Im COMPUTERWELT-Interview spricht CommVault Österreich Geschäftsführer Gerhard Raffling über das Vorzeigeprodukt Simpana, die Notwendigkeit vereinheitlichter Daten und die neuen Solution Sets für heimische KMU. [...]
CommVault wurde 1988 als Entwicklungsgruppe von Bell Labs gegründet und später als Einheit von AT&T Network Systems ausgewiesen. Seit 1996 firmiert CommVault als eigenständiges Unternehmen.
Was ist das Kerngeschäft von CommVault?
Gerhard Raffling: Das Kerngeschäft bei CommVault liegt in unseren einzigartigen Datenmanagementlösungen. Durch das Single-Plattform Konzept von Simpana können Unternehmen, unabhängig vom Aufbewahrungsort der Daten, Backup und Recovery, Replikation, Archivierung, Suchvorgänge sowie umfassende Analysen für alle Unternehmensdaten und Informationen durchführen. Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre Daten zu schützen, zu verwalten und daraus einen Geschäftswert zu generieren.
Liegen die Kundendaten bei CommVault?
Wir betreiben selbst kein Rechenzentrum und sind auch kein Service Provider. Wir haben ein SPLA (Service Provider License Agreement) Lizenzmodell, das unseren Partnern die Möglichkeit gibt, als Service Provider aufzutreten und unsere Simpana Software als SaaS-Lösungen anzubieten.
In welchen Branchen sind Sie tätig?
Wir sind sehr breit aufgestellt und betreuen Kunden aus allen Branchen vom Mittelstand bis hin zum Großunternehmen. Aktuell haben rund ein Viertel der 100 größten heimischen Unternehmen unsere Software im Einsatz.
Agiert die österreichische Niederlassung von Commvault unabhängig?
Die österreichische Niederlassung agiert eigenständig und spielt für CommVault als HUB nach Osteuropa eine zentrale Rolle. Insgesamt werden mehr als 20 Länder von Österreich aus gesteuert. Die Fokusländer der Region sind neben Österreich auch Polen und Russland.
Wodurch zeichnet sich Ihre Lösung besonders aus?
Die Simpana-Software basiert auf einer Einzelplattform mit einheitlicher Codebasis. Dadurch ermöglichen wir ein optimales Daten- und Informationsmanagement. Die mit Simpana verwalteten Unternehmensdaten fließen im sogenannten ContentStore, dem virtuellen Repository von Simpana, zusammen und werden dort indexiert.
Der große Vorteil dabei ist, dass wir einzelne Datensilos verschiedenster Anwendungen in einer Software vereinen. Durch den Einsatz von Simpana können Unternehmen einen Mehrwert aus den Daten ziehen und sind gleichzeitig in der Lage, ihre Gesamtkosten zu reduzieren.
Ist Big Data, gerade für die vielen KMU in Österreich, schon so ein großes Thema?
Die Datenmenge nimmt weiterhin rasant zu und die Bewältigung dieser Datenmenge ist zunehmend eine Herausforderung. Das betrifft nahezu jedes Unternehmen. Die Ergebnisse aktueller Studien zeigen jedoch, dass Unternehmen durchschnittlich nur 31 Prozent der gesamten Daten tatsächlich geschäftsrelevant nutzen können. Bei den verbleibenden 69 Prozent der Daten handelt es sich um sogenannte Dark-Data.
Dark-Data beschreibt unstrukturierte Datensammlungen, die von Unternehmen zwar kostspielig verwaltet jedoch nicht genutzt werden. Durch die Analyse dieser Dark-Data können Unternehmen bisher unentdeckte Potenziale erkennen und wichtige Grundlagen für geschäftsrelevante Entscheidungen für ihr Unternehmen schaffen.
Wie generieren Sie aus den Daten einen Mehrwert für den Kunden?
Bis dato wurden Backup- und Archivlösungen als notwendiges Übel für den Ernstfall betrachtet. Die anwendungsübergreifende Suche und Analyse der verwalteten Daten wurde von Datenmangement-Applikationen bisher kaum unterstützt. Wir verfolgen einen völlig neuen Ansatz, indem wir alle Daten im Unternehmen analysieren, indizieren und den Endanwendern den gesicherten Zugriff auf das Datenmaterial gewähren. Die Nutzer von Simpana sind in der Lage, jederzeit und allerorts geschäftsrelevante Informationen aus den Daten zu generieren. Wir sprechen in dem Zusammenhang von Transformation.
Wie lange dauert die Implementierung beim Kunden und wir groß ist der Aufwand?
Die Einführung unserer Datenmanagement-Lösung ist von der Größe des Kunden und der bestehenden IT-Umgebung abhängig. Wir legen großen Wert auf die exakte Planung der Umsetzung und entwickeln vor der tatsächlichen Implementierung ein detailliertes Konzept. Primär für mittelständische Unternehmen bieten wir sogenannte Solution Sets an. Diese Solution Sets zeichnen sich durch ein einfaches Lizenzmodell und einen geringen Implementierungsaufwand aus.
Datensicherheit ist bei Big Data ein großes Thema. Wie wird sie sichergestellt?
Datensicherheit im Bereich Big Data setzt dieselben Sicherheitsstandards voraus, die auch in traditionellen IT-Umgebungen gelten. Häufig sind neuartige Datenquellen zu berücksichtigen und bestehende Sicherheitsstandards müssen neu definiert, eingehalten und überwacht werden. Der Content Store von Simpana ist verschlüsselt und mit unserer DLP (Data Loss Prevention) Funktionalität ermöglichen wir die verschlüsselte Datenspeicherung am jeweiligen Endgerät. Simpana unterstützt alle gängigen Encryption Mechanismen. Mit Hilfe von individuellen Zugriffsrechten kann der Datenzugriff basierend auf den bestehenden unternehmensinternen Richtlinien und Governance-Regeln definiert werden.
Ist die Nachfrage nach Mobility-Lösungen in Österreich groß?
Durch die steigende geschäftliche Nutzung von mobilen Endgeräten werden Informationen immer häufiger dezentral, direkt am mobilen Endgerät generiert und abgespeichert. Die Sicherung und unternehmensweite Bereitstellung dieser Daten gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Mit unserem Simpana Edge Modul und Intelligent Scheduling haben wir die passende Lösung für diese Herausforderung entwickelt. Edge bietet seinen Anwendern neben einer Backup- und Recovery-Lösung sicheres Filesharing, Security und Data-Loss-Prevention sowie Compliance und E-Discovery Funktionalitäten. (aw)
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