Tirol: Technologie, Gesundheit, Tourismus

In Tirol erbringen 372.000 Selbstständige und unselbstständig Beschäftigte in rund 41.500 Unternehmen jährlich eine Wirtschaftsleistung von 30 Mrd. Euro. Franz Unterluggauer von der Standortagentur Tirol über neue Chancen in Zeiten der Digitalisierung. [...]

Wie hat sich die Region Tirol in den letzten Jahren wirtschaftlich entwickelt und wo liegen die Stärken?
Die wirtschaftliche Entwicklung Tirols der letzten Jahrzehnte ist eine Erfolgsgeschichte: Tirol ist ein attraktiver Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort für Industrie, Gewerbe und Tourismus. Tirol beheimatet eine Reihe von global tätigen Unternehmen, Marktführern, Nischenspezialisten und »Hidden Champions«, überzeugt mit moderner Infrastruktur und erfolgreichen Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Das Land Tirol und die Standortagentur Tirol treiben zudem aktiv die Verbindung der Tiroler Kompetenzen im Dreieck Technologie, Gesundheit und Tourismus voran.

Welche Rolle spielt dabei die IKT-Branche?
Die Themen Tourismus, Gesundheit und Technologie sind von neuen Technologien durchdrungen, sei es bei der Steuerung und Auswertung von technischer Beschneiung, kundenspezifischen und individuellen touristischen Angeboten oder modernen Gesundheitsprogrammen. Ebenso sind neue Kombinationen von IT-Technologien in der Produktion wie Smart Production oder Virtual Reality und die intelligente Verwertung von generierten Daten aus ICT-gestützten Prozessen allgegenwärtig. Im Clusterumfeld ist die Vernetzung über die Branchengrenzen hinweg ebenso präsent, gerade in der Energiewirtschaft, bei modernen Anwendungen in Medizin und im Gesundheitswesen, bei der Prozessautomatisierung in der Administration und Produktion sowie im Themenfeld Mobilität.

Gibt es Schwerpunktthemen, auf die Unternehmen in der Region spezialisiert sind?
Sicherheitsdienstleister sind in der Tiroler IT-Branche stark vertreten. Über unsere Clusterunternehmen können wir auf umfangreiches Know how zurückgreifen, denn zum Einen finden sich Hersteller moderner Appliances und Software für den Einsatz in verteilten Organisationen und für Cloud-Lösungen, zum Anderen Experten für Security-Audits und Malware-Prüfung, für große Branchen- und Businessanwendungen und für neue Netzwerkmanagementtechnologien. Zudem verfügen die Tiroler Hochschulen über starke Forschungskompetenz auf dem Gebiet der Datensicherheit, so etwa das Institut für Informatik der Uni Innsbruck mit den Forschungsgruppen Quality Engineering und Security and PrivacyLab.

Welche Programme gibt es, von denen Unternehmen profitieren können?
Innerhalb Österreichs verfügt Tirol über das umfassendste Förderangebot für Technologie und Innovation. Schwerpunkt liegt dabei auf der Kooperation zwischen Betrieben und wissenschaftlichen Einrichtungen.
Wie schätzen Sie die Entwicklung der Region für die nächsten Jahre ein?
Lokale Vorreiter gilt es vor den Vorhang zu holen, um auch sichtbar an Speed aufzunehmen und die Innovation zu exportieren. Weiterentwicklungen von digitalen Assistenten im Tourismus und virtuellen Welten können sich international sehen lassen. Know how und innovative Produktentwicklungen werden jedoch zu oft durch komplexe Strukturen und Vorgaben gebremst – ein klarer Nachteil in Europa und unseren kleinteiligen Wirtschaftsräumen.


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