Mit rund 900 Teilnehmern beim SAP Forum im Mai in Linz durfte sich der neue SAP-Chef Rudi Richter über eine Rekordbeteiligung freuen. Zentrale Themen der Tagung waren die Umstellung auf die neue SAP Suite S/4 HANA, IoT und Industrie 4.0. [...]
Das Motto „The Race is on“ der heurigen SAP Tagung, die wie im vergangenen Jahr im Linzer Design Center über die Bühne ging, gilt wohl in vielerlei Hinsicht. Einerseits sollte Ski-Superstar Marcel Hirscher seine Rennerfahrung präsentieren und für das Entertainment-Element sorgen, andererseits ist das rasante Rennen der digitalen Transformation im Gange, das SAP durch viele neue Angebote wie die IoT-Plattform Leonardo zu beflügeln versucht. Passend dazu war Günther Pecht-Seybert, Global VP des SAP Innovation Center, als Keynote-Sprecher zu Gast. Machine-Learning, Blockchain, Communication & Applications sowie die Zukunft der Arbeit nannte er als wichtige Fokusbereiche.
„Wir müssen Enterprise Applications künftig noch viel intelligenter machen und lästige Standard Aufgaben automatisieren«, sagte Pecht-Seybert im Gespräch mit der COMPUTERWELT. Ein großes Anliegen sei ihm persönlich das Thema Future of Work. „Die Unternehmen müssen weg vom reinen Profitstreben und mehr Verantwortung übernehmen“, so Pecht-Seybert. „Wir wollen cloud-basierte Lösungen entwickeln, die die Mitarbeiter wirklich effektiv im Arbeitsalltag unterstützen, und die damit auch die Unternehmensmarke stärken. Als ersten Schritt planen wir, Unternehmen dabei zu helfen, die Sinnfrage zu lösen. Es geht darum, sie auf dem Weg zur purpose-led-organization zu unterstützen“, erklärte der SAP-Manager. Daher plant SAP, eine eigene „Purpose Suite“ herausbringen. Die ersten zwei Modul-Lösungen dazu werden noch heuer gelauncht.
S/4 HANA bewegt
Großes Thema für viele Besucher war die Frage: Wie sieht eine Transformation der eigenen bestehenden SAP-Lösung in Richtung S/4 HANA aus bzw. ab wann macht ein Migrationsprojekt auch tatsächlich Sinn? Thomas Kriechbaum, Chief Process Officer und IT-Chef bei Hoerbiger, einem weltweit tätigen Unternehmen im Bereich Kompressor-, Antriebstechnik und Hydraulik mit weltweit rund 7.000 Mitarbeitern, berichtete in diesem Zusammenhang über das Go-Live mit S/4 HANA 1610 als Pilot in einem Produktionswerk in den USA. Mittlerweile wird eifrig an der globalen Ausrollung gearbeitet. Ziel des Projekts ist es, alle Geschäftsprozesse auf globaler Ebene zu standardisieren und zu harmonisieren und diese in einer standardisierten IT-Landschaft global bei Hoerbiger auszurollen.
Darüber hinaus waren auf dem SAP Forum in bewährter Weise Showcases zu sehen, etwa der „Chatbot Charly“, „Virtual Reality in Unternehmen“ oder „Smartwatch Apps“. Zusätzlich gab es bei den zahlreichen Partnerständen innovative Einblicke. So zeigte Itsdone allerlei Möglichkeiten einer Datenbrille, während informatics mit Partner trotec jedem Besucher mit einer Lasergravurmaschine einen persönlichen Schlüsselanhänger vor Ort erstellte.
SAP Quality Awards
Auf der Tagung wurden zudem wieder die SAP Quality Awards in Gold, Silber und Bronze in drei Kategorien verliehen. „Die neun von der Fachjury gewählten Gewinner-Projekte zeichnen sich vor allem durch den hohen wirtschaftlichen Nutzen und den generierten Mehrwert aus“, betonte SAP-Chef Rudi Richter. Als Gold-Preisträger in der Kategorie „Innovation“ ging das Schalungsunternehmen Doka hervor, mit Silber wurde Automic Software und mit Bronze das Möbelhaus XXXLutz prämiert. Erster der Kategorie „Fast Delivery“ (Projekte mit weniger als sechs Monaten Laufzeit) wurde das Life Science-Unternehmen Kwizda (Gold), Zweiter die Österreichischen Bundesforste (Silber) und Dritter der Energie- und Telekomanbieter Salzburg AG (Bronze). Sieger in der Kategorie „Business Transformation“ für wirklich große, umfassende Projekte wurde BRP-Rotax (Gold) vor Gebrüder Weiss (Silber) und Wien Energie (Bronze).
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