Der Überlegung vieler Automobilhersteller, den Autoschlüssel durch eine App am Smartphone zu ersetzen, erteilt eco – Verband der Internetwirtschaft eine klare Absage. Dazu seien die Sicherheitsstandards bei mobilen Geräten und Netzen derzeit viel zu gering. [...]
Die Aufbewahrung von Autoschlüsseln im Smartphone ist laut eco zu unsicher, Kriminelle könnten die App knacken, den Wagen unbefugt öffnen und schlimmstenfalls sogar damit wegfahren. „Mobile Endgeräte und mobile Netze sind vergleichsweise unsicher und damit für die hohen Sicherheitsanforderungen im Automobilsektor nicht geeignet“, erklärt Thorsten Stuke, Mobility-Experte im eco – Verband der Internetwirtschaft. „Es gibt kaum noch ein Unternehmen, bei dem die IT nicht durch ein professionelles Sicherheitsmanagement geschützt ist. Aber umgekehrt gibt es kaum ein Smartphone, auf dem auch nur ein Virenscanner, geschweige denn weitergehende Sicherheitssoftware installiert ist.“ Daher wäre es unverantwortlich, eine derart sicherheitsrelevante Angelegenheit wie einen Autoschlüssel im Handy abzulegen.
Der Mobility-Fachmann verweist auch auf die Unsicherheit bei der Verfügbarkeit von Mobilfunknetzen, die den Einsatz etwa bei selbstfahrenden Fahrzeugen »zumindest problematisch« machen. Ein gut funktionierendes Mobilfunknetz weise eine Verfügbarkeit von 98 Prozent, bestenfalls 99 Prozent auf. „Das kommt einem Ausfall von etwa drei Tagen im Jahr gleich. Dieser Netzausfall ist natürlich nicht planbar, sondern kann von einer Sekunde auf die andere erfolgen. Hoffentlich nicht dann, wenn ein Auto, das mit 130 Stundenkilometern unterwegs ist, dringend Netzkontakt benötigt“, so Stuke.
Ein moderner Pkw weist zudem rund 50 Schnittstellen mit teilweise sehr unterschiedlichem Sicherheitsniveau auf. eco rät davon ab, diese Interfaces über öffentliche Netze mit dem Public Internet zu verbinden – nicht nur wegen technischer Folgen, sondern auch wegen Versicherungsaspekten.
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