Die Digitalisierung bildet den Rahmen für innovative Technologien, die immer mehr in den Mittelpunkt IT-strategischer Überlegungen rücken. Für den CIO bedeutet das, Themen wie Cloud, Big Data, IoT oder Social Networks optimal koordinieren zu müssen. [...]
Die weltweiten Ausgaben für IT sollen in diesem Jahr 3,54 Billionen US-Dollar betragen, so eine aktuelle Prognose des IT-Research- und Beratungsunternehmens Gartner. Das entspricht einem Wachstum um 0,6 Prozent gegenüber 2015, in dem die Ausgaben 3,52 Billionen US-Dollar betragen haben. Seit Beginn der Gartner-Aufzeichnungen zu IT-Ausgaben war 2015 das Jahr mit dem größten Rückgang. Insgesamt wurden im Vorjahr 216 Milliarden US-Dollar weniger ausgegeben als 2014. Es soll bis 2019 dauern, bis das Ausgabenlevel von 2014 wieder erreicht ist, so die Gartner-Analysten.
Der Bereich mit dem stärksten Wachstum gegenüber 2015 soll Software sein. Hier rechnet man mit einem Plus von 5,3 Prozent. Es folgen die Sparten IT-Services (+3,1 Prozent) und Rechenzentrumslösungen (+3,0 Prozent). Wenig überraschend: Der Markt für Endgeräte schrumpft weiter (-1,9 Prozent), auch die Telekom-Sparte wird laut Gartner Verluste (-1,2 Prozent) hinnehmen müssen, was unter anderem auf die europäischen Änderungen im Roaming-Bereich zurückzuführen ist.
CIO-AGENDA 2016
Laut IDC steht die digitale Transformation ganz oben. Bis 2018 sollen 35 Prozent des IT-Budgets in diesen Bereich investiert werden. Dabei geht es nicht mehr darum, ob Unternehmen das Thema angehen oder nicht, sondern um die Frage, wie und mit welcher Geschwindigkeit. Die Aufgabe der IT: Sie ist das Fundament der Transformation – damit spielt der CIO eine erfolgskritische Rolle. Er muss die Prioritäten der IT-Organisationen neu überdenken und nachjustieren. Ins Zentrum der IT-Investitionen rücken die Technologien Cloud Computing, Big Data und Analytics sowie Mobile Computing und Social Networks. Die Basis dafür ist eine neue strategische IT-Architektur, die die Fähigkeit besitzt, die Schlüsselkomponenten zu koordinieren und zu integrieren und so die digitale Transformation zu unterstützen.
WORKLOAD-OPTIMIERTES CLOUD COMPUTING
IDC geht davon aus, dass bis 2018 mindestens die Hälfte der IT-Ausgaben in Cloud-basierte Lösungen fließen werden, denn Cloud bildet sowohl die Basis für neue digitale Produkte und Services als auch für die neue strategische IT-Architektur.
EMC rechnet in seinen IT-Trends 2016 damit, dass Unternehmen stärker damit beginnen, Cloud-Service-Portfolios zu nutzen, die jeweils mehrere, für verschiedene Anwendungs-Workloads optimierte Dienste bereitstellen. Also etwa einen Dienst für SAP-Workloads und einen anderen für Mobile Apps. Flexible Cloud-Strategien kommen nicht ohne die Möglichkeit aus, Daten und Workloads sicher und nachvollziehbar zwischen den verschiedenen Clouds hin- und her zu bewegen. Zudem sollten IT-Verantwortliche Off-Premise-Ressourcen genauso verwalten können wie solche aus dem eigenen Rechenzentrum. Technologien wie Cloud Gateways, Cloud-Abstraktionen wie CloudFoundry und Virtustream xStream, Software-definierte Datenreplikation oder Verschlüsselungsdienste machen „Cloud Interworking“ realisierbar, so EMC.
DATEN & INFORMATIONEN ALS WETTBEWERBSFAKTOR
Bis 2017 werden 80 Prozent der CIOs weltweit ein „Data Transformation & Governance Framework“ initiieren, so die IDC-Prognose. Denn Informationen müssen konsistent über die verschiedenen Quellen hinweg integriert und den analytischen Lösungen zur Verfügung gestellt werden. Informationsmanagement rückt in den Mittelpunkt, um Wissen zu teilen und Flexibilität und Agilität zu gewährleisten. Damit rücken Technologien wie Enterprise Search stärker in den Mittelpunkt des Interesses (mehr dazu aus Seite 20). Auch Big-Data-Analytics-Technologien werden 2016 weiter reifen und ein neues „Zwei Schichten“-Betriebsmodell hervorbringen, ist EMC überzeugt: Dessen erste Schicht wird aus herkömmlichen Big-Data-Analytics-Verfahren bestehen, die sehr große Datenmengen zeitverzögert auswerten. Die zweite Schicht könnte Unternehmen und Behörden neue Möglichkeiten beim Nutzen von „Data Lakes“ erschließen – und beispielsweise Ad-hoc-Auswertungen mit Hilfe von In-Memory möglich machen, mit denen die Organisationen auf Veränderungen reagieren können, während diese noch passieren. Das ermöglicht ein bisher noch nicht dagewesenes Höchstmaß an Agilität und Reaktionsvermögen.
INTERNET OF THINGS ALS ENABLER
Innerhalb der digitalen Transformation spielt das IoT eine herausragende Rolle als Enabler. IDC erwartet, dass sich die Anzahl an vernetzten Geräten auf mehr als 22 Milliarden weltweit verdoppeln wird. Diese Geräte und Lösungen haben das Potenzial, in beinahe jeder Branche Wettbewerbsvorteile neu zu definieren. Für die CIO-Agenda bedeutet das große Veränderungen der Rechenzentrumsanforderungen, da IoT-Workloads bis 2018 rund ein Fünftel der neuen Server-Kapazitäten in Anspruch nehmen werden. Mit IoT steigen natürlich auch die Herausforderungen in Sachen IT-Sicherheit – der Dauerbrenner jeder CIO-Agenda. (wf)
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