„Smart“-Veranstalter erhöhen die Schlagzahl

Sowohl Aussteller als auch Veranstalter haben sich sehr zufrieden mit der "Smart Automation Austria 2013" in Linz gezeigt. Aus diesem Grund soll die Fachmesse für Fertigungs-, Prozess-, und Gebäudeautomation ab sofort jedes Jahr über die Bühne gehen. [...]

Von 1. bis 3. Oktober ist im restlos ausgebuchten Design Center Linz die internationale Fachmesse Smart Automation Austria 2013 über die Bühne gegangen. Insgesamt 179 Direktaussteller und 215 zusätzlich vertretene Anbieter ­haben das Leistungsspektrum mit ihren intelligenten Technologien und Lösungen für die gesamte Fertigungs- und Prozessautomation sowie für die Gebäudeautomation abgedeckt.

Im Fokus standen dabei die intelligente Vernetzung von industriellen Prozessen und das Thema Energieeffizienz sowie erste Visionen zu „Industrie 4.0“. Exakt 8.112 Fachbesucher wurden auf der Smart Automation Austria 2013 gezählt. Im Vorjahr waren es noch knapp unter 8.000. „Die 8. Smart hat heuer mit der Dichte an namhaften und branchenbedeutenden Aussteller wie auch mit dem großen Fachbesucherinteresse erneut ihren Status als Österreichs Kompetenzmesse in Sachen Automatisierung bestätigt. Die positive Tendenz und die gute Stimmung innerhalb der Branche sind wieder deutlich spürbar“, freute sich Matthias Limbeck, Geschäftsführer vom Veranstalter Reed Exhibitions Messe.

BESUCHER GLAUBEN AN AUFSCHWUNG
Laut der Fachbesucherbefragung durch das Market-Institut haben 37,2 Prozent der Fachbesucher Käufe und Bestellungen auf der Smart Automation Austria getätigt. Weitere 17,7 Prozent gaben an, es zu einem späteren Zeitpunkt auf Basis der auf der Fachmesse gewonnen Informationen und geknüpften Kontakte tun zu wollen.

Die gute Stimmung auf der Smart 2013 unterstreicht auch die Tatsache, dass bei der Fachbesucherbefragung gut drei Viertel sich mit der aktuellen wirtschaftliche Lage ihrer Branche sehr zufrieden zeigten. Sieben von zehn Befragten  vertraten sogar die Auffassung, die Entwicklung werde sich in den kommenden zwölf Monaten markant verbessern.

Die Smart Automation Austria hat auch bei den Ausstellern sehr gut abgeschnitten, wie die am letzten Messetag eingeholten Statements und Meinungen bestätigen. So unterstrich etwa Manfred Malzer, Prokurist Energie & Automation bei ABB AG, die starke Fachbesucherfrequenz. „Speziell der Mittwoch war ein ausgesprochen gut besuchter Messetag. Aber auch an den übrigen Messetagen konnten wir einige Neukunden auf uns aufmerksam machen und uns bestens um Stammkunden kümmern.“ Auf die Frage, was die Smart Automation Austria in Linz so besonders ­mache, erklärte Malzer: „Die ‚Smart‘ in Linz ist klein und fein. Das ist das beste Rezept. Zudem ist man hier auf einem sehr guten Industrieboden. Die Branche kommt gerne hierher sowohl aus dem Oberösterreichischen Raum als auch aus dem Westen und dem Osten Österreichs. Die Smart Automation Austria in Linz ist ein wichtiges Event für uns und wir werden beim nächsten Mal sicher wieder dabei sein.“ Auch Phoenix Contact-Geschäftsführer Thomas Lutzky zeigte sich mit der Veranstaltung mehr als zufrieden: „Es war sehr gut und wir sind mit der Smart Automation Austria sehr zufrieden; es waren drei vollgepackte und produktive Messetage und wir konnten in dieser kurzen Zeit enorm viel bewegen. Das Interesse und die Kompetenz des Publikums ist bei der Smart Automation Austria Linz enorm hoch. Hier ist die Industrie zu Hause und holt sich wertvolle Impulse für die nächsten Monate.“

ABWECHSELND IN WIEN UND LINZ
Die nächste Smart Automation Austria steht nicht wie bisher erst in zwei Jahren am Programm, sondern bereits vom 6. bis 8. Mai 2014 in der Messe Wien. 2015 bildet wieder das Linzer Design Center den Veranstaltungsort. In geraden Jahren wird die Messe zukünftig in der Messe Wien, in ungeraden Jahren im Design Center Linz stattfinden.
 
Gerüchten, wonach die Veranstaltung nachhaltig von Linz nach Wien abwandere, tritt Veranstalter Limbeck entschieden entgegen: „Um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen möchte ich noch einmal deutlich festhalten: Die Linzer ‚Smart‘ ist die wichtigste Fachmesse für die Automatisierungsbranche in Österreich. Sie hat beste Zukunftsaussichten und bleibt ganz klar in der aktuellen Form und dem Rhythmus bestehen.“ Limbeck weiter: „Die Smart in der Messe Wien ist nicht neu. Sie ist lediglich aus dem Dach der bisherigen VIENNA-TEC herausgetreten und findet ab 2014 als eigenständige Messemarke in Wien alle zwei Jahre parallel zur ‚Intertool‘ statt. Diese neu gewonnene Selbständigkeit wird das Vertrauen in die Marke ‚Smart Automation Wien‘ stärken und beschert Ost-Österreich eine für die Region wichtige Automatisierungsfachmesse.“ Die Signale aus der Branche sind jedenfalls vielversprechend. Namhafte Key-Player wie Siemens Österreich, Rittal Schaltschränke, Phoenix Contact, Beckhoff Automation, Pilz und Bernecker + Rainer haben ihre Teilnahme an der nächsten Messe bereits fix zugesagt.

