Sozialkompetenz als wichtigste Eigenschaft

Das Managen von Veränderungen wird laut dem aktuellen HR-Report von Hays zur größten Herausforderung für Führungskräfte. [...]

In der schnelllebigen Wirtschaft ist Führung der zentrale stabilisierende Faktor. Nicht von ungefähr nennen die befragten Entscheider im aktuellen HR-Report des Personaldienstleisters Hays Führung als Top-HR-Thema. Mit Abstand als größte Herausforderung für Führungskräfte sehen 72 Prozent das Managen von Veränderungen an, wie zum Beispiel das Steuern der digitalen Transformation und interne Restrukturierungen. An zweiter Stelle steht der Umgang mit der steigenden Komplexität (52 Prozent) in Unternehmen, gefolgt von der Wahrnehmung der Vorbildfunktion (44 Prozent). Für den HR-Report 2014/2015 befragten das Institut für Beschäftigung und Employability sowie Hays ausschließlich Entscheider.

Die genannten Anforderungen an Führung sind jedoch bei Weitem nicht umgesetzt. Dies liegt nach Einschätzung der breiten Mehrheit der Befragten vor allem an der mangelnden Zeit für Führungsaufgaben (79 Prozent). Zudem fällt es Führungskräften schwer, ihre Kontrollfunktion zugunsten von mehr Eigenverantwortung (55 Prozent) zu reduzieren und statt einer Anwesenheits- eine Ergebnisorientierung (48 Prozent) einzuführen.

Aus Sicht der Befragten bestehen die wesentlichen Aufgaben einer Führungskraft zudem darin, eine Feedbackkultur zu etablieren (71 Prozent), Mitarbeiter zu motivieren (69 Prozent) und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen (66 Prozent). Das operative Tagesgeschäft dagegen nimmt auf der Aufgabenliste der Führungskräfte mittlerweile den letzten Platz ein. Dies zeigt, dass moderne Führung neuen Mustern folgt: Ihr Fokus hat sich klar in Richtung Mitarbeiterorientierung und weg von fachlichen Themen entwickelt. Den höchsten Stellenwert für Führungskräfte nimmt daher laut Aussage der Befragten mit weitem Abstand die Sozialkompetenz (78 Prozent) ein, bei der aber gleichzeitig der größte Handlungsbedarf besteht (72 Prozent). Methoden- und Fachkompetenz (14 bzw. 7 Prozent) spielen hingegen keine Rolle.

„Führung bindet die Kompetenz der Mitarbeiter immer stärker ein und beteiligt sie aktiv. Aber es zeigt sich, dass dies ein schleppender Prozess ist: Viele Führungskräfte sind noch ihrer alten Rolle als Controller und Bewahrer verhaftet. Das wirkt sich zunehmend negativ auf das Geschäft und die Mitarbeiterbindung aus“, analysiert Hays CEO Klaus Breitschopf. Österreich-Geschäftsführer Mark Frost ergänzt: „Besonders Akademiker sowie Mitarbeiter der Generation Y wollen das Gefühl haben, an allen Abläufen und Geschehnissen der Firma beteiligt zu sein. Sie möchten nicht bloß Vorgaben folgen, sondern aktiv zum Erfolg beitragen. Wenn Manager das volle Potenzial ihrer Mitarbeiter erkennen, und es durch richtige Führung schaffen, dass Firmen-Angelegenheiten zu persönlichen Angelegenheiten jedes Einzelnen werden, dann erreicht man in allen Unternehmensbereichen positive Ergebnisse.“

Zum vierten Mal in Folge greift der jährlich erscheinende Report zentrale HR-Fragestellungen in Unternehmen und Organisationen auf. Der Report basiert auf einer Onlinebefragung von 665 Entscheidern aus Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Befragt wurden sowohl Geschäftsführer als auch HR- und Fachbereichsleiter aus Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen. (pi/aw)


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