Einzelne Konnektoren statt einer Integrationsstrategie, versteckte Kosten: Der Folgeaufwand von Cloud Computing ist laut einem Whitepaper des Anbieters Talend oftmals höher, als die IT-Verantwortlichen und CIO anfänglich vermuten. [...]
Wien – Jeder IT-Verantwortliche muss sich ernsthaft mit Cloud Computing, ob als Infrastructure-as-a-Service, Platform-as-a-Service oder Software as-a-Service, auseinandersetzen. Firmen, die bestehende On-Premise-Installationen um Cloud-basierende Lösungen ergänzen, haben jedoch einen immensen Integrationsbedarf. Bei der Einbindung der verschiedenen Lösungen und Technologien können CIO viel falsch machen. Talend, ein US-Anbieter von Open-Source-Middleware, hat die sechs größten Irrtümer und Fehleinschätzungen bei der Cloud-Integration zusammengestellt. So stellen etwa die meisten Cloud-Anbieter für die Einbindung ihrer Cloud-Produkte freie oder kostengünstige Konnektoren zur Verfügung. Damit lösen CIO zwar kurzfristig ein spezifisches Problem, gleichwohl sind diese kein Ersatz für eine umfassende Integrationsstrategie. Im Gegenteil: Eine solche Punkt-zu-Punkt-Integration erhöht die Komplexität der IT-Landschaft und erschwert deren Management. Anbieter von Cloud-basierenden Integrationslösungen positionieren ihre Out-of-the-Box-Produkte zudem als den besten Weg, um On-Premise-Landschaften mit Cloud Services zu verknüpfen oder Cloud-Dienste und Cloud-Applikationen miteinander zu verbinden. Solche Angebote stellen aber keine voll ausgereiften Integrations-Tools für On-Premise-Landschaften zur Verfügung. In dieser Hinsicht sind die Tools kaum besser als die punktuellen Lösungen von SaaS- oder PaaS-Anbietern.
ONE-STOP-SHOP-PROBLEM Wenn es keinen Königsweg zur Cloud-Integration gibt, dann sind die Angebote der etablierten IT-Hersteller alter Schule einen Blick wert. Allerdings wollen diese immer ihren kompletten Integrations-Stack verkaufen. Hierbei kommt es im Wesentlichen zu drei Kernproblemen: Erstens ist mit den Produkten keine unternehmensweite Datenintegration möglich, zudem fallen hohe Lizenzkosten an. Der Vertrieb, die Beratung und der Support sind nur auf die eigenen Produkte fokussiert und es fehlt die notwendige Beratungskompetenz für Produkte anderer Hersteller. Zweitens sind die einzelnen Komponenten der Out-of-the-Box-Angebote nur unzureichend miteinander integriert. Drittens können IT-Leiter durch lange Release-Zyklen und Änderungen an der Solution-Roadmap nicht zeitnah auf technische Entwicklungen im Cloud-Umfeld reagieren. Ein weiterer Mythos von Cloud Computing ist, dass Lizenzkosten für Software und Hardware entfallen, weil nach Verbrauch abgerechnet wird. In der Tat gibt es preislich attraktive Starterpakete mit einer begrenzten Anzahl an Funktionen. Allerdings tappen viele CIO hier in die Kostenfalle. Steigende Datenvolumina, mehr Datenquellen und die benötigten Konnektoren für deren Integration treiben die Preise drastisch in die Höhe. Weiters klaffen häufig die Visionen von Unternehmen und Anbietern im Hinblick auf die Integration und Cloud Computing auseinander. Etablierte Software-Anbieter sind oft zu behäbig, um speziell kleinere Kunden mit den richtigen Cloud-Angeboten zu versorgen. Neuen Marktteilnehmern wiederum fehlen ausgefeilte Modelle für das Lebenszyklus-Management von Cloud-Lösungen und Kompetenzen bei Fragen zur Datenqualität und zum Master Data Management (MDM).
OPEN SOURCE NICHT IGNORIEREN CIO beziehen bei der Cloud-Integration kaum Open-Source-Angebote in den Auswahlprozess ein. Dabei kann diese Software frei weiterentwickelt werden, zudem entfallen Kosten bei der Skalierung des Datenvolumens. Hinzu kommt, dass Open-Source-Komponenten heute bereits die Grundlage für zahlreiche Cloud-Projekte bilden. [cio/rnf]
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