetzes. Wie der Verbund der Telekommunikations-Endgerätehersteller (VTKE) betont, ist durch die klare Regelung nunmehr auch die Privatsphäre der Verbraucher deutlich besser geschützt. Schließlich gehört der Router jetzt zum privaten Netzwerk – und damit auch sämtliche Daten. Ein weiterer Vorteil für Kunden ist, dass sie bei einem Anbieterwechsel dieses weiterverwenden können.
Dadurch wird der Wechsel einfacher, wenn sich beispielsweise die Tarife ändern. Das spart Zeit, Nerven und Geld.  Durch die quasi Monopolstellung einiger Anbieter in Österreich sind diese zudem nicht darauf angewiesen, durch Innovationen ihre Produkte weiterzuentwickeln. Auch hierunter leidet am Ende der Kunde, der sich mit mitunter durchschnittlicher Technologie zufrieden geben muss. Trotz der Nachteile für die Verbraucher und der entsprechenden EU-Richtlinie ist in Österreich ein Ende von Zwangsgeräten noch nicht in Sicht. Wer hierzulande den Router seiner Wahl nutzen möchte, muss diesen hinter der Hardware des Providers anschließen. Folglich zahlt man letztlich für zwei Produkte sowie eine höhere Stromrechnung, obwohl ein Gerät ausreichend wäre.

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