SAP erweitert sein Support-Angebot

Der deutsche Software-Konzern baut mit "ONE Support" sein Wartungs-Portfolio aus. Anwender sollen damit gemischte Cloud- und On-Premise-Landschaften unter einem Support-Dach zusammenfassen können. Voraussetzung: ein Enterprise-Support-Vertrag. [...]

ONE Support ziele darauf ab, die Support-Angebote zu harmonisieren und die Komplexität in der Verwaltung hybrider IT-Landschaften zu senken, hieß es im Zuge der Ankündigung des erweiterten Support-Pakets von Seiten SAPs. Anwender erhielten damit eine vereinheitlichte und konsistente Support-Basis für sämtliche Wartungsprozesse – unabhängig davon, ob sie On-Premise-, Cloud- oder hybride Infrastrukturen einsetzten.

SAP sehe die Notwendigkeit, Kunden in komplexen Umgebungen zu helfen, berichtet Jens Bernotat, Vice President Strategy, SAP Maintenance Go-to-Market. Aus Sicht des Managers soll ONE Support die Anwenderunternehmen bei ihrem Weg in die Cloud unterstützen. Mit dem neuen Angebot könne jedes Unternehmen selbst bestimmen, wie schnell es diesen Weg beschreiten möchte.

Bernotat betonte, dass SAP keinen Kunden zu einer bestimmten IT-Landschaft zwingen werde. Mit ONE Support erhielten die Anwenderunternehmen eine einheitliche Support-Instanz über ihre komplette SAP-Landschaft hinweg. Ein Vorteil dieser Wartungskonstellation sei beispielsweise, dass sich Prozessketten über heterogen zusammengesetzte Infrastrukturen mit On-Premise- und Cloud-Bestandteilen hinweg optimieren ließen. Damit werde die Wartungsofferte mehr als eine bloße Unterstützung in Sachen Cloud-Integration sein, stellte Jens Bernotat klar.

ONE Support stelle indes kein zusätzliches Wartungsangebot im Support-Portfolio dar, so die SAP-Verantwortlichen, sondern ergänze den Enterprise Support beziehungsweise die Premium-Support-Pakete „ActiveEmbedded“ und „MaxAttention“. Für die Erweiterung würden keine zusätzlichen Gebühren fällig. Allerdings bleiben Anwender, die den Standard Support nutzen, außen vor. Dies seien in der Regel Kunden, die im Rahmen ihrer SAP-Wartung vieles selbst übernehmen, erläuterte Bernotat. Gerade in hybrid zusammengesetzten Infrastrukturen dürfte das jedoch zunehmend schwieriger werden, warnte der SAP-Manager.

Der Standard Support werde jedoch unverändert im Markt weiter angeboten und unterstützt, versicherten die SAP-Verantwortlichen. Es gebe keine Pläne, hier etwas zu streichen oder zu verändern. Noch ist nicht ganz klar, wie ONE Support genau aussehen wird. Bernotat bezeichnete die jetzige Ankündigung als Startpunkt. Vermutlich werde es zur SAP-Hausmesse Saphire, die Anfang Juni in Orlando, Florida, stattfinden soll, weitere Informationen zur Support Roadmap geben.

SAP steht, wie viele andere etablierte Softwarehersteller auch, vor der großen Herausforderung, sein Geschäftsmodell in Richtung Cloud Computing umzubauen. In den vergangenen Jahrzehnten haben die Softwarehäuser mit Lizenzen und Wartung viel Geld verdient. Gerade die Supporteinnahmen bilden für viele Anwendungsanbieter einen wichtigen Umsatzposten – auch für SAP. Im abgelaufenen ersten Quartal 2014 hat der größte deutsche Softwarehersteller mit Support gut 2,2 Milliarden Euro erlöst – das waren immerhin knapp 60 Prozent vom Gesamtumsatz in Höhe von knapp 3,7 Milliarden Euro.

Im kommenden Cloud-Zeitalter ist mit den sprudelnden Supporteinnahmen Schluss. Das Subskriptionsmodell basiert auf Softwaremiete, in die die Hersteller ihren Wartungsaufwand mit einkalkulieren müssen. Außerdem ist hier mehr Flexibilität gefordert. Anwender wollen ihren Softwarebedarf je nach Anforderung flexibel nach oben und unten skalieren können. SAP kann den Support-Rückenwind in Richtung Cloud gut gebrauchen: Im kommenden Jahr will das Unternehmen einen Cloud-Umsatz von zwei Milliarden Euro erzielen. (idg/Martin Bayer/wf)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*