Unter dem Motto "Gemeinsam für ein besseres Internet" ist der Safer Internet Day nun zum elften Mal über die Bühne gegangen. [...]
Eines der zentralen Themen ist dabei der eigene Ruf und die Selbstdarstellung von jungen Menschen im Netz. Die dazugehörige Studie „Mein Ruf im Netz – Auswirkungen auf die berufliche Zukunft“ hat dabei gezeigt, dass bereits bei 47 Prozent der Bewerbungen die Internet-Recherche gezielt als Unterstützung für die Personalauswahl genutzt wird. Vor allem Personalverantwortliche aus den Branchen IT/Telekommunikation, Kommunikations-/Kreativwirtschaft und dem Dienstleistungsbereich nutzen das Internet häufig zur Recherche über Bewerber. Im Handel hingegen werden die wenigsten Informationen über Bewerber eingeholt. Personalverantwortliche suchen vor allem nach dem allgemeinen Eindruck über die Persönlichkeit, Informationen über das Verhalten der Bewerber im Netz und weiteren Informationen zum bisherigen Berufsleben. Auch die Angaben, die während eines Bewerbungsgesprächs gemacht wurden, bzw. die Richtigkeit des angegebenen Lebenslaufs werden im Netz überprüft. Knapp ein Fünftel der Personalverantwortlichen versuchen bei der Online-Recherche außerdem einen Eindruck über die Internet-Kompetenz der Bewerber zu gewinnen.
Wenn online nichts über einen Bewerber zu finden ist, wird das im Durchschnitt eher positiv („schützt sein Privatleben“, „achtet auf Privatsphäre“) als negativ („technologischer Nachzügler“, „hat etwas zu verbergen“) interpretiert. Nur 17 Prozent der Personalverantwortlichen gaben an, dass es einen schlechteren Eindruck macht, wenn Bewerber überhaupt nicht im Internet vertreten sind, als wenn das eine oder andere Partyfoto zu finden ist. Digitale Abstinenz wird vor allem in den Branchen IT/Telekom bzw. Kommunikations-/Kreativwirtschaft am kritischsten gesehen.
Die Studie zeigt auch den Umgang mit Social-Media-Plattformen im Unternehmen. So nutzen 63 Prozent der befragten Firmen diese Kanäle für Unternehmenszwecke, aber bei Weitem nicht alle davon haben Richtlinien für ihre Mitarbeiter erstellt – obwohl 25 Prozent angaben, dass es mit deren Online-Verhalten schon Probleme gab, die teilweise sogar zu einer Kündigung führten.
„Ein auffälliges Beispiel ist die IT- und Telekombranche“, erklärt ISPA-Generalsekretär Maximilian Schubert. Dass diese Unternehmen die sozialen Netzwerke stärker nutzen als der Durchschnitt, liegt auf der Hand. Geht es um Richtlinien für die Angestellten, ist diese Branche aber das Schlusslicht. Der Anteil, in denen das Verhalten eines Mitarbeiters schon ein Kündigungsgrund war, liegt hier allerdings bei 19 Prozent und damit beinahe doppelt so hoch wie im Schnitt. Schubert rät daher zum konkreten Einsatz von Richtlinien. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse ist unter www.ispa.at/meinrufimnetz verfügbar. (pi/mi)
Be the first to comment