„STARFACE ist der Underdog in Österreich“

Der bislang bei NFON für die Märkte Österreich & CEE verantwortliche Joachim Fischer ist seit 1. September 2024 Country Manager von STARFACE in Österreich. Im Interview mit ITWelt.at spricht er unter anderem über seine Strategie, um Cloud-Telefonie in Österreich stärker zu etablieren. [...]

Joachim Fischer ist Country Manager von STARFACE Österreich. (c) STARFACE
Joachim Fischer ist Country Manager von STARFACE Österreich. (c) STARFACE

Welche strategischen Ziele haben Sie sich für den österreichischen Markt gesetzt?

Als Country Manager der STARFACE für Österreich setze ich mir mehrere strategische Ziele, die darauf abzielen, unsere Marktpräsenz zu stärken und unser Partnernetzwerk auszubauen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Förderung unserer Cloud-Lösungen sowie der Integration wichtiger Themen wie Datenschutz, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Mein langfristiges Ziel ist es, ein nachhaltiges Wachstum zu fördern, das STARFACE als führenden Anbieter moderner Kommunikationslösungen in Österreich fest verankert. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit unserem Team und unseren Partnern diese Vision zu verwirklichen!

Starface ist bekannt für seine innovativen VoIP- und UC-Lösungen. Wie sehen Sie die aktuelle Marktentwicklung für Unified Communications in Österreich, und wo sehen Sie das größte Potenzial für Wachstum?

In Österreich birgt die Cloud-Telefonie ein enormes Potenzial, insbesondere angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und der sich wandelnden Arbeitswelt. Unternehmen sind auf der Suche nach Lösungen, um ihre Kommunikationsinfrastruktur effizienter und flexibler zu gestalten. ISDN (Integrated Services Digital Network) war in Österreich, wie auch in vielen anderen Ländern, eine gängige Technologie für Telefonie und Datenübertragung. In den letzten Jahren ist der Einsatz von ISDN jedoch aufgrund des technologischen Fortschritts und der zunehmenden Verlagerung zu IP-basierten Diensten wie VoIP stark zurückgegangen. In Deutschland, einem vergleichbaren Markt, liegt die ISDN-Nutzung bereits unter 5 Prozent, und auch in Österreich ist ein ähnlicher Trend zu erwarten.

Der nächste logische Schritt in der Evolution der Kommunikation ist die Cloud-Telefonie – also der Übergang von traditionellen On-Premise-Lösungen zu flexiblen Cloud-Lösungen. Der bereits gut ausgebaute Breitbandmarkt in Österreich bietet zudem die technischen Voraussetzungen für einen flächendeckenden Einsatz. Unsere Telefonielösungen in der Starface Cloud bieten zahlreiche Vorteile, darunter Skalierbarkeit, Kosteneffizienz, Integration mit anderen Tools sowie hohe Mobilität, um nur einige zu nennen.

Wie möchten Sie die Markenbekanntheit von Starface in Österreich weiter ausbauen und welche Rolle spielen dabei lokale Partner und Systemintegratoren?

Bei STARFACE setzen wir vollständig auf indirekten Vertrieb und verfolgen konsequent das Modell der Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern und Resellern. Diese Strategie ermöglicht es uns, unsere Produkte optimal und skalierbar auf den Markt zu bringen. Unsere Partner sind Fachleute in ihren jeweiligen Regionen und Märkten, die die spezifischen Anforderungen ihrer Kunden genau kennen. Dadurch sind sie in der Lage, maßgeschneiderte STARFACE-Lösungen anzubieten, die den individuellen Bedürfnissen der Endkunden entsprechen. Unser indirektes Vertriebsmodell ist also der Schlüssel zu unserem Erfolg. Es erlaubt uns, die Stärken unserer Partner zu nutzen, unsere Lösungen flächendeckend anzubieten und gleichzeitig flexibel sowie innovativ zu bleiben.

Starface ist in Österreich vielleicht der Underdog, doch genau dieser Status bringt einzigartige Vorteile mit sich, die langfristig zu unserem Erfolg führen werden. Denn als Underdog haben wir den Vorteil, Marktlücken besser zu erkennen und gezielt zu nutzen. Während große Anbieter oft auf standardisierte Massenprodukte setzen, können wir uns auf Nischen und spezifische Anforderungen konzentrieren, die bisher vernachlässigt wurden. Dadurch können wir uns in Bereichen profilieren, die für große Anbieter nicht attraktiv oder rentabel genug erscheinen.

