Transparente Wertschöpfungskette

Mit Hilfe der Software SUSi ist Fleischwaren Berger in der Lage, sämtliche Faktoren entlang der Wertschöpfungskette transparent zu erfassen und so die Qualität des Endprodukts bereits während des gesamten Zuchtprozesses zu optimieren. [...]

Fleischwaren Berger ist das führende heimische Unternehmen im Kochschinken-Segment.Am Unternehmensstandort Sieghartskirchen werden jährlich rund 20.000 Tonnen Fleisch zu Schinken- und Wurstprodukten verarbeitet und rund 6.100 Tonnen Frischfleisch verkauft. Das Sortiment gliedert sich in über 60 verschiedene Schinkensorten und mehr als 70 Wurst-Spezialitäten. Um den stetig steigenden Standards und Anforderungen der Lebensmittelbranche gerecht zu werden und eine nachhaltige Fleischproduktion weiterhin gewährleisten zu können, entschied sich Berger für die Implementierung eines eigens dafür entwickelten Datenerfassungssystems von DocuMatrix. Das niederösterreichische IT-Unternehmen DocuMatrix, das auf automatisiertes Datenoutputmanagement spezialisiert ist, hat in Folge für Fleischwaren Berger die Software SUSi entwickelt. Mit der Anwendung ist Berger in der Lage, sämtliche Faktoren entlang der Wertschöpfungskette transparent zu erfassen und so die Qualität des Endprodukts bereits während des gesamten Zuchtprozesses zu optimieren.

REGIONAL-OPTIMAL

Ausgangspunkt des dynamischen Projektes war das 2009 von Berger ins Leben gerufene Nachhaltigkeitskonzept „REGIONAL-OPTIMAL“. In Zusammenarbeit mit Landwirten und Futtermittel-Experten wurden strenge Zuchtrichtlinien erarbeitet, um den Begriff „Regionalität“ zu einem greifbaren Qualitätsmerkmal zu machen. Im Zuge dessen wurde DocuMatrix 2015 beauftragt, ein Datenerfassungssystem für den Schinkenproduzenten zu entwickeln, um die bestehenden und steigenden Qualitätskriterien gewährleisten zu können. Dabei handelt es sich um das Programm SUSi – eine Wortkreation aus „sus“, dem lateinischen Wort für Schwein, und „i“ für Internet. SUSi ermöglicht es, Daten intelligent zusammenzuführen, die sowohl für Bauern, Kontrolleure und Landwirte als auch für Berger selbst zur Qualitätsoptimierung genutzt werden können.

TRANSPARENZ

„Um so ein Projekt umzusetzen, ist eine eingespielte Kooperation nötig: Der Grundstein ist durch die von DocuMatrix entwickelte Datenbank gelegt worden, die mithilfe der fachlichen Expertise der Landwirte erweitert wurde. Die Ansprüche externer Kontrollstellen und Veterinäre wurden ebenfalls berücksichtigt. Auch die enge Zusammenarbeit mit Forschung und Wissenschaft spielten eine wichtige Rolle“, zeigt sich Rudolf Berger, Geschäftsführer von Berger Schinken, von der neuen Lösung überzeugt.

Das intelligente System macht Vorgänge entlang der kompletten Produktionskette sowie die Programmrichtlinien des REGIONAL-OPTIMAL-Konzepts lückenlos transparent. SUSi ermöglicht beispielsweise einen Überblick über Stalldaten der Mastbetriebe, Futtermittelzukäufe, die Bestätigung der regionalen Herkunft des Saatguts und den Gesundheitszustand sowie die Schlachtdaten der Tiere. Gleichzeitig fungiert das Datenerfassungsprogramm als Feedback-Instrumentarium für die Mastbetriebe: Rückmeldungen über den Gesundheitszustand der Tiere und gegebenenfalls Nachbesserungen bzw. Veränderungen bei der Verwendung regionaler Futtermittel können so unkompliziert ins System integriert werden.

Die webbasierte Lösung ist über PC, Tablets und auch über Smartphones steuer- und jederzeit erweiterbar: Einzelne Tiere oder verabreichte Impfungen lassen sich individuell erfassen. Im Zuge der Pilotphase in zehn Betrieben wird SUSi derzeit laufend optimiert und soll bis Jahresende auf alle 40 REGIONAL-OPTIMAL Lieferanten ausgeweitet werden. (pi/oli)


Mehr Artikel

Christina Decker, Director Strategic Channels Europe bei Trend Micro (c) Trend Micro
Kommentar

Wie der Channel die tickende Zeitbombe „Compliance-Risiko“ entschärfen kann

Cybersicherheitsregulatoren hatten ein geschäftiges Jahr 2024. Zuerst kam die NIS2-Richtlinie, deren Umsetzungsfrist Mitte Oktober ablief. Nur wenige Monate später trat in der gesamten EU der lang erwartete Digital Operational Resilience Act (DORA) in Kraft. Beide Regelwerke wurden dringend benötigt, haben aber auch enormen Druck auf Unternehmen in der Region ausgeübt. Besonders KMU spüren diesen Druck. […]

Bjørn Toonen, Managing Director von Randstad Österreich (c) Randstad
News

Randstad-Arbeitsmarktstudie mit Schwerpunkt auf KI

Laut EU AI-Act müssen seit 2. Februar 2025 alle Mitarbeitenden, die Künstliche Intelligenz (KI) nutzen, entwickeln oder betreiben, über ausreichende KI-Kompetenzen verfügen. Das hat die „Employer Brand Research 2025“ des internationalen Personaldienstleisters Randstad als Schwerpunktthema untersucht. […]

Kommentar

Cyber Dominance: Digitale Abhängigkeit ist das neue Geschäftsrisiko

Bei Cyber Dominance geht es um die Fähigkeit von Herstellern digitaler Produkte, auch nach dem Kauf dauerhaft Zugriff auf Systeme und Informationen ihrer Kunden zu behalten. Eine Form der Kontrolle, die tief in technische Infrastrukturen eingreift – oft unbemerkt und ungefragt. Diese Art der digitalen Abhängigkeit ist längst Realität – und sie ist eines der größten unterschätzten Geschäftsrisiken unserer Zeit. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*