Streit um Standard für nächste SIM-Karte

Die SIM-Karten in künftigen Mobiltelefonen sollen noch kleiner werden, doch laut einem Zeitungsbericht ringt Apple mit anderen Smartphone-Anbietern um den Standard dafür. [...]

Die SIM-Karten in künftigen Mobiltelefonen sollen noch kleiner werden, doch laut einem Zeitungsbericht ringt Apple mit anderen Smartphone-Anbietern um den Standard dafür. Bei der europäischen Standardisierungs-Organisation ETSI seien zwei rivalisierende Vorschläge für eine „Nano-SIM“ eingereicht worden, berichtete die „Financial Times“. Die ETSI wolle kommende Woche eine Entscheidung treffen.
Die von Apple entwickelte Variante werde von den meisten europäischen Mobilfunk-Konzernen unterstützt, hieß es. Auf der anderen Seite stehen demnach Konkurrenten wie der Mobilfunk-Pionier Motorola, der gerade von Google übernommen wird, sowie Nokia und der Blackberry-Anbieter Research in Motion. Diese Gruppe mache sich Sorgen, dass Apple am Ende die Patente für die Technologie halten könnte, schrieb die Zeitung. In der Mobilfunk-Branche tobt gerade ein erbitterter Patentkrieg, in dem sich unter anderem auch Apple und Motorola mit vielen Klagen gegenüberstehen.
Auf den SIM-Karten (Subscriber Identity Module) werden vor allem die Zugangsinformationen des Mobilfunk-Anbieters gespeichert. In Smartphones kommt schon heute oft eine kleinere Micro-SIM zum Einsatz. Die Nano-SIM solle dann nur noch ein Drittel der bereits verkleinerten Karten ausmachen und etwas dünner sein.
Der Standard für die nächste SIM-Generation ist wichtig für alle Hersteller, weil er bei der Entwicklung künftiger Geräte berücksichtigt werden muss. Der „Financial Times“ zufolge gibt es auch Streit um den Abstimmungsprozess bei der ETSI. Der Zeitung lägen Unterlagen vor, denen zufolge Apple sechs europäische Gesellschaften als Vollmitglieder angemeldet habe, um mehr Stimmen zu bekommen. Dabei könne jede Firma mit mehr als acht Milliarden Euro Umsatz bis zu 45 Stimmen bekommen. Bislang habe Nokia mit 92 Stimmen das größte Einzelgewicht gehabt.
Laut früheren Medienberichten hatte Apple auch schon die Idee verfolgt, Geräte mit fest verbauten SIM-Modulen zu bauen, die dann bei verschiedenen Netzanbietern aktiviert werden könnten. Diese Lösung stieß demnach jedoch auf Widerstände in der Mobilfunkbranche.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*