Der Zellstoff- und Bioenergie-Produzent Schweighofer Fiber setzt auf die Industrieerfahrung und das ERP-Knowhow des Lösungspartners Unit-IT, wenn es darum geht, dem Unternehmen ein innovatives IT-System zu verpassen – Outsourcing inklusive. [...]
Die Schweighofer Fiber GmbH ist Teil der österreichischen Schweighofer-Gruppe, die im Herbst 2011 die Zellstofffabrik M-Real Hallein GmbH zwei Jahre nach der Einstellung der Papierproduktion am Standort Hallein übernommen hat. Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von hochwertigem Zellstoff und Bioenergie spezialisiert und erzeugt mit 215 Mitarbeitern rund 150.000 Tonnen Zellstoff pro Jahr für die Papierindustrie. Aus dem Markenzellstoff aus Hallein werden hochwertige grafische Papiere, Hygienepapier sowie Spezialverpackungen erzeugt. Nach der Übernahme durch die Schweighofer Gruppe, einem österreichischen Familienunternehmen mit mehr als 360 Jahren Tradition und Erfahrung in Sachen Holz, ist das Halleiner Unternehmen erstmals nach einer mehr als 110-jährigen wechselvollen –meist nordeuropäischen – Firmengeschichte in österreichischen Familienbesitz übergegangen.
MASSIVER AUSBAU
Mit einem Investitionsvolumen von 53 Millionen Euro wird durch den Ausbau der bestehenden Anlagen die Zellstoffproduktion um die Herstellung von Spezialstoff für die Textil- und Lebensmittelindustrie erweitert. Die Nachfrage nach natürlichen Fasern, wie beispielsweise Viskosefasern für die Textilherstellung, wächst überproportional. Markenzellstoff der Schweighofer Fiber, hergestellt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, erfüllt höchste Qualitäts- und Umweltstandards. Im Produktionsprozess kommt ausschließlich erneuerbare Energie aus den Energieträgern Biogas und Biomasse zum Einsatz. Wenig überraschend: Schweighofer Fiber gehört zu den größten Ökostromerzeugern im Bundesland Salzburg und liefert Strom und Fernwärme in das öffentliche Netz.
KOMPLEXE AUSGANGSLAGE
Unter dem Vorbesitzer wurde die IT der Schweighofer Fiber GmbH von der finnischen Tieto-Gruppe unterstützt, wobei das SAP-Systemhaus Unit-IT in seinem Rechenzentrum in Ranshofen nur den Human-Resources-Bereich für Schweighofer betreute. Ab Mitte 2011 analysierte das EDV-Unternehmen mit Hauptsitz in Linz gemeinsam mit Rainer Schober, IT-Manager der Schweighofer Fiber GmbH, mögliche Potenziale einer neuen, modernen IT-Gesamtlösung in den Bereichen Outsourcing, SAP-Projekt und -Lizenzen. Im Zuge intensiver Vorerhebungen haben die Verantwortlichen alle Betriebsbereiche beleuchtet und gemeinsam eine geeignete Lösung für die künftigen Jahre entwickelt.
UMFASSENDE ANFORDERUNGEN
Die Schwerpunkte der neuen Lösung lagen bei der Modernisierung der bestehenden Software und Applikationslandschaft, einer Terminalservertechnologie auf Citrix-Basis und einer Webportal-Lösung, die den Zugriff auf die geschäftskritischen Applikationen unabhängig von Standort und Endgerät ermöglicht. Nicht zuletzt ging es um die Migration der Unternehmensdatenbestände, ohne dabei den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen. Schober präzisiert die Anforderungen: „Wir haben einen verlässlichen, lokalen Partner mit Industrie-Erfahrung gesucht, der uns nicht nur bei der Umsetzung der geplanten Modernisierungen und beim Ausbau unserer IT hilft, sondern uns auch bei den Anforderungen des laufenden Betriebes mit innovativem Infrastruktur- und ERP-Knowhow unterstützt.“
LÖSUNG INKL. SAP-EINFÜHRUNG
Das Projektteam hat alle bestehenden IT-Prozesse analysiert und einer Optimierung unterzogen. Die Migrationsspezialisten von Unit-IT erarbeiteten gemeinsam mit Rainer Schober die neue zukunftsträchtige Betriebslösung für Schweighofer Fiber. Als ERP-Betriebsbasis wurde SAP im aktuellen Release auf hochverfügbarer und lizenzkosteneffizienter IBM-Hardware mit SAP MaxDB eingesetzt.
