Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung will seine Druckersparte breiter aufstellen und fokussiert damit auf das umsatzstarke B2B-Geschäft. Vor allem den klein- und mittelständischen Bereich hat Samsung dabei im Visier. [...]
Nachdem Samsung bereits im April Rekordzahlen vermelden konnte, geht es im zweiten Quartal 2013 für das südkoreanische Unternehmen weiter bergauf. Der Elektronikriese konnte Umsatz und Gewinn erneut steigern, wobei Zuwächse in allen Sparten zu verzeichnen sind. Nur mit seinem weltweiten Druckergeschäft ist Samsung aber offenbar nicht zufrieden: Kürzlich hat das Unternehmen einige Journalisten aus der ganzen Welt nach Seoul eingeladen, um neue Drucker und Strategien vorzustellen. Doch dem nicht genug: In diesem Jahr wurde das Druckergeschäft zur neuen Business Unit erkoren, bisher war es Teil des IT-Geschäfts. Ab September will Samsung seine globale B2B-Kampagne, „Samsung, Printing Innovation“ starten.
DREIFACHES WACHSTUM WIRD ANGEPEILT
Grundsätzlich ist Samsung recht spät in den Druckermarkt eingestiegen, nun ist das Unternehmen im 1. Quartal 2013 laut IDC-Zahlen die Nummer eins in Südkorea, Deutschland, Italien und Südafrika – und belegt Platz zwei im globalen A4-Laserdrucker-Markt nach Marktanteilen. Doch Samsung will nicht seinen Consumer-Bereich stärken, sondern nun im umsatzstarken Business-Geschäft wachsen und seine Produkte bekannter machen.
„Das Druckerbusiness wird im Zentrum unserer Strategie stehen“, sagte Hyesung Ha, Vice President Product Strategy für Printing Solutions, bei der Präsentation der neuen Strategie. Das Druckergeschäft habe das größte Potenzial für den B2B-Markt, der Druckermarkt wird gesamt auf 200 Billonen Dollar geschätzt. 88 Prozent davon entfallen auf den B2B-Markt. Samsung plant, sein Enterprise-Geschäft von sieben auf 21 Prozent bis zum Jahr 2020 zu erhöhen. Das Consumer-Business drehe sich laut Chin Yoon, Vice President Commercial Product Marketing Part, nur um Drucker und Tinte – im B2B-Markt werden allerdings auch Lösungen und Services und das volle Drucker-Produktsortiment angeboten. Außerdem mache, so Hyesung Ha, der Consumer-Markt nur ein Zehntel des 200-Billionen-Marktes aus und sinke unter anderem durch die Mobilität durch Smartphones weiter. Das Enterprise-Business allerdings sei nicht nur ein viel größerer Markt, er wachse um etwa sieben Prozent pro Jahr. Da möchte Samsung mitmischen.
„Wir wollen einen Paradigmenwechsel einläuten. Wir sind sicher, die Welt des Druckens ändert sich“, so Ha. Bisher dominierten laut Samsung die USA und Japan den Markt für businesstaugliche A3-Multifunktionsdrucker (MFP). Ende 2012 aber hat das Unternehmen neue MFP-Drucker, die sich an klein- und mittelständische Unternehmen richten, gelauncht.
Im Vordergrund steht, sowohl die Bedürfnisse der Enduser, als auch jene des IT-Administrators zu erfüllen. Wenn es nach Samsung geht, können Druckerlösungen und -Services den Kuchen am potenziellen Markt verdoppeln. Bisher wurden mit professionelle Drucklösungen vor allem Großkonzerne, Ausbildungsstätten oder Verwaltungen adressiert, nun sollen KMU ebenfalls angesprochen werden. Trends wie Cloud, Mobility, BYOD oder virtuelle Büros seien Treiber für das neue Druckergeschäft. Vor allem Services stehen im Vordergrund – so sollen Drittanbieter durch Echtzeit-Monitoring den B2B-Kunden proaktiven Support anbieten können. Den kleineren und mittleren Unternehmen will Samsung ab Oktober auch einfache, quasi schlüsselfertig integrierte Lösungen ohne teuren IT-Support bieten.
Vor allem auch auf Design der Drucker und MFP wird das Elektronik-Unternehmen viel Wert legen, ist das neue Thema doch „Transforming today‘s work style“. Das Design soll bei allen Produkten dasselbe sein, um Einheitlichkeit zu gewährleisten. „Das Design ist uns sehr wichtig, da sich auch die Büroräumlichkeiten ändern. Es wird mittlerweile einfach mehr Wert auf Design gelegt“, erklärt Vice President Chin Yoon abschließend. (mi)
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