Forscher des Fraunhofer-Instituts haben ein helles Energiespardisplay entwickelt, das den Stromverbrauch auf einen Bruchteil reduziert. Das Prinzip ist im Grunde sehr einfach. [...]
Die Ingenieure haben eine Kamerafunktion in den Chip integriert. So können die OLED-Mikrodisplays nicht nur Licht abgeben, sondern auch die Umgebung wahrnehmen. Die Steuerelektronik und der Chip müssen große Datenmengen in Sekundenbruchteilen verarbeiten. Das frisst Strom. Zudem heizen sich der Chip und die Steuerelektronik auf. „Wir steuern den Chip jetzt so, dass nicht ständig das gesamte Videobild erneuert wird, sondern nur jener Teil auf dem Display, in dem sich etwas verändert“, verdeutlicht Projektleiter Philipp Wartenberg die Funktionsweise. Läuft etwa in einem Film ein Schauspieler durch ein Zimmer, ändert sich nur dessen Position, der Hintergrund hingegen nicht. Bei Anwendungen wie einem Navigationssystem für Radfahrer, bei dem nur Pfeile oder Meterangaben eingeblendet werden, sei es ohnehin unnötig, ständig das ganze Bild zu erneuern.
Während eine gewöhnliche Datenbrille eine Leistung von 200 Milliwatt benötigt, kommt das Fraunhofer-Display mit zwei bis drei Milliwatt aus, also einem Hundertstel.
Trotzdem leuchtet es dank der OLEDs hell. Um den Video-Datenstrom zu reduzieren, mussten das Design des Chips und die Steuerungselektronik zunächst in großen Teilen neu entworfen werden. Die Pixel heutiger Displays, die auf eine schnelle, wiederholte Bilddarstellung ausgelegt sind, hören oft nach kurzer Zeit auf zu leuchten. Bei einem Modell, das nicht ständig den gesamten Bildschirm aktualisiert, darf das nicht sein, weil die stillen Bereiche des Displays sonst schnell schwarz erscheinen. Die Entwicklung des FEP steuert die Pixel so an, dass sie weiterleuchten. Die Fraunhofer-Wissenschaftler stehen eigenen Angaben nach nun für Projekte bereit, um das Display zeitnah auf den Markt zu bringen.
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