So gefährdet ist Österreich

Keine Spur der Erleichterung: Die Gefahren, die von Cyber-Kriminellen ausgehen, steigen stetig, vor allem im Mobilbereich. Udo Schneider von Trend Micro über den Status quo in der DACH-Region. [...]

Udo Schneider, Security Evangelist DACH bei Trend Micro, hat vor kurzem die Security-Daten von Österreich, Deutschland und der Schweiz präsentiert. 1,4 Millionen mobile Schädlinge waren es Ende 2013, im März 2014 soll die Zwei-Millionen-Marke überschritten worden sein. Schneider wies darauf hin, dass Apple-Malware stark auf dem Vormarsch sei – „Die Zeiten, in denen Apple-User unbelangt blieben, sind vorbei!“ – er musste aber auf Nachfrage der COMPUTERWELT einräumen, dass sich iOS-Viren im Vergleich zu Android noch im Promille-Bereich bewegen. Die gängigsten mobilen Bedrohungen sind der Missbrauch von Bezahldiensten mit 53 Prozent, Adware (31 Prozent), Datendiebstahl (19 Prozent) sowie bösartige Downloader, Remote-Steuerung und Hacking-Tools mit jeweils unter zehn Prozent.

Die Zahl mobiler Phishing-Websites ist laut Trend Micro während des ersten Quartals 2013 sprunghaft angestiegen: von 4.800 auf 9.400. Davon sollen 7.800 Apple-User sein.

Die Rohdaten, die Trend Micro gesammelt hat, zeigen immer wieder signifikante Spitzen, die teils nicht erklärbar sind. So lag die Zahl der im Jahr 2013 getätigten deutschen Zugriffe auf schadhafte URLs stets zwischen acht und zehn Millionen. Nur im Dezember stieg sie auf satte 17 Millionen. Was die Infektionen betrifft, so gab es im Oktober 2013 einen regelrechten Einbruch. Diesmal ist der Grund bekannt: Die Entwickler des Blackhole-Exploit-Kit wurden in diesem Zeitraum verhaftet. Im November war die Delle wieder ausgebügelt: Andere haben die Arbeit der aus dem Verkehr gezogenen Cyber-Kriminellen übernommen. Der häufigste Schädling des vorangegangenen Jahres war WORM-DOWNAD, im Privatbereich hatten TROJ_ZACCESS und ADW-BHO die Nase vorne. Crypto­locker und die damit verbundenen Erpressungen waren ebenfalls beliebt, vor allem im dritten Quartal. Den gefährdetsten Bereich bildeten laut Udo Schneider allerdings die Online-Banking-Schädlinge. Während es im Q4 2012 weltweit noch 125.000 Infektionen waren, schnellte diese Zahl im Q4 2013 auf 537.000 hoch. Primär betroffen waren die USA, Brasilien und Taiwan. Die DACH-Region blieb relativ verschont: Trend Micro beobachtete im Dezember 2013 in Österreich 168 Fälle, in Deutschland 523 und in der Schweiz 161. Nur der September und der Oktober zeigten deutliche Ausreißer. So gab es im September 2013 allein in Deutschland 9.500 Infektionen in Sachen Online-Banking. Fazit: „Die mobilen Bedrohungen sind auf dem Vormarsch, außerdem gibt es ausgefeiltere Ransomware. In der cyberkriminellen Szene sind die Preise gefallen, gleichzeitig ist die Qualität der Tools gestiegen. Unterm Strich: Das Problem ist nicht die NSA, sondern die Tatsache, dass vor allem der Mittelstand attraktiv für Angriffe ist“, so Schneider. (wf)


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