Software-Qualität – Investition in die Zukunft

Die Jubiläumsausgabe der Software Quality Days in Wien zeigte die zahlreichen Aspekte, die eine gute Software ausmacht. Dass sich Qualität gegen alle Widerstände durchsetzt, bewies die Veranstaltung selbst: Trotz Schneechaos ging sie erfolgreich über die Bühne. [...]

Bereits zum fünften Mal in Folge fanden die Software Quality Days statt, diesmal im Austria Trend Hotel vom schneereichen 15. bis 17. Januar 2013. Rund 350 Personen der internationalen Software-Test- und -Quality-Community folgten der Einladung, dazu kamen Teilnehmer aus dem universitären Bereich, als auch von der Anbieter- und Anwender-Seite. Das Motto der dreitägigen Veranstaltung, die von der Software Quality Lab GmbH ausgerichtet wird, lautete „Qualität – Investition in die Zukunft“, was mehrere Aspekte, die quasi den roten Faden der diesjährigen Veranstaltung bildeten, in einem Statement vereint: Qualität ist einerseits nicht gratis, wie Manfred Broy in seinem Vortrag unterstrich. Andererseits sorgt Qualität für Nachhaltigkeit – auch was den geschäftlichen Erfolg betrifft. Der erste Tag war, wie auch schon in den Vorjahren, praxisnahen Workshops vorbehalten, wie etwa „Professionelles Requirements Engineering & Management“ oder „Software Usability“. Am zweiten Tag startete der Konferenzteil mit der Begrüßung der internationalen Teilnehmer durch die beiden Geschäftsführer von Software Quality Lab, Johannes Bergsmann und Klaus Veselko.In seiner Eröffnungs-Keynote wies Manfred Broy von der Technischen Universität München darauf hin, wie sehr unser Leben von Software durchdrungen ist – Stichwort Smartphones, bei denen der Software-Aspekt im Vordergrund steht, oder die unglaublich rasch wachsende Zahl von Embedded-Lösungen. Und nicht nur das: „Viele Unternehmen, die wir untersucht haben, lassen mehr als 3.000 Applikationen pro Tag laufen. Ein deutscher Autohersteller mit über 100.000 Mitarbeitern hat mehr Applikationen als Angestellte. Ein moderner PKW verfügt zudem über 4.000 Software-basierende Funktionen“, sagte Broy in seiner Präsentation „Software Quality: From Requirements to Architecture“. Leicht auszumalen, was passieren kann, wenn die Qualität nicht passt. Broy postuliert einen holistischen Ansatz, um die Qualität in der Entwicklung und der Wartung sicherzustellen. „Es kann gefährlich sein, wenn man nur einen Aspekt vernachlässigt.“ Genau hier liegt auch die Herausforderung: Es gilt, die Komplexität, die der Qualität zu Grunde liegt, in den Griff zu bekommen. Obwohl es immer wieder Versuche gibt, der Qualität eine allgemeingültige Definition zu verpassen, ist dieser Aspekt stark kontextabhängig – im Fall der Softwareentwicklung ist „er nicht von den ­Requirements zu trennen“, wie Broy in seiner Präsentation betonte. Das bedeutet, dass Qualität nur dann erreichbar ist, wenn man in Sachen Requirements strukturiert vorgeht und diese auch entsprechend dokumentiert. TOLLE TOOL CHALLENGEPassend zum fünfjährigen Jubiläum wurde die Anzahl der Vortragstracks von vier auf fünf erhöht. Somit standen den Teilnehmern mehr praxisrelevante Vorträge in den verschiedensten Themenbereichen zur Auswahl als in den Vorjahren – wie etwa Requirements-Engineering, Software-Testen und Test-Methoden, Prozesse und Qualitätsmanagement sowie Test-Tools. Aufgrund des großen Interesses gab es auch dieses Jahr in Kooperation mit der Technischen Universität Wien den wissenschaftlich ausgerichteten Scientific Track mit Vortragenden aus aller Welt.Während der gesamten Konferenz war der Ausstellungsbereich mit 27 Unternehmen geöffnet: Anecon, Atos, ATB, BDC EDV-Consulting, Borland, CN Group, Comtrade, DCCS, dpunkt.verlag, Future Network Cert, GFB Softwareentwicklung, HP, IBM, iSQI, Microsoft, National Instruments, Parasoft, Polarion, Programming Research, Ranorex, Software Quality Lab, Springer Verlag, SQS, STEV,  Tesnet Software Testing, Tricentis und Xion IT Systems.

Traditionell fand am Ende des ersten Konferenztages die „Tool Challenge“ statt. Borland, IBM, Microsoft, Polarion und Tricentis wetteiferten um die Gunst des Publikums und der Expertenjury. Die zu lösenden Aufgaben waren rund um das Thema „Application Lifecycle Management“ (ALM) angesiedelt. Zum zweiten Mal in Folge konnte die Firma Polarion mit ihrer Lösung Polarion ALM überzeugen. Den unterhaltsamen Abschluss der Veranstaltung bildete die Keynote des Business-Experten und Buchautors Hermann Scherer. Sein Vortrag passte perfekt zum Motto der Veranstaltung: „Jenseits von Mittelmaß“.

Johannes Bergsmann, Eigentümer und Geschäftsführer des Veranstalters Software Quality Lab, zieht Resümee: „Mit großer Freude sehe ich, dass die Konferenz auch im fünften Jahr so großen Anklang gefunden hat. Dies ist ein Zeichen dafür, dass Software-Qualität, Testen, Prozesse und Methoden wichtige Themen in vielen Organisationen sind. Vor allem dann, wenn man nachhaltig agiert und sich von seinem Mitbewerb positiv unterscheiden will.“

Übrigens: Der nächste Termin der Software Quality Days steht bereits fest: 14. bis 16. Januar 2014. Laut Veranstalter Software Quality Lab haben bereits zahlreiche Partner und Sponsoren ihre Mitwirkung für das nächste Jahr zugesagt. (su)


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