Schober zur Abwicklung: „Unit-IT baute die Services grundsätzlich parallel auf, um eine Beeinträchtigung des laufenden Betriebes zu vermeiden. Der Datentransfer erfolgte in der Regel am Wochenende oder außerhalb der Büro-Betriebszeiten. Das war ein wesentliches Kriterium für uns, um die Beeinträchtigung für die IT-Benutzer so gering als möglich zu halten.“
Im Zuge des SAP-Einführungsprojektes kamen folgende Module zum Einsatz: Finanzwesen, Controlling, Einkauf, Verkauf, Instandhaltung, Produktion und Qualitätsmanagement. Dadurch ist es möglich, alle notwendigen Prozesse von Schweighofer Fiber innerhalb der SAP-Welt abzuwickeln und die vollständige Modulintegration zu nutzen. Das wiederum erhöht die Zufriedenheit der User und die Akzeptanz der eingeführten Lösung in der täglichen Anwendung. Für die eingeführten SAP-Module wurden auch die Lizenzen über Unit-IT erworben, die auch den Support leistet.
TECHNISCHE UMSETZUNG
Der Lösungspartner baute für Schweighofer Fiber eine neue, virtuelle Vmware vSphere 5x-Serverfarm auf. Die Anbindung an das Unit-IT Rechenzentrum in Ranshofen erfolgt mit einer 10-Mbit-Datenleitung inklusive Back-up. Der Verzeichnisdienst Microsoft Active Directory wird mit virtuellen Windows 2008R2 (64-Bit)-Servern aufgebaut. In Sachen Mailserverlösung inklusive Pushmailservice hat sich das Unternehmen für Exchange 2010 entschieden. Komplettiert wird das Ganze durch eine Mailarchivierung sowie eine Spam- und Exchange-Server-Security-Lösung.
Rund 150 Benutzer greifen zentral über die Citrix-Terminallösung auf die wichtigsten Applikationen von Schweighofer Fiber zu. Zusätzlich hat der Lösungspartner alle Clientsysteme des Unternehmens in die neue Domäne eingebunden und auch die Betreuung übernommen. Als Inventarisierung wird Loginventory verwendet. Das Patchmanagement der Clients erfolgt über Microsoft Windows Server Update Service.
Fast alle Anwendungen wurden in der Citrix-Umgebung implementiert. Der Weiterbetrieb der bestehenden Client-Umgebung ist somit wesentlich länger als normalerweise möglich, da die Rechenleistung nicht vom Endgerät, sondern von den beteiligten Serversystemen bereitgestellt wird. Außerdem können in Zukunft Thin-Clients problemlos in der Office-Landschaft zum Einsatz kommen. File- und Printserver haben die IT-Spezialisten auf Windows 2008R2 migriert und darüberhinaus Active-Directory-User-Struktur, Group Policies sowie Logonscripte neu angelegt. Die Unit-IT-Mitarbeiter haben zudem die Datenbank-Server in das eigene Rechenzentrum migriert. Windows-Updates und Viren-Patterns werden so automatisch durch Serverservices verteilt.
NUTZEN UND VORTEILE
Die gesamte Lösung, die seit September 2012 vollständig produktiv läuft, bringt neben einer modernen IT-Serverlandschaft höhere Sicherheit und Skalierbarkeit. Alle Serverservices wurden virtualisiert und bieten Lastausgleich und Ausfallsicherheit. „Schweighofer Fiber hat mit Unit-IT einen verlässlichen und lokalen IT-Ansprechpartner gefunden, der die Anforderungen eines Industriebetriebes sehr genau kennt. Dabei – und das ist uns sehr wichtig – sind IT-Infrastructure Library- und Service-Level-Agreement-konforme Services wesentliche Basisleistungsstandards von Unit-IT“, fasst Schober die Vorteile zusammen.
Karl-Heinz Täubel, Geschäftsführer von Unit-IT, kommentiert: „Durch die sehr gute Zusammenarbeit mit Schweighofer Fiber ist es uns gelungen, die gesamte SAP-Implementierung innerhalb von acht Monaten abzuschließen und in Betrieb zu nehmen. Eine Erweiterung der Anforderungen und Services, auch in Bezug auf internationale Standorte, sind Teil unseres Gesamtkonzeptes. Unsere Erfahrungen mit den 100 größten Industriekunden in Österreich garantieren Schweighofer Fiber in den nächsten Jahren einen stabilen und verlässlichen IT-Betrieb“, ergänzt Täubel. (su)
Be the first to comment