Am 3. und 4. Mai fanden seit Ausbruch der Pandemie wieder die DSAG-Technologietage statt. Dementsprechend ging die Veranstaltung unter dem Motto "New normal – IT is. Chancen erkennen, Potenziale entfesseln" der Frage nach, wie Unternehmen im Allgemeinen und SAP im Speziellen auf die in den letzten zwei Jahren vollzogenen Veränderungen reagieren sollen. [...]
Natürlich war die digitale Transformation bereits vor der Pandemie ein Thema. Diese hat die Sache vor allem beschleunigt. Mit der Cloud-first-Strategie hat sich SAP ein umfangreiches Transformationsprogramm auferlegt. Das umfasst nicht nur, die neuen Plattformen und Services aufzubauen, sondern auch das Produktportfolio entsprechend für den Einsatz in einer vernetzten und von der Cloud dominierten Welt auszurichten. Das ist insbesondere für KMU wichtig, die ohne Anbindung an diese vernetzte Welt stark an Wettberbsfähigkeit einbüßen.
Der Weg in die Cloud wird auch von der DSAG als richtig und wichtig eingeschätzt: Zum einen, um als Unternehmen weiterhin Zugang zu den immer geringer werdenden IT-Ressourcen zu erhalten, zum anderen, um die IT bedarfsgerecht dem jeweiligen Geschäftsverlauf anzupassen.
Mit dem Free-Tier-Angebot für die Business Technology Platform (BTP), also Cloud-Services für eine bestimmte Zeit unentgeltlich nutzen zu können, unterstützt SAP den angekündigten Wandel zum Cloud-Anbieter. Aber bis dahin gibt es laut DSAG noch einiges zu tun. Beispielsweise würde ein Free-Tier für alle Cloud-Services die Adaption der Cloud ebenso beschleunigen, wie ein On- und Off-Boarding sämtlicher Services innerhalb weniger Minuten. Gleiches gilt für den operativen Betrieb der SAP-Cloud-Services. Hier würde ein globales, transparentes und universelles Application-Lifecycle-Management (ALM) für die Orchestrierung der hybriden Systemarchitekturen, die bislang für die On-Premise-Systeme über den SAP Solution Manager erfolgte, die Adaption von Cloud-Lösungen weiter erhöhen.
Ebenfalls hilfreich wäre eine zentrale Lösung, um Altsysteme bei der sukzessiven Migration in die Cloud anbinden zu können, etwa durch die Erweiterung des API-Business-Hub. „Alles in allem wird die Adaption der Cloud-Services in den Unternehmen nur dann zu steigern sein, wenn sie mittels hybrider Architekturen in die Cloud einsteigen können“, ist Sebastian Westphal, DSAG-Fachvorstand Technologie, überzeugt.
Auf den Technologietagen benennt die DSAG weitere Themen, bei denen sie Handlungsbedarf seitens SAP sieht. Die Analytics-Anwendungen müssen auf einer starken Integration von SAP und Non-SAP basieren, sowohl in der Cloud als auch On-Premise. Denn, so Westphal, „das erste Cloud-Szenario der Kunden wird immer hybrid sein.“ In diesem Zusammenhang wäre ein adaptiveres Preismodell für mittelständische Unternehmen sowie für klassische Nutzungsszenarien wie Gelegenheitsnutzer sinnvoll.
So wichtig die Cloud ist, ist sie doch nicht die einzige Option. Um den Wechsel zu erleichtern, bedarf es klarer Antworten, u.a. zu den Themen Datenschutz und IT-Security sowie in Bezug auf das Management der zunehmenden Komplexität mittels anbieterübergreifender Standards, insbesondere zwischen SAP und den Hyperscalern. „Aufgrund der meist hohen Investitionen in bestehende Produkte gilt es einen Weg zu finden, um ohne die komplette Abschreibung der bisher getätigten (On-Premise-) Investitionen in die Cloud wechseln zu können“, erläutert Sebastian Westphal. Eine wichtige Forderung der DSAG ist ferner Security by Design & Default für alle SAP-Produkte über die gesamte Laufzeit.
Be the first to comment