R&S: Änderung an der Spitze

Zwanzig Jahre lang standen Firmengründer Helmut Ramsauer und Markus Neumayr gemeinsam an der Spitze der Ramsauer & Stürmer Software GmbH. Seit Jänner ist Neumayr allein für die Geschäftsführung des Salzburger Softwarehauses verantwortlich. [...]

Helmut Ramsauer und Markus Neumayr leiteten R&S 20 Jahre lang gemeinsam. (c) R&S
Helmut Ramsauer und Markus Neumayr leiteten R&S 20 Jahre lang gemeinsam. (c) R&S

Markus Neumayr stieß 1990 zu Ramsauer & Stürmer, um das Produktionsplanungs- und Steuerungssystem für einen in Salzburg ansässigen Gewürzbetrieb zu programmieren. 1999 stieg er zum zweiten Geschäftsführer auf und leitete seither als geschäftsführender Gesellschafter zusammen mit Univ.-Doz. Dr. Helmut Ramsauer die Ramsauer & Stürmer Unternehmensgruppe. Durch den Ruhestand von Ramsauer zeichnet Markus Neumayr seit 2019 allein für die Geschäftsführung verantwortlich.

»Am österreichischen ERP-Markt übernehmen wir seit Jahren eine Vorreiterrolle. Derzeit realisieren wir in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschulen Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz in der ERP-Software, integriertes Wissensmanagement und unser Forschungsprojekt ‚ERP4Cloud‘. Ich freue mich zusammen mit meinem kompetenten und motivierten Team auf weitere spannende Projekte«, so Neumayr.

Innovationen in Kooperationen entwickeln

Der forschungsorientierte Input, den Helmut Ramsauer in der Vergangenheit gab, geht mit dem Rückzug in den Ruhestand nicht verloren – im Gegenteil: »Wir werden in diesem Bereich noch stärker investieren. Wir haben beispielsweise mit der Fachhochschule Salzburg ein Projekt abgeschlossen, bei dem das erste produktive Ergebnis gerade ausgeklinkt wird. Es geht um eine Browser-offline-Variante, die technologisch sehr hochwertig ist. Die Herausforderung ist ja zu wissen, welche Daten aktuell sind und welche nicht. Blockchain hat sich in diesem Prozess als nicht geeignet erwiesen«, sagt Neumayr.
Ziel sei es, die rs2 ERP Suite grundlegend neu zu konzipieren, um verteilte Geschäftsprozessbearbeitung sowie die Einbeziehung von Cloudsystemen, mobilen Geräten und IoT-Integration zu ermöglichen. Das Projekt verläuft so erfolgreich, dass Ramsauer & Stürmer im letzten Jahr den Salzburger Innovationspreis WIKARUS erhielt.

Über die Ausrichrung der ERP-Software made in Salzburg sagt Neumayr: »Man schätzt rs2 oft falsch ein. Man sagt, wir machen Software für kleine Betriebe. In Wirklichkeit bieten wir Lösungen für den Mittelstand und für hohe, komplexe Anforderungen. Das ist unser Markenzeichen.« Ein typisches Beispiel für den hohen Komplexitätsgrad, den R&S erreicht, ist die Branchenlösung für Bergbahnen. In den 1990er-Jahren kommunizierten die Ticketsysteme wie jene von SKIDATA nicht mit ERP-Systemen. Durch eine Kooperation mit dem ebenfalls in Salzburg ansässigen Weltmarktführer im Bereich Massenzutritts- und Revenue-Management konnte R&S dieses Problem lösen.

Strategisch möchte Markus Neumayr in Richtung Internationalisierung gehen, »aber immer eigenfinanziert, wie schon in der Vergangenheit. Unser organisches Wachstum in den letzten zehn bis 15 Jahren hat stets rund 20 Prozent auf Umsatz-, Gewinn- und Personalebene betragen. Für die IT-Branche ist das nicht viel. Aber einige, die schneller gewachsen sind, sind auch schon wieder weg.«

Mit Internationalisierung meint der R&S-Chef die Schaffung eigener Vertriebsorganisationen, um rs2 lokalisieren und entsprechend vor Ort servicieren zu können. »Wir machen das bewusst nicht über Partnersysteme wie die Großen, da wir unser Knowhow unseren Kunden direkt vermitteln wollen.«

Neue Leitung für den Standort Wien

Personelle Veränderungen gibt es auch am Firmenstandort in Wien. Nach dem Austritt von Helmuth Rath übernahm Wolfgang Wintersteller mit Jänner 2019 die Wiener Standortleitung. Wintersteller ist bereits seit 1985 bei Ramsauer & Stürmer tätig. Über 30 Jahre rs2-Erfahrung und verschiedene Stationen im Unternehmen – von der Kundenbetreuung über Produktmanagement bis zum Consulting-Leiter – machen ihn zu einem absoluten Experten für die ERP-Software von Ramsauer & Stürmer.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*