Salzburg ist fit für die Zukunft

Salzburg wird laut Hansjörg Weitgasser von der Fachgruppe UBIT als IKT-Standort immer attraktiver. Gute Ausbildungsstätten und die Nähe zu Deutschland bieten einen guten Boden sowohl für renommierte Untermehmen, als auch für Startups. [...]

Was sind die IKT-Stärken Salzburgs?
Die zentrale Lage Salzburgs, die hohen Lebensqualitäts- und Sicherheitsstandards und nicht zuletzt die renommierten Aus- und Weiterbildungsstätten, die qualifizierten Nachwuchs vor Ort sichern, sorgen dafür, dass Salzburg für IT-Unternehmen immer attraktiver wird. Die Mittlerrolle zwischen Ost und West und die Nähe zu Deutschland eignet sich gut für internationale Geschäfte. Das zeigt auch die große Salzburger Beteiligung beim Constantinus Award und die wachsende Anzahl der Salzburger Gewinner.

Wie ist Salzburg strukturiert?
Die Struktur der IT-Betriebe ist vielfältig: Von klassischer IT-Technik über Software-Programmierung, Netzwerk-Administration bis hin zu Internet-Lösungen und Cloud Computing. Viele IT-Lösungen aus Salzburg werden international eingesetzt wie zum Beispiel Wikitude, Copa-Data oder Orderman.

Tut das Land genug, um die Digitalisierung voranzutreiben?
Ja, besonders der dringend nötige Ausbau des Breitband-Netzes wird vorangetrieben. Im Bereich Ausbildung und Forschung ist Salzburg mit der Universität, der FH Salzburg und der Salzburg Research Forschungsgesellschaft sehr gut aufgestellt und es sind weitere Ausbildungsstätten wie etwa eine HTL für technische Informatik im Pongau oder ein neuer Studiengang für Wirtschaftsinformatik an der FH Salzburg angedacht. Das Land bietet zudem zahlreiche Fördermöglichkeiten im Bereich Aus- und Weiterbildung und für Unternehmensgründer.

Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften? Was wird hier unternommen?
Auch wir haben mit dem Mangel an qualifizierten Fachkräften zu kämpfen. Die aktuelle Digitalisierungsstrategie des Landes zielt darauf ab, dieses Problem durch ein breites Ausbildungsangebot und die Erhöhung der Attraktivität Salzburgs als IT-Standort rasch in den Griff zu bekommen. Die Fachgruppe UBIT leistet dazu mit ihrem jährlichen IT-Karrieretag einen konkreten Beitrag. Bei dieser Informationsmesse für Schüler können IT-Unternehmen und Ausbildungsstätten Jugendliche gezielt für eine Ausbildung in der Branche ansprechen und begeistern. Mit der Initiative einer IT-Technik-Woche für 12- bis 16-Jährige in den Sommerferien wird auch bereits bei einer jüngeren Zielgruppe das Interesse an der IT geweckt. Die UBIT sponsert darüber hinaus weitere Ausbildungsinitiativen wie die gerade startenden Digital-Expert-Lehrgänge an der Fachhochschule und am WIFI Salzburg.

Wie sehen Sie die Situation für Startups?
Salzburg ist dafür ein sehr guter Boden, insbesondere durch die Initiative Startup Salzburg, die 2016 ins Leben gerufen wurde. Acht Salzburger Institutionen, darunter auch die Wirtschaftskammer Salzburg, haben sich zusammengetan, um gute Bedingungen für Startups zu schaffen. Die Jungunternehmer werden bei ihren ersten Schritten umfassend unterstützt und begleitet. Die Initiative hilft etwa bei der Entwicklung einer Roadmap oder bei der Suche nach Investoren und bietet zahlreiche Weiterbildungs- und Netzwerkveranstaltungen. Außerdem stehen etablierte Unternehmen den Startups als Mentoren zur Seite.

Welche Technologien und Trends werden Ihrer Meinung nach 2017 die IT-Welt dominieren?
Vor allem Cloud Computing entwickelt sich rasch weiter und stellt Anwender vor neue Herausforderungen. Sicherheit ist dabei ein großes Thema, auch im Hinblick auf die neuen Formen der Cyber-Kriminalität. Die veränderten Arbeitsweisen erfordern den Einsatz flexibler Technologien bei gleichzeitig hoher Datensicherheit. Beispielsweise macht die Verwendung privater Endgeräte in Unternehmen durch externe Mitarbeiter oder in Home Offices neue Sicherheitslösungen notwendig. Ein großes Thema bleibt die Weiterentwicklung im Bereich IoT: Die vernetzte Steuerung von Produktionsmaschinen oder im privaten Bereich wird zunehmend zum Standard werden.

Wie macht sich Salzburg zukunftsfit?
Ohne IT läuft heutzutage nichts mehr. Durch die Globalisierung und verstärkte Vernetzung der Unternehmen kommt diesem Bereich immer mehr Bedeutung zu. Die zunehmende Digitalisierung ist Innovationstreiber und bringt im IT-Bereich viele Startups hervor. Der Bedarf an IT-Dienstleistungen steigt damit rasant. Am wichtigsten ist es daher, rechtzeitig genügend Fachkräfte auszubilden, denn die IT ist und bleibt ein Wachstumsmarkt. Hier müssen Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen, das Land Salzburg sowie die Unternehmen und ihre Interessenvertretungen wie Wirtschaftskammer und IV an einem Strang ziehen.


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