PRODUKTFEUERWERK IN LINZ
Hinsichtlich der in Linz gezeigten Produktneuigkeiten wurde für die nächste Auflage in Wien die Latte schon sehr hoch gelegt: Für sichere Automatisierung präsentierten zahlreiche Hersteller ihre Systeme. Bernecker + Rainer hat eine softwarebasierende Sicherheitssteuerung (SafeLOGIC-X) präsentiert, deren Safety-Funktion sich auf sichere I/O-Module, eine Standardsteuerung und die Visualisierung verteilt. Die Lösung soll auch kleinere kostensensitive Sicherheitsanwendungen in den Genuss einer integrierten Safety-Lösung bringen, inklusive der Unterstützung aller Safe-Motion-Funktionen. Als Kommunikationsprotokoll wird openSafety genutzt. Omron hat indes einen neuen Safety-Controller (Sysmac NX) gezeigt, der mit den E/A-Modulen über das Ethercat-Protokoll kommuniziert. Sichere und nicht sichere Baugruppen können dabei gemischt betrieben werden. Eine modulare Software-programmierbare Sicherheits-Steuerung (Flexi Soft), die sich per Software intuitiv konfigurieren lässt war am Messestand von Sick zu sehen.

Industrie mit IT immer innovativer Phoenix Contact und Wago zeigten robuste Industrie-PC (PFC200). Die Geräte bieten hochauflösende LED-Technologie für ­detailreiche Bedienoberflachen und zeichnen sich durch eine geringe Gerätetiefe aus. Extreme Temperaturen im Bereich von –20  bis +55 Grad Celsius sollen die neuen Geräte ebenfalls nicht berühren. Konfigurieren kann man die IPC über einen integrierten Web-Server per Web-based-Management. „Höchsten Wirkungsgrad“ verspricht ABB mit seinen High Output Synchronmotoren: Das Komplettpaket aus Motor, Frequenzumrichter und Software liefert der Anbieter in „Super-Premium-Effizienz“. Erstmals zeigte das Unternehmen auch Geräte zur Montage außerhalb des Schaltschranks. Interessantes Anwenderbeispiel: Bei einer Kartoffelsortieranlage galt es, 250 Antriebe über Motorstarterkombinationen zu schalten und zu schützen. Hier konnte Eaton mit einer neuartigen Vernetzung (SmartWire-DT) die Querverdrahtung von gut einem Kilometer auf 50 Meter und den Verkabelungsaufwand auf zwölf Prozent reduzieren.

Aucotec hat demonstriert, wie einfach eine CAE-Plattform (Engineering Base) zu bedienen ist, wie man die Dokumentation über den gesamten Lebenszyklus lückenlos hält und den Ausschreibungsprozess um Wochen reduziert. Mit der „Integration von IT-Technologien in die Automation“ (Open Core Engineering) will Bosch Rexroth eine Brücke zwischen der bisher getrennten SPS- und IT-Automatisierung schlagen und damit den Freiheitsgrad im Software Engineering erhöhen. Helfen soll dabei eine durchgängige Lösung aus offenen Standards, Softwaretools und Funktionspaketen.

SCHNELLSTES NETZWERK DER WELT
Mit der Plattform von Eplan, dem Schaltschrankprogramm von Rittal und Automatisierungslösungen von Kiesling Maschinentechnik verfügt Rittal International nach den jüngsten Akquisen über ein durchgängiges Lösungsportfolio rund um den Schaltanlagen- und Steuerungsbau. Auf Basis der Daten aus dem Eplan Data Portal, dem Schaltplan und dem von Eplan hinterlegten Systemwissen zu Schaltschrankkomponenten und Zubehör von Rittal, kann der Schaltschrankbauer eine Schaltschranklösung konfigurieren. Mit Eplan Pro Panel sollen einfach und komfortabel alle vorgegebenen Betriebsmittel und das Zubehör in 3D platziert werden.

Mit u-remote hat Weidmüller ein Remote I/O-System mit steckbarer Anschlussebene und der derzeit schmalster Bauform (11,5 mm Modulbreite) auf den Markt gebracht und in Linz präsentiert. Anwender sollen dank hoher Kanaldichte viel Platz im Schaltschrank sparen.

Vor rund zehn Jahren kam das Thema Industrial Ethernet in der Automatisierungstechnik so richtig in Schwung. Heute matchen sich mehrere etablierte Systeme um die Gunst der Anwender. Bernecker + Rainer will mit Powerlink das bislang schnellste Netzwerk der Welt realisiert haben. Bei einer Folienstreckanlage eines Maschinenbauers wurden 728 Achsen mit 400 µs Taktrate synchronisiert. Das Unternehmen will auch die Energieeffizienz seiner Anwender mit einer gebrauchsfertigen Lösung verbessern, die auf einem Box-PC (Automation PC 910) läuft und in Linz gezeigt wurde. (aw/pi)


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