Software treibt digitalen Wandel

Der Software Research Day 2017 des Software Competence Center Hagenberg (SCCH) machte die fundamentale Bedeutung der Informationstechnologie und insbesondere der Software im Bereich Industrie 4.0 deutlich. [...]

Industrie 4.0 und Digitalisierung sind zentrale Schwerpunkte für den Wirtschaftsstandort OÖ und IT ist unbestritten eine Schlüsseltechnologie im digitalen Wandel,“ machte Wirtschaftsreferent LH-Stv. Michael Strugl in seiner Eröffnungsrede am Software Research Day (SRD) der Wirtschaftskammer OÖ die Bedeutung der IT für sein Bundesland deutlich und konkretisiert: „Zwischen 2008 und 2013 ist die Wertschöpfung im Bereich Information und Kommunikation in OÖ jährlich durchschnittlich um 7,3 Prozent gewachsen – fast dreimal so stark wie in Gesamtösterreich. Auch die Zahl der Beschäftigten ist von 2011 bis 2013 um 7,8 Prozent angestiegen.“ Die Maßnahmen der Leitinitiative Digitalisierung des Landes OÖ sollen den Ausbau der Innovationskompetenz weiter beschleunigen und den künftigen Bedarf an Fachkräften decken, so Strugl.

Die Bedeutung der Daten wächst
„Software ist heutzutage aus keinem Bereich des täglichen Lebens wegzudenken. Das trifft nicht nur auf den privaten Bereich zu. Insbesondere in der industriellen Produktion geht heutzutage nichts mehr ohne Software – sie ist der entscheidende Faktor für mehr Flexibilität und Individualität in der Fertigung“, sagt Klaus Pirklbauer, kaufmännischer Leiter des SCCH. Dabei stünden aber weniger die Algorithmen im Vordergrund, sondern zunehmend die Daten, so der SCCH-Leiter. Durch sie würden entscheidungsrelevante Informationen gewonnen, aus denen sich konkrete Handlungsempfehlungen ableiten. Pirklbauer: „Die Produktion, die sich selbst anpassen kann, die Fehler vor ihrem Auftreten erkennt und Wartungsarbeiten zum richtigen Zeitpunkt initiiert, ist bereits Realität.“ Das SCCH trage seit vielen Jahren mit seinen Forschungen wesentlich zur Stärkung des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts OÖ bei. Professor A Min Tjoa, wissenschaftlicher Leiter des SCCH, betonte die Bedeutung der COMET-Zentren. „Sie werden von einer internationalen Jury evaluiert und garantieren so hochwertige Forschung für die Wirtschaft“, so Tjoa.

Fokus auf Analytics und KI
Das SCCH fokussiert neben Software Science insbesondere die Themen Smart Data Analytics und Deep Learning. Mit Smart Data Analytics können durch entsprechende Verknüpfung und Analyse von großen Datenmengen aussagekräftige Entscheidungsgrundlagen gewonnen werden. Das ermöglicht Prognose-Modelle, die eine Frühwarnung vor Maschinen-Schäden sowie Stillständen von Produktionsanlagen liefern.

Deep-Learning-Modelle wiederum sind Weiterentwicklungen der künstlichen neuronalen Netze aus den 1980er/90er-Jahren, die in der industriellen Produktion zum Einsatz kommen und fallen in den Bereich künstliche Intelligenz. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und umfassen zum Beispiel Autonomes Fahren, medizinische Diagnose und das Monitoring von komplexen Abläufen. Am SCCH kommt Deep Learning vor allem im Bereich Computer-Vision, bei der Analyse von zeitlich-räumlichen Daten bzw. bei der Übertragung von Vorhersagemodellen zum Einsatz. Abschließend wurden am SRD die neuesten Forschungserkenntnisse mit Praxisbeispielen veranschaulicht.


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