Auch wenn generative KI gegenwärtig sehr viel Aufmerksamkeit erhält, gibt es durchaus noch andere zukunftsträchtige Bereiche in der IT, wie etwa Quantencomputer. Laut einer aktuellen Studie von Naoris Protocol schätzen 84 Prozent der IT-Leiter, dass [...]
Auch wenn generative KI gegenwärtig sehr viel Aufmerksamkeit erhält, gibt es durchaus noch andere zukunftsträchtige Bereiche in der IT, wie etwa Quantencomputer. Laut einer aktuellen Studie von Naoris Protocol schätzen 84 Prozent der IT-Leiter, dass Quantencomputing innerhalb von fünf Jahren entweder einen »großen« (29 Prozent) oder einen »sehr großen« (55 Prozent) Einfluss auf ihre Branche haben wird. Nur 16 Prozent sehen eher minimale Auswirkungen. Jedenfalls schreitet die Forschung im Bereich Quantencomputer voran und verspricht Innovationen von der Medizin bis hin zur Klimaforschung. Dazu bedarf es natürlich einer ausreichenden finanziellen Basis. Das Land Tirol will sich als internationalen Vorreiter in der Quantentechnologie positionieren und eine Brücke zwischen exzellenter Forschung und wirtschaftlicher Anwendung schlagen. Deswegen hat man Mitte Februar den »Quanten-Hub Tirol« ins Leben gerufen.
Die Einrichtung des »Quanten-Hub Tirol« ist eine direkte Antwort auf die Analyse des Tiroler Hochschulstandortes, die die herausragende Stellung der Region im Bereich der Quantenphysik bestätigte. Damit ist die Initiative eine Schlüsselmaßnahme zur Stärkung der regionalen Forschungs- und Innovationslandschaft und wird von Seiten des Landes Tirol in der Aufbauphase mit insgesamt 150.000 Euro im Jahr 2025 gefördert.
Stärkung von Forschung und Innovation
Die kürzlich veröffentlichte Analyse des Tiroler Hochschulstandortes zeigt, dass Tirol über eine ausgezeichnete wissenschaftliche Infrastruktur verfügt und vor allem im Bereich der Quantenphysik mit dem leistungsstärksten Quantencomputer Europas Vorreiter ist. Zudem koordiniert die Universität Innsbruck seit 2023 den Exzellenzcluster »Quantum Science Austria« des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF), der über 60 Forschungsgruppen aus Innsbruck, Wien, Linz und Klosterneuburg vereint. Der »Quanten-Hub Tirol« vertieft dieses Engagement. Ziel ist es, das Potenzial im Bereich der Quantenphysik zu nutzen und Tirol als Zentrum für Quantentechnologie international zu positionieren. Schon seit den 1990er Jahren haben Wissenschaftler wie Anton Zeilinger, Peter Zoller und Rainer Blatt den Standort geprägt und international bekannt gemacht. Mit dem neuen Quanten-Hub soll diese Erfolgsgeschichte fortgesetzt und der Forschungsstandort Tirol nachhaltig gestärkt werden.
Innovation, Wissenstransfer und Wachstum
Getragen von der Standortagentur Tirol (Ansiedlung neuer Unternehmen, Infrastrukturausbau und Entwicklung neuer Bildungsangebote) und unter der Leitung von Onsight Ventures (Förderstrategie, Projektmanagement und operative Abwicklung) und AQT (Alpine Quantum Technologies GmbH, fokussiert auf den technologischen USP) soll der Hub eine Plattform für Innovation, Wissenstransfer und wirtschaftliches Wachstum sein. Folgende konkrete Maßnahmen zur Förderung der Quantentechnologie sowie zur wirtschaftlichen Stärkung der Region stehen dabei im Fokus:
- Technologischer Schwerpunkt und Kommerzialisierung: Mit nationalen sowie internationalen Partnern im Bereich Quantum Computing und Halbleitertechnologie soll ein einzigartiger technologischer USP geschaffen werden.
- Förderpotenzial: Auf den Ebenen Stadt, Land, Bund und EU werden Fördermöglichkeiten ermittelt und in eine Förderstrategie überführt.
- Gezielte Ansiedlung von Unternehmen: Ansiedlung ausländischer Unternehmen im Bereich Quantum Computing passieren in Tirol bereits und sollen stärker unterstützt werden.
- Infrastruktur: Das Knowhow über technologischen Schwerpunkt, Fördermöglichkeiten und Ansiedlungspotenzial, lässt Schlüsse über notwendige Infrastruktur zu.
- Talentepool: Ein starker Pool an Experten und Expertinnen fördert den Quanten-Hub. An den Universitäten und Fachhochschulen in Tirol sollen neue Ausbildungsmöglichkeiten in Bereichen wie Mikroelektronik, Festkörperphysik oder Quantum Software Engineering entstehen.
- Neue Arbeitsplätze: Indem sich Tirol als attraktiver Standort für hochqualifizierte Fachkräfte präsentiert, sollen neue Arbeitsplätze in Forschung, Entwicklung und industrieller Fertigung geschaffen werden.

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