Sales Copilot: Wenn KI den Vertrieb versteht

Lange Angebotszyklen, schwindende Margen: Der technische Vertrieb steht unter Druck. Alexander Penev, Geschäftsführer und Gründer von ByteSource, erklärt im Interview mit ITWelt.at, wie der KI-gestützte Sales Copilot mit Wissensgraphen und Multi-Agent-Framework die Effizienz steigert. [...]

Alexander Penev ist Geschäftsführer und Gründer von ByteSource Technology Consulting. (c) Thomas Unterberger
Alexander Penev ist Geschäftsführer und Gründer von ByteSource Technology Consulting. (c) Thomas Unterberger

Die Herausforderungen im technischen Vertrieb wachsen stetig. Was war der konkrete Anlass, den Sales Copilot zu entwickeln?

Wir haben den Sales Copilot für einen Kunden aus der Netzwerk-Retailer-Branche entwickelt, der mit den zunehmend drängenden Herausforderungen dieser Branche konfrontiert war: lange Reaktionszeiten auf Kundenanfragen, negative Margen infolge veralteter Preisgestaltung, Überlastung von Experten sowie Wissenssilos, die wertvolles Knowhow schwer zugänglich machten.

Um unter diesen Bedingungen wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen schneller, kosteneffizienter und datenbasierter agieren. Genau dafür wurde der Sales Copilot entwickelt: Er automatisiert zeitaufwendige Prozessschritte wie Datenaufbereitung, Preisanalysen und Angebotserstellung, stellt das benötigte Fachwissen zentral bereit und liefert intelligente Empfehlungen für den gesamten Vertriebsprozess.

Wie gestaltet sich die Integration in bestehende Unternehmenslandschaften?

Wir wissen, dass Unternehmen häufig gewachsene IT-Ökosysteme im Einsatz haben – mit unterschiedlichen ERP-, CRM- oder PIM-Systemen – und genau darauf ist unsere Architektur ausgelegt. Dank einer API-zentrierten und modularen Systemarchitektur kann der Sales Copilot sich nahtlos in bestehende Prozesse und Datenflüsse einfügen.

In der Praxis bedeutet das: Unternehmen können den Sales Copilot schrittweise in ihre bestehende Infrastruktur integrieren, ohne aufwendige Migrationen oder Prozessumbrüche vornehmen zu müssen. Er ergänzt und erweitert die vorhandenen Systeme, anstatt sie zu ersetzen – und sorgt so dafür, dass bestehende Investitionen geschützt bleiben, während gleichzeitig Effizienz, Automatisierung und Transparenz im Vertrieb auf ein neues Niveau gehoben werden.

Welchen Business Impact erwarten Sie sich vom Sales Copilot?

Unsere Kunden können mit einer 300 Prozent höheren Anfragenkapazität, einer Margensteigerung von rund 40 Prozent und 25 Prozent höheren Abschlussraten rechnen – bei gleichzeitig 95 Prozent weniger Rechercheaufwand. Darüber hinaus ermöglicht der Copilot eine 24/7-Verfügbarkeit und die Bearbeitung von bis zu fünfmal mehr komplexen Anfragen, was Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschafft.

Wie sieht die Roadmap aus?

Mittelfristig wollen wir den Sales Copilot schrittweise von einer Assistenzlösung zu einer umfassenden, KI-gestützten Vertriebsplattform weiterentwickeln. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf den Ausbau generativer KI-Funktionen und eine noch engere Integration in ERP-, CRM- und PIM-Systeme, um End-to-End-Prozesse besser zu unterstützen.

Zudem möchten wir den Copilot gezielt in neuen Domänen mit komplexen Fragestellungen und hohem Automatisierungspotenzial erproben. Parallel dazu arbeiten wir an einer intuitiveren Benutzeroberfläche, einer Webshop-Integration sowie an einer flexiblen Bereitstellung als Self-Hosted- oder SaaS-Lösung. So entsteht Schritt für Schritt ein System, das sich branchenübergreifend einsetzen lässt und komplexe Vertriebsprozesse effizient, skalierbar und intelligent unterstützt.


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