Soziale Verantwortung und Gewinnstreben

Soziales Engagement und wirtschaftlicher Erfolg von Unternehmen schließen sich nicht aus, so eine Studie. Im Gegenteil. [...]

Im Vorfeld der Veranstaltung future.talk 2013, wo es um  unternehmerischen Erfolg und soziale Verantwortung geht, hat die Telekom Austria Group eine Studie zu diesem Thema in Auftrag gegeben. Dabei werden österreichische Unternehmen hinsichtlich ihrer sozialen Verantwortung im Vergleich zu internationalen Konzernen deutlich besser bewertet: Für mehr als drei Viertel der befragten Österreicher handeln heimische Firmen sozial verantwortungsvoller als Firmen im Ausland. Die Top 3 der verantwortungsvollen Branchen sind laut den Befragten der Lebensmitteleinzelhandel, die Getränkeerzeugung und die Telekommunikation.

„Wir sind als Kommunikationsanbieter nah am Leben der Menschen. Unsere Produkte und Services sind fester Bestandteil im täglichen Leben der Österreicher. Und wir investieren stetig in den Ausbau der nötigen Infrastruktur, die einen wichtigen Ausgangspunkt für moderne Entwicklungen in den Schlüsselbereichen Bildung, Gesundheit, Energie und Umwelt bietet“, so Hannes Ametsreiter, Generaldirektor Telekom Austria Group und A1.

Auf die Frage, wie sozial verantwortungsvoll heimische Unternehmen handeln, antwortet zwar die Mehrheit positiv, jedoch halten sie nur neun Prozent der Befragten für sehr verantwortungsvoll. Dagegen sind mehr als ein Drittel der Befragten der Meinung, dass die heimischen Firmen wenig (33 Prozent) bis gar nicht (vier Prozent) verantwortungsvoll handeln.

Ein schlechtes Zeugnis stellen die Österreicher den Unternehmen aber für deren Informationspolitik aus: Die Mehrheit fühlt sich über die Arbeits- und Produktions­bedingungen sowie über den Umgang der Unternehmen mit Umwelt und Bevölkerung nicht gut informiert. Hauptsächliche Informationsquelle zu Corporate Social Responsibility (CSR)-Aktivitäten ist laut den Befragten Werbung.

Eine weitere Informationsquelle könnte hier der Trigos Award sein, der die CSR-Aktivitäten von Unternehmen unter die Lupe nimmt. Katrin Gaupmann, bei Trigos für Kommunikation und Projektleitung tätig, erklärt im Gespräch mit der COMPUTERWELT, worauf bei der Auszeichnung geachtet wird: „Die Trigos-Jury achtet insbesondere auf die Integration von Corporate Social Responsibility ins Kerngeschäft. Die unternehmerischen Anspruchsgruppen durchschauen schnell, ob sich das Unternehmen ernsthaft mit seinen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft auseinandersetzt und entsprechend verantwortungsvoll handelt. CSR führt nur dann langfristig zum Erfolg, wenn es strategisch im Unternehmen aufgesetzt ist, das Kerngeschäft adressiert und von der Unternehmensführung getragen wird.“

QUALITÄT UND FAIRNESS
Als erfolgreich wird ein Unternehmen bezeichnet, wenn die Qualität der Produkte hoch ist und die Beschäftigten im Unternehmen fair behandelt werden. Ebenfalls wichtig sind den Österreichern Kundenservice sowie die Rücksichtnahme auf die Umwelt.

Für die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung schließen sich wirtschaftliches Gewinnstreben und soziales Engagement der Unternehmen dabei nicht aus. Mehr als 80 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Unternehmen, die besonders auf ihre Mitarbeiter sowie die Umwelt achten, langfristig auch mehr Gewinne machen. Angehenden Managern müsse schon in der Ausbildung ein rücksichtsvoller Umgang mit Bevölkerung und Umwelt vermittelt werden, so 96 Prozent der Befragten.

Der Blick in die Zukunft ist allerdings eher pessimistisch: Ein Großteil befürchtet, dass in den nächsten zehn Jahren nicht der Einsatz für soziale Anliegen, sondern das Profitstreben der Unternehmen zunehmen wird. (mi)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*