Sichern in der Cloud: Deutsche zeigen Furcht

F-Secure hat über 6.000 Personen zu deren Cloud-Vorlieben befragt: Am vorsichtigsten verhalten sich deutsche Anwender. [...]

Das Sicherheitsbedürfnis der Anwender beim Umgang mit privaten Daten in der Wolke ist von Land zu Land verschieden. Das ist ein Ergebnis einer Studie, die F-Secure unter Breitband-Nutzern in insgesamt 14 Ländern durchgeführt hat, österreichische User waren nicht darunter. Die Befragung von weltweit 6.400 Personen hat Fragen der Sicherheit beim Speichern und Teilen digitaler Inhalte sowie den Schutz der Privatsphäre als Haupt-sorgen identifiziert. Mehr als drei Viertel der Befragten weltweit zeigten sich besorgt über ihre Privatsphäre, wenn sie ihre Dokumente in sozialen Netzwerken teilen: Dabei schwankt das Risikobewusstsein je nach Land enorm. In Deutschland teilen 79 Prozent diese Sicherheitsbedenken, in Finnland und Schweden dagegen nur knapp jeder Zweite. Auch beim Speichern in sozialen Netzwerken und Cloud-Lösungen ist die Skepsis groß: 70 Prozent der Befragten in Deutschland und auch weltweit waren sehr besorgt, dass Dritte auf ihre Inhalte zugreifen könnten. In Schweden und den Niederlanden sind es nur 43 Prozent. Lediglich 35 Prozent der nördlichen Nachbarn teilen Inhalte über soziale Netzwerke – weltweit tut dies jeder Zweite. 76 Prozent der befragten Deutschen messen den digitalen Inhalten einen größeren Wert bei als der Hardware, auf der sie sich befinden. 
Weitere Ergebnisse der Studie: 39 Prozent aller Befragten haben bereits verschiedene Cloud-Lösungen zum Speichern, Backup und zur Synchronisierung privater Dokumente, Fotos und Inhalte auf den verschiedensten Geräten benutzt. 68 Prozent der Breitbandnutzer weltweit fänden es nützlich, eine Lösung zu haben, die Inhalte überall auf jedem Gerät zur Verfügung stellt. In Deutschland teilt rund die Hälfte  diese Meinung.
Obwohl soziale Netze immer wichtiger werden, ist die E-Mail noch lange nicht tot. In Deutschland teilen genau drei Viertel der Befragten ihre Inhalte per Mail. Es folgen die CD oder der USB-Stick mit 54 Prozent. Die sozialen Medien werden weltweit von jedem zweiten Endverbraucher zum Teilen von Inhalten genutzt. In Deutschland ist das Misstrauen aber noch relativ groß: Nur 35 Prozent teilen auf diesem Weg private Inhalte. Damit gehört Deutschland zu den konservativsten Ländern. Am anderen Ende der Skala stehen Schwellenländer wie Brasilien oder Indien, in denen mit 68 Prozent respektive 64 Prozent der Befragten wesentlich mehr über soziale Netzwerke geteilt wird.

VERTRAUENSSACHE

Die Ergebnisse belegen, dass die Befragten es vorziehen, Dienste für Sicherheit, Online-Speicherung, Backup und Synchronisation bei ihrem bestehenden Internet Service Provider zu beziehen. Als Hauptgrund geben 44 Prozent (Deutschland: 50 Prozent) deren Vertrauenswürdigkeit an. Die meisten Anwender vertrauen ihrem Breitband-Anbieter  mehr als globalen Unternehmen wie Dropbox oder Google, wenn es darum geht, private und sensible Inhalte zu schützen und zu sichern. Diese Unternehmen werden von den Befragten in allen 14 Ländern nur von 55 Prozent für vertrauenswürdig erklärt, in Deutschland sind es 48 Prozent.
Die Ergebnisse der Studie spiegeln die Veränderung im Markt der digitalen Inhalte und Inhaltsdienste wider. Endanwender teilen aktuell mehr digitale Inhalte als jemals zuvor. Die Menge der von Anwendern generierten Inhalte explodiert geradezu. „Sicherheit im Internet gegen Viren, Malware und andere Bedrohungen spielen weiterhin eine wichtige Rolle. Neu ist aber, dass Anwender auch Inhalte auf allen Geräten sicher teilen, synchronisieren und speichern wollen“, so Samu Konttinen, Executive VP, Customer and Market Operations bei F-Secure. Übrigens: Mehr zum Thema IT-Security finden Sie in dieser Ausgabe in der Beilage COMPUTERWELT+. (su)

Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*