„Security schafft derzeit sehr viele Anknüpfungspunkte“

Seit April dieses Jahres ist Stefan Trondl, der diese Funktion vor fünf Jahren schon ein Mal inne hatte, wieder Country Manager von CA in Österreich. Im Interview mit der COMPUTERWELT erklärt der neue und alte CA-Chef, warum IT-Security eine immer wichtigere Rolle spielt und wie das Thema Devops IT-Abteilungen hilft, mit gleichbleibenden IT-Budgets immer mehr zu leisten. [...]

Computerwelt: Auf welche Themengebiete konzentriert sich CA in Österreich?
Stefan Trondl:
Auf der einen Seite haben wir unser traditionelles Geschäft: Das ganze Infrastruktur- und Performance-Management-Business. Und nach wie vor ein wichtiger Bereich, mit dem wir viel Umsatz machen, ist das Mainframe-Geschäft.
Dazu kommen neue Gebiete wie Devops und Security-Themen beispielsweise rund um Mobility oder Dropbox. Grundsätzlich ist es wahrscheinlich sinnvoll, den Leuten zu erlauben, auf eine Preisliste unterwegs zuzugreifen, weil sie in einem Dropbox-Account abgespeichert ist – nur was passiert, wenn der Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheidet und das war sein privater Dropbox-Account? Wie stelle ich sicher, dass dann der Zugriff nicht mehr möglich ist? Man kann so etwas natürlich sperren, aber ob das motivierend ist, ist die Frage. Und ob es nicht, was die Produktivität betrifft, vielleicht sogar sinnvoll ist.

Wie lautet die CA-Antwort auf das Dropbox-Problem?
Es gibt Lösungen, die es Ihnen erlauben, auf Daten aus einem Dropbox-Account zuzugreifen, wenn das von einem Device passiert, das vorher durch eine Fingerprinting-Methode autorisiert wurde. Wenn man dann aus dem Unternehmen ausscheidet und von zu Hause auf die Preisliste im Dropbox-Account zugreifen will, dann sagt Ihnen das System: das geht nicht. Das wird blockiert. Dieser Ansatz ist interessant, weil er beides kombiniert: Security und produktive Nutzung.

Als Security-Anbieter hätte ich CA bisher eher nicht wahrgenommen …
Security schafft derzeit viele Anknüpfungspunkte, weil immer mehr Firmen dazu tendieren, irgendetwas online abzuwickeln und dann kommen Themen wie etwa Kreditkarten ins Spiel. Oder die große Frage: Wie stelle ich sicher, dass der Unix-Administrator, der de facto in seinem Zugriff nicht eingeschränkt werden kann, nicht die Präsentation für die morgige Aufsichtsratssitzung, die irgendwo am Server herumliegt, schon vorher sieht?

Welche Bereiche umfasst denn das Security-Angebot von CA?
Identity Management, Acces Management, Privileged User Management, Advanced Authentication – alles was mit Identitäten und Zugriff zu tun hat. Wer hat Zugriff auf was und wann, und wer sollte vielleicht nicht mehr Zugriff haben. So Themen wie der NSA-Skandal gerade: Das sind keine Dinge, die man nicht in den Griff bekommen könnte, wenn man wollte.

Warum hat man es dann oft nicht im Griff?
Bei vielen ist Security noch auf Endpoint-Security fokussiert: Antivirus und Firewall sind die vorherrschenden Themen. Das ist ein schrittweiser Prozess und es bedarf schon sehr vieler Aspekte, um das ganzheitlich durchzudenken.

Was bietet CA im Bereich Devops?
Devops kümmert sich um zwei Themen: Servicevirtualisierung und Release-Management. Mit Servicevirtualisierung meinen wir, dass wir Testumgebungen komplett virtualisieren können. Das heißt, es ist nicht mehr notwendig, zum Beispiel Zeit auf einem Mainframe anzumieten, sondern man kann gegen eine simulierte Umgebung testen. So kann man günstiger, schneller und in besserer Qualität entwickeln, weil man schneller und damit mehr testen kann. Das kombinieren wir mit einem automatisierten Releasemanagement, wodurch man öfter neue Funktionalitäten zur Verfügung stellen kann. Das Service als IT-Abteilung wird damit besser. Sonst läuft man als IT-Abteilung Gefahr, dass die Fachabteilung sagt: Wieso soll ich Wochen auf einen Server warten, wenn ich mit meiner Kreditkarte bei Amazon in zehn Minuten einen bekommen kann? Devops ist eine gute Antwort auf die Frage, wie ich mit stagnierendem Budget als IT trotzdem mehr leisten kann.

Das Gespräch führte Oliver Weiss.

Stefan Trondl:
Stefan Trondl verfügt bei CA bereits über umfangreiche Erfahrung im Vertrieb sowohl auf Länder- wie auch auf Geschäftseinheits-Ebene. Der heute 41-Jährige kam 1998 als Account Manager zu CA Technologies, war von 2007 bis 2008 bereits ein Mal Country Manager von CA Österreich und leitete ab 2008 die damalige Alps-Region, die zusätzlich zu Österreich auch die Schweiz umfasste. 2010 übernahm er als Vice President Solution Sales den Vertrieb der Enterprise Management-Lösungen von CA in der DACH-Region, seit April ist Trondl wieder Österreich-Chef.


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