Das Thema Cloud-Telefonie gewinnt immer mehr an Bedeutung. Welche Bedeutung hat die Cloud-Strategie für Starface in Österreich und welche Trends beobachten Sie in diesem Bereich?

Mit einem klaren Fokus auf Cloud-Telefonie, passen wir uns den wachsenden Anforderungen der österreichischen Unternehmen an, die zunehmend auf digitale und cloudbasierte Lösungen umstellen. Österreich bietet dabei als Markt viele Chancen, da die Digitalisierung voranschreitet und der Bedarf an modernen, cloudbasierten Kommunikationssystemen steigt. Wir bieten hier eine sichere, leistungsstarke und anpassbare Plattform, die sich perfekt in die bestehenden IT-Umgebungen unserer Kunden integriert. Durch den Wegfall von Hardware-Anschaffungen und Wartungskosten profitieren unsere Kunden von einer effizienten und kostengünstigen Lösung.

Welche neuen Features oder Produkteinführungen können Kunden in Österreich in naher Zukunft von Starface erwarten?

Die Starface Software Version 9 steht bereits am Start und die Version ist ein gewaltiger Sprung! Mit STARFACE 9 bieten wir volle Unterstützung für die neuesten Outlook-Versionen sowie eine nahtlose Integration in Microsoft 365. Die Mobile-Apps wurden umfassend überarbeitet, mit neuen Designs und verbesserten Funktionalitäten. Die Integration von Push-Benachrichtigungen für Android und die Einführung neuer SOS-Notrufoptionen sind nur einige der Verbesserungen. Mit dem kontinuierlichen Ausbau des Starface Ecosystems bieten wir umfangreiche Möglichkeiten zur Individualisierung, Erweiterung und Integration in Drittsysteme. Besonders hervorzuheben ist die neue Schnittstelle für Multiline TAPI und die CSTA-Integration. Ein weiterer Meilenstein ist die Integration von OpenAI in das STARFACE Modulsystem. Dies ermöglicht die Nutzung von Sprach- und Textdiensten wie z.B. ChatGPT und Voicebots, und erweitert unsere Lösung um innovative KI-Features. Der Adminbereich wird schrittweise modernisiert, um die Usability und das Design zu verbessern. Unser Ziel ist es, die Verwaltung einfacher und schneller zu gestalten, ohne auf wichtige Funktionalitäten zu verzichten.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen, denen sich Unternehmen in Österreich in Bezug auf Telekommunikation und IT-Infrastruktur aktuell stellen müssen?

Datenschutz und Cybersecurity sind besonders wichtige Themen, vor allem aufgrund der strengen Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Telekommunikations- und IT-Systeme den Datenschutzanforderungen entsprechen und gleichzeitig gegen Cyberangriffe geschützt sind. Starface stellt sicher, dass alle Lösungen die Anforderungen der europäischen DSGVO vollständig erfüllen. Datenschutz ist bei uns fest in den Entwicklungsprozessen und Betriebsvorgaben verankert. Unsere Cloud-Dienste werden in ISO-zertifizierten Rechenzentren innerhalb der EU betrieben, was sicherstellt, dass strenge europäische Datenschutzstandards eingehalten werden.

Inwieweit spielen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz eine Rolle in Ihrer Strategie für Österreich? Wie passen diese Themen in das Produktportfolio von Starface?

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Anliegen in der Entwicklung und Verbesserung unserer Produkte. Wir investieren in Forschung und Entwicklung, um sicherzustellen, dass unsere Lösungen sowohl umweltfreundlich als auch technologisch auf dem neuesten Stand sind. Durch den Einsatz unserer Cloud-Lösungen, die Virtualisierungsmöglichkeiten, energieeffiziente Hardware und die Unterstützung von Remote-Arbeitsmodellen leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen unserer Kunden. Darüber hinaus ist Nachhaltigkeit auch fest in unserer Unternehmensphilosophie verankert, sodass wir kontinuierlich danach streben, sowohl unsere eigenen als auch die ökologischen Fußabdrücke unserer Kunden zu verringern.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*