In unserer hochtechnisierten Welt sind Programmierkenntnisse von Vorteil. Die steile Lernkurve gängiger Programmiersprachen wie C oder C++ schreckt jedoch Nicht-Informatiker ab. Die Programmierumgebung LiveCode bietet hier eine Alternative. [...]
Wenn Nicht-Informatiker Programmieren lernen wollen, stehen sie vor einem Dilemma: Einerseits haben leistungsfähige Programmiersprachen eine sehr steile Lernkurve, andererseits sind einfach zu erlernenden Sprachen für viele Projekte nicht leistungsfähig genug. Das ist anders mit LiveCode: diese Sprache kombiniert Einfachheit mit Leistungsfähigkeit. Zudem gibt es vorzeigbare Projekte, beispielsweise verwendet die Universität Wien LiveCode für die Raumplanung und Verwaltung, auch bei der Fluglinie KLM und bei der NASA kommt LiveCode zum Einsatz.
Einer, der die Vorzüge von LiveCode zu schätzen gelernt hat, ist der Programmierer Hauke Fehr, der vor rund zehn Jahren per Zufall auf LiveCode gestoßen ist und seit damals mit dieser Entwicklungsumgebung arbeitet. Rund 15 Projekte von mobilen Apps bis hin zu einem Flugbuchungsprogramm habe er bereits mit LiveCode umgesetzt. Letztes Jahr schrieb er das erste deutschsprachige Buch über LiveCode („Eigene Apps programmieren“ erschienen im Rheinwerk Verlag, 25,60 Euro) und hält seitdem auch Workshops über LiveCode an Berliner Schulen oder jüngst auch auf Einladung der OCG in Wien.
Cross-Plattform-Entwicklung
LiveCode ist eine Low-Code-Plattform und geht auf das von Apple 1987 entwickelte Autorensystem Hypercard zurück, das sogenannte Kartenstapel (Stacks) per Links verknüpft – ähnlich wie im World Wide Web Information mit Links verbunden werden. 1998 stellt Apple Hypercard ein, unabhängige Entwickler kreieren einen Nachfolger namens MetaCard.der schließlich bei der schottischen Firma Cross Worlds Computing landet, die dafür zunächst eine Entwicklungsumgebung (IDE) namens Revolution und danach ein Komplettsystem namens Runtime Revolution schaffen, das 2010 in LiveCode umbenannt wird. Per Crowdfunding wurde das System weiter ausgebaut.
LiveCode kombiniert als Komplettsystem die Entwicklungsumgebung (IDE) mit allen Tools zur Erstellung der grafischen Oberfläche (GUI) der
Apps. Es ist funktionell in keinerlei Hinsicht eingeschränkt, ausbaufähig und eignet sich für seriöse
Anwendungen. Es bietet eine eigene Programmiersprache, die nahe an der gesprochenen englischen Sprache ist und sich weitgehend selbst erklärt. Dadurch ist sie leicht zu erlernen und schafft schnelle Erfolgserlebnisse. Es gibt eine kostenlose Open-Source-Version und eine kostenpflichtige kommerzielle Variante (999 Euro pro Jahr). LiveCode steht sowohl für Windows-PCs als auch Linux- und Apple-Rechnern zur Verfügung. Einmal mit LiveCode erstellte Programme können auf Knopfdruck als Windows-, Linux-, Mac-, Android- oder iOS-
Applikationen abgespeichert werden. Interessierte können die Gratisversion unter
http://downloads.livecode.com/livecode herunterladen.
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