Das Jahr 2022 verspricht für IT-Führungskräfte sowohl spannend als auch herausfordernd zu werden. Um in diesem Jahr den größtmöglichen Nutzen aus der IT zu ziehen, sollten sich CIOs auf sechs Schlüsselinitiativen konzentrieren. Ein roter Faden bei aktuellen Aktivitäten ist sicherlich die Investition in den Talentepool. [...]
Der Jänner ist ein guter Zeitpunkt, um die Prioritäten von all den anderen Dingen zu trennen, die den ohnehin schon vollen Terminkalender eines IT-Leiters durcheinander bringen. Das erfordert Zeit, Einsicht und eine gesunde Portion Intuition. Um die Aufgabe ein wenig einfacher zu machen: Hier die wichtigsten sechs Aufgaben 2022 – basierend auf Experteninterviews.
Stärkung der Cybersicherheitsfähigkeiten
„CIOs, die mit ihren CISOs und anderen Unternehmensleitern zusammenarbeiten, müssen sich mit dem Problem der Cybersecurity-Talente befassen und die Entwicklung und Schulung eines umfangreichen Talentpools ganz oben auf ihre To-do-Liste für 2022 setzen“, sagt Leo Taddeo, CISO von Cyxtera. „Es geht darum, in die Akquise, den Einsatz und die Bindung von Talenten zu investieren“, erklärt er und fügt hinzu: „Das kostet sowohl Zeit als auch Geld.“
Zum Hintergrund: Viele Unternehmen des öffentlichen und privaten Sektors leiden derzeit unter einem Mangel an Fachkräften im Bereich der Cybersicherheit. Die technischen Talente von heute wollen für Organisationen arbeiten, die agil und flexibel sind und schnell handeln können. „Sie werden erstklassige Kandidaten verlieren, wenn Sie sich bei der Einstellung zu viel Zeit lassen“, warnt Taddeo.
Befreiung von manuellen Prozessen
Die Zeiten, in denen ein Teammitglied einfach mit einem wichtigen Vertrag durch den Flur gehen und ihn von einem Kollegen persönlich unterschreiben lassen konnte, sind vorbei. „Heute muss man das Dokument digitalisieren und freigeben, damit auch Personen auf der anderen Seite der Welt es unterschreiben können“, sagt sagt Jay Upchurch, CIO bei der Analysesoftwarefirma SAS.
„Wir entdecken jeden Tag neue Möglichkeiten, wie wir Funktionen automatisieren können, um Ressourcen und Talente besser zu nutzen“, bestätigt auch Ramesh Babu, CIO des Elektronikkomponentenherstellers Digi-Key Electronics. „Wir ermutigen unser Team, neue Wege zur Automatisierung zu finden und vorzuschlagen. Wir freuen uns über Vorschläge von allen Beteiligten.“
Automatisierung vorantreiben
Um die digitale Transformation zu beschleunigen, sollten CIOs im Jahr 2022 eine proaktive Automatisierungsstrategie einführen. So die Empfehlung von Olivier Saucin, Vizepräsident für globale IT-Lösungen bei der Computer Task Group. Die Automatisierung von Workflows und Vermeidung von redundanten, kostenineffizienten Prozessen wird Unternehmen nicht nur dabei helfen, den sich verändernden Kundenbedürfnissen nach der Pandemie gerecht zu werden, sondern sie auch besser in die Lage versetzen, die steigenden Geschäftserwartungen kostengünstig zu erfüllen. „Das Ziel, vollständig autonome Systeme zu implementieren, ist für viele CIOs wahrscheinlich noch mehrere Schritte entfernt“, sagt Saucin. Er schlägt vor, sich zunächst auf die Bereiche zu konzentrieren, in denen die Automatisierung bereits in Plattformen und Anwendungen integriert ist. Ein solcher Ansatz, so Saucin, „wird schnell einen Erfolgsnachweis in Bezug auf Geschwindigkeit, Einsparungen und Qualität erbringen, bevor man zu mehr autonomen Funktionen übergeht.“
Verbessern der Talentrekrutierung und -bindung
„CIOs, die es schaffen, Talente anzulocken, um moderne technische Fähigkeiten mit Schwerpunkt Innovation aufzubauen, haben die besten Chancen, der Konkurrenz voraus zu sein und die Geschäftsstrategie voranzutreiben“, sagt Lou DiLorenzo, Managing Director of Strategy and Analytics bei Deloitte Consulting. „Für viele CIOs erfordert dies einen bedeutenden Wandel der Unternehmenskultur, der Denkweise und der Karrierewege sowie eine Neuausrichtung der Wahrnehmung der IT innerhalb des Unternehmens.“
Indem sie bei der Einstellung und Bindung von Mitarbeitern strategische Prioritäten setzen, können CIOs sicherstellen, dass sie über die richtigen Talente und Fähigkeiten verfügen, um sich auf unternehmenskritische technologische Aufgaben zu konzentrieren. „Strategische Schritte können CIOs dabei helfen, die wirklich differenzierenden technologischen Fähigkeiten zu priorisieren und einen Fokus auf die Einstellung und Bindung von Spitzentalenten zu entwickeln“, sagt er.
Engagement für die Cloud
CIOs sollten bei der Evaluierung und Integration neuer Cloud-Technologien an vorderster Front stehen, empfiehlt Steve Hagerman, CIO of Consumer Lending Technology and Cloud Integration bei Wells Fargo. „CIOs müssen sich über die neuesten Produktentwicklungen auf dem Laufenden halten, um festzustellen, welche für die digitale Transformation ihres Unternehmens am hilfreichsten sind.“
Hagermans Unternehmens steht knapp vor der Migration, die eine hybride Private und Public Multiload-Architektur umfassen wird. „Wir machen die Cloud-Transformation zu einer Priorität, weil wir die vielen Vorteile sehen, die sie unserer Gemeinschaft und unseren Kunden bieten kann – einschließlich einer besser skalierbaren Arbeitslast, innovativer Verfahren und einer verbesserten Kundenerfahrung“, sagt er.
Aufgrund von Sicherheitsbedenken gehören Finanzunternehmen zu den letzten Unternehmen, die sich für die Public Cloud entscheiden. „Wir haben uns bewusst und strategisch für die Integration von Public Clouds entschieden, um sicherzustellen, dass die Sicherheit eine entscheidende Rolle bei unserer Transformation spielt“, so Hagerman.
Mehr Nachhaltigkeit
Für viele Unternehmen macht die IT den größten Teil ihres CO2-Fußabdrucks aus. Dazu Aron Brand, CTO des Unternehmens für Netzwerksoftware CTERA Networks: „Überlegungen in diese Richtung stehen heute auf der Tagesordnung von IT-Organisationen, insbesondere von Großunternehmen, da sich deren Kunden und Interessengruppen immer mehr für ihren ökologischen Fußabdruck interessieren und sich fragen, was sie tun, um ihn zu verkleinern“, erklärt er. „Nachhaltigkeit ist daher eine der Top-Prioritäten für CIOs.“
*John Edwards ist Redakteur bei IDG.
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