Der Grazer Hersteller der cleveren Solartaschen, SunnyBAG, baut gerade eine neuen Geschäftsbereich auf und will mit seiner selbst entwickelten Virtual Reality-Brille den Markt aufmischen. Die Nachfrage scheint jedenfalls immens. [...]
Das erste Virtual-Reality-System aus Österreich hat nach nur 268 Minuten bei der Crowdfunding-Plattform Kickstarter das Finanzierungsziel von 37.500 Euro erreicht, wie die Kleine Zeitung berichtet. Die Brille namens Exchimp vom Grazer Unternehmen SunnyBAG lag am ersten Tag bei mehr als 50.000 gesammelten Euro von 177 Unterstützern. Erster Vertriebsfokus ist die DACH-Region, zudem ist eine Niederlassung in Silicon Valley geplant, um die Marke bekannter zu machen.
Markus Zottler und Roman Vilgut von Kleine Zeitung haben die VR-Brille made in Steiermark getestet: „Was beim Abtauchen in die Welt der 360-Grad-Videos rasch auffällt, ist das Gewicht. Auch, weil man es kaum bemerkt. Die Brille, versehen mit einem Intel-Chip, wiegt mit 390 Gramm deutlich weniger als vergleichbare Modelle. In erster Linie, weil Komponenten wie der Akku in das Steuerungsgerät wanderten. Die Grafik ist angenehm und scharf (das Display löst in 2.560 x 1.440 Bildpunkten auf), durch den Kontroller in der Hand hat man zudem das Gefühl, ‚die Lage zu beherrschen‘, ohne gleich die Brille runterreißen zu müssen.
Besonders praktikabel scheint der HDMI-Stecker am Kontroller. Dadurch kann man einen externen Monitor oder Fernseher an die 3D-Brille anschließen und Zuseher an der Reise teilhaben lassen – was wiederum eine Reihe von Anwendungen denkbar macht, vom Profisport über Gemeinschaftsspiele bis hin zur Medizin oder Psychotherapie“, so Markus Zottler und Roman Vilgut.
Sonnenklare Erfolgsgeschichte
„Ein Alltagsproblem umweltfreundlich lösen!“ – diese Problemstellung eines Studienprojektes im Jahr 2008 war die Initialzündung für Stefan Ponsolds Idee der cleveren und innovativen Solartaschen. Das Problem eines leeren Akkus – egal ob Smartphone, Tablet oder Digitalkamera – genau dann, wenn man keine Stromversorgung zur Verfügung hat, ist wohl jedem bekannt. Genau diese Herausforderung umweltfreundlich zu lösen, war die Vision von SunnyBAG.
Wenn auch der erste Prototyp aus dem Jahr 2008 (iPhone-Hülle aus flexibler Solarzelle) noch keine Ähnlichkeit mit den Produkten von heute hat, so war der Grundstein dafür gelegt, dieses Problem mit der Kraft der Sonne zu lösen. Bei ersten Tests stellte sich jedoch schnell heraus, dass die für eine Akkuladung benötigte Solarpaneelfläche wesentlich größer als die eines Smartphone Case sein musste.
Im Zuge einiger Anwendungstests und Feldversuche war auch klar, dass das gesamte System eine Möglichkeit bieten musste, die erzeugte Energie zwischen zu speichern um diese dann abzurufen, wenn sie benötigt wird und um das Problem der unterschiedlichen Spannungs- und Stromverhältnisse – bedingt durch die unterschiedlichen Lichtintensitäten – zu lösen.
Dies stellte erneut die Herausforderung einen geeigneten Akku zu entwickeln, welcher die unterschiedlichen Spannungsverhältnisse des Sonnenlichts als Energie speichern und diese als Gleichstrom wieder an diverse Endgeräte abgeben konnte. Im Mai 2010 war es soweit: Stefan Ponsold hielt sein erstes selbstgenähtes und funktionsfähiges SunnyBAG in Händen. Im gleichen Jahr gründete er das Unternehmen.
Nach dem Einzug der „One-Man-Show“ im Science Park Graz wurde bereits im Jänner 2011 die erste Mitarbeiterin mit ins Boot geholt. Nach der SunnyBAG Business Kollektion erfolgt nun auch die Einführung einer etwas hipperen Linie – der SunnyBAG Faction Kollektion. Erste Großaufträge von namhaften Hilfsorganisationen in der zweiten Jahreshälfte und der Gewinn diverser Auszeichnungen wie den Fast Forward Award 2011, den Clean Tech Media Award 2011 (dt. Umweltpreis) sowie dem PRIMUS Award 2011 rundeten das erste Geschäftsjahr 2011 ab. Sechs Jahre später wechselt das Grazer Unternehmen auch im Bereich Virtual Reality auf die Überholspur.
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