Symantec: Restrukturierung in allen Geschäftsbereichen

Die COMPUTERWELT sprach mit Frank Thonüs, Regional Director EMEA PACSS bei Symantec. [...]

Das schnelle, anorganische Wachstum der letzten Jahre liegt Symantec offensichtlich schwer im Magen – über 220 Produkte und 20 Partnerprogramme zeugen davon. „Wir haben in der letzten Zeit sehr intensiv mit Partnern und Kunden gesprochen“, sagt Frank Thonüs, Regional Director EMEA PACSS bei Symantec im Gespräch mit der COMPUTERWELT. „Der Tenor war, dass wir zu komplex geworden sind. Wir haben uns daher entschlossen, einen Schlussstrich zu ziehen und das Leben unserer Kunden und Partner einfacher zu gestalten.“

Der erste Schritt in diese Richtung betrifft das Management und die Verkürzung der Entscheidungswege. Der Regional Director hat nun zwei Stufen bis zum CEO des Unternehmens. Im Zuge der Straffung der Aufbauorganisation wurde zudem der europäische Markt neu segmentiert. „In der alten Central Region war Deutschland auf Grund der Größe des Marktes sehr dominant, die meisten Investitionen sind dorthin gegangen, die kleineren Länder sind eher auf der Strecke geblieben. Jetzt bildet Deutschland eine eigene Region, die anderen Länder – Polen, Österreich, Tschechien, Slowakei und die Schweiz – bilden unter dem Namen PACSS einen von Deutschland getrennten Länder-Cluster. Damit können wir einfacher auf die kleinen Märkte fokussieren.“ Thonüs, der zuvor vier Jahre lang der Schweiz-Chef war, ist nun für das Gesamtgeschäft in der PACSS-Region verantwortlich, zusätzlich leitet er das operative Geschäft in der Schweiz und in Österreich, wo er als Country Manager auftritt.
 
Der durch die Akquisitionen verursachte Wildwuchs zeigt sich vor allem in der Zusammenarbeit mit den Partnern: „Wir haben das Programm 2006 gelauncht. Es ist im Kern sehr gut und der Grundgedanke noch heute aktuell, doch mit der Zeit sind neue Aspekte hinzugekommen, die wir dem Programm übergestülpt haben, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.“ Gemeint sind etwa neue Vertriebsmodelle, die mit Cloud auf den Markt gekommen sind. Seit März 2014 finden laut Thonüs intensive Gespräche mit den Partnern statt, um das Programm auf neue Beine zu stellen. „Wir wollen das Rad nicht neu erfinden, wichtig ist uns, dass sich die Partner in diesem Programm wiederfinden oder auch bereits etablierte Programme von anderen Herstellern wiederfinden. Ziel ist es, möglichst einfach zu werden und so adaptiv vorzugehen, dass künftig neue Trends eingebunden werden können.“

Details konnte Frank Thonüs noch nicht verraten, diese sollen erst im Februar nächsten Jahres kommuniziert werden. Das Programm selbst soll am 1. April mit Beginn des Fiskaljahres an den Start gehen. Gesichert ist, dass weltweit ein einheitliches Programm ausgerollt wird, das aber  den lokalen Gegebenheiten angepasst wird. Ein deutscher Partner beispielsweise, der im gesamten Bundesgebiet erfolgreich sein will, muss mehr Ressourcen aufbauen, als ein österreichischer.

PRODUKT-STRATEGIE
Die mehr als 220 Produkte, die Symantec derzeit im Portfolio hat, werden laut PACSS-Chef künftig in drei Segmente aufgegliedert. „Die erste Gruppe umfasst all jene Produkte, die mit dem Endpoint zu tun haben. Die zweite Gruppe adressiert die Data Center-Security. In der dritten geht es um die Infrastruktur und Themen wie Archivierung und Backup.“ Thonüs weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass bereits 40 Prozent des globalen Symantec-Umsatzes aus dem Nicht-Security-Bereich kommen.
 
Vertriebstechnisch soll neben on premise die Appliance-Schiene, die laut Österreich-Country Manager eines der Schlüsselwachstumsmärkte darstellt, weiter verstärkt werden. Das gleiche gilt für Cloud: Nachdem der Daten-Backup-Service Backup Exec.cloud bereits nach einem Jahr wieder eingestellt wird, sollen auch diesem Bereich neue Akzente dafür sorgen, dass Symantec den aktuellen Herausforderungen gerecht wird. (su